Zeitgemäß werden die meisten Verkäufe online über seine Webseite https://1000-objekte.ch/ abgewickelt. Lieber ist ihm aber, „Gleichgesinnten“ persönlich zu begegnen, ihnen seine umfangreiche Sammlung zu zeigen und dabei die Sammelleidenschaft seiner Gegenüber in deren Augen zu sehen. Schaut man sich die Preise der Objekte dabei an, wollten wir von ihm wissen, wie es eigentlich zu diesen Preisen kommt und wer sie letztendlich bestimmt.
Preisfindung – Eine schwierige Sache
Selbstverständlich ist diese Frage nicht einfach zu beantworten, ist sie doch von unendlichen Faktoren abhängig. Klar ist, der Preis auf dem Flohmarkt ist ein anderer als bei einer Auktion bei Christie‘s. Klar ist aber auch, dass es in Zeiten von eBay & Co nahezu aussichtslos ist, wirkliche Raritäten überhaupt noch am freien Markt zu finden.
Grünbaums Sammlung beschränkt sich zudem auf die „goldenen“ Jahre des Muranoglases. Die 30iger-60ziger, nur in Ausnahmefällen aber nach 1975, denn ab diesem Zeitpunkt wurde Muranoglas in viel höheren Stückzahlen gefertigt. Das ist schon einer der vielen Faktoren zur Preisbestimmung: die Anzahl der angefertigten Objekte. Hinzu kommt, wie viele der Stücke es davon auf dem weltweiten Markt noch gibt. Der wichtigste Faktor ist der Künstler selbst, dessen Berühmtheitsgrad, wie lange hat er gearbeitet, welche Technik wurde angewandt, benutzte er eine seltene Farbe usw. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Einfluss hat ebenso die Art des Verkaufes. Stammt die Vase von einer Privatperson, einer Galerie oder erwirbt man sie auf einer Auktion. Die Schale „COPPA DELLE MANI“ von Tomaso Buzzi beispielsweise wurde bei Christie’s 2019 für ca. 300.000 € verkauft. Bei Grünbaum kostest sie 65.000 €. Bei Auktionen setzt schnell das sogenannte „Bieterfieber“ ein, was den Preis in sagenhafte Höhen treiben kann.
Peter Grünbaum sieht sich preislich ungefähr in der Mitte. Er besitzt ausgesprochen seltene Stücke. Im Katalog seiner Webseite findet man Muranoglas Objekte von 2.600 € bis 65.000 €. Zudem ist er selbst befugt, Bewertungen zu Muranoglas abzugeben und hat ein E-Book in Englisch über das Sammeln von Murano geschrieben, das die LerserInnnen kostenfrei bestellen können. Sicher sind wir uns in einem: Besucht man ihn persönlich, schaut ihm in die Augen und gewinnt sein Vertrauen, dann ist bestimmt noch ein kleiner Verhandlungsspielraum vorhanden.
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