Aus Anlass des 75. Jahrestags der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte fordert die internationale Kinderrechtsorganisation terre des hommes die Bundesregierung auf, sich auf internationaler Ebene mit mehr Nachdruck für die Durchsetzung der Rechte auf Schutz, Beteiligung und Förderung von Kindern einzusetzen. Dies ist angesichts komplexer globaler Bedrohungslagen dringend notwendig.

Eines von fünf Kindern weltweit lebt in Kriegsgebieten. In Israel und Gaza, der Ukraine, Afghanistan, Myanmar und vielen anderen Teilen der Welt sind Kinder in bewaffneten Konflikten schlimmsten Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. 43,3 Millionen Kinder und Jugendliche sind auf der Flucht vor Krieg und Gewalt. Und auch die Klimakrise ist schon heute eine Krise der Kinderrechte. Der Weltklimarat warnt, dass die heute aufwachsenden Kinder vier- bis fünfmal mehr Hitzewellen und andere extreme Wetterereignisse erleben werden als die vorherigen Generationen.

»In vielen unserer Projektländer wehren sich Aktivist*innen gegen die Zerstörung ihrer Umwelt und fordern ihr Recht auf eine gesunde Umwelt ein. Wir erleben immer häufiger, dass Regierungen gegen diese Verteidiger*innen der Menschenrechte hetzen und selbst vor Kindern nicht haltmachen«, sagt Joshua Hofert, Vorstandsprecher von terre des hommes. »Das betrifft gerade auch junge Menschen, die ihre Wälder und Flüsse vor Brandrodung und giftigen Pestiziden schützen.« Allein im Jahr 2022 wurden laut der Menschenrechtsorganisation Global Witness 177 Personen ermordet, darunter auch Kinder und Jugendliche. Viele von ihnen waren Angehörige indigener und kleinbäuerlicher Gemeinschaften, für die gesunde Böden und ausreichend sauberes Wasser ihre Lebensgrundlage sind.

»terre des hommes fordert die Bundesregierung angesichts dieser systematischen Verstöße gegen die UN-Kinderrechtskonvention auf, alle diplomatischen Wege zu nutzen, um junge Menschen, die ihre Rechte einfordern, indem sie sich zum Beispiel für eine saubere Umwelt und Klimagerechtigkeit einsetzen, vor Willkür und Repressionen zu schützen«, so Joshua Hofert. »Außerdem muss die Bundesregierung ihre finanziellen Mittel zur Unterstützung zivilgesellschaftlicher Initiativen in diesen Ländern weiter ausbauen. Wir brauchen mehr statt weniger Geld für Entwicklungszusammenarbeit und internationale Klimafinanzierung.«

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