Andreas Grzeskowiak hat Mitte 2023 die Standortleitung des Kunststoff-Zentrums SKZ in Peine übernommen. Im Gespräch blickt er auf das erste halbe Jahr in neuer Position zurück, spricht über ersten Höhepunkte, weitere Pläne und wagt den Ausblick für 2024.

SKZ: „Andreas, Du bist jetzt schon etwas mehr als die 150 Tage im Amt. Nun naht das Jahresende – ein guter Moment, um einmal zurück und nach vorn zu blicken. Wie war Dein Einstieg in die neue Position?“
Andreas Grzekowiak: 
„Was schon 150 Tage? (lacht) Danke, sehr gut. Natürlich kamen einige neue Aufgaben hinzu. Allerdings bin und bleibe ich auch weiter mit einem halben Bein dem Tagesgeschäft als Trainer erhalten. Hier hat das Team mich bisher hervorragend unterstützt und wir hatten ein sehr gutes Jahr in Peine.“

SKZ: Was war dein Höhepunkt?
Grzeskowiak: 
„Da hatten wir viele. Der größte Erfolg ist meines Erachtens, dass das Schulungszentrum in Norderstedt so erfolgreich angelaufen ist. Wir schulen dort auch nächstes Jahr wieder Fachkräfte im GW-Schweißen und hoffen, die Zusammenarbeit mit der ebero-fab auch 2024 so erfolgreich fortführen zu können. Wir haben im ersten Jahr der Schulungen in Norderstedt gar nicht mit einer derart hohen Nachfrage gerechnet. Darum ist dies defitiniv ein Highlight für mich. Ein anderer Höhepunkt war der Besuch des Bundesarbeitsministers Hubertus Heil im Schülerlabor und das persönliche Gespräch mit ihm. Es war interessant zu erfahren, aus welchen Blickwinkel die Politik die Berufsorientierung betrachtet. Und nicht zu vergessen, die neue Arburg SG-Maschine. Die Ausstattung lässt keine Wünsche offen.

SKZ: Worauf dürfen wir uns im Jahr 2024 freuen?
Grzeskowiak: 
Ich freue mich sehr auf die Schulungen im Spritzgussbereich – hier konnten wir unser Team auch kürzlich um einen Kollegen verstärken, der viel Industrieerfahrung mitbringt, wovon unsere Kunden sicher profitieren. Außerdem sehen wir einen stetigen Anstieg der Nachfrage nach DVS-Schulungen in den USA. Hier kommen im nächsten Jahr möglicherweise auch Kurse in Spanisch oder Spezialthemen wie das Schweißen von Fluorkunststoffen dazu.
Außerdem freuen wir uns natürlich auf die Teilnahme an den größeren Veranstaltungen in der Gegend, etwa den Technologietag Hein oder die Oldenburger Rohrelitungsforum.

SKZ: Die aktuelle Stimmung in der Industrie ist ja etwas verhalten. Da wird oft an Weiterbildung gespart, rechnest Du mit einem schwierigen Jahr 2024?
Grzeskowiak: 
Ich denke, 2024 wird insgesamt schon ein herausforderndes Jahr werden, nicht nur für das SKZ. Allerdings hatten wir in der Vergangenheit immer wieder herausfordernde Jahre. Ich gehe aber davon aus, dass die meisten Unternehmen realisiert haben, dass der Fachkräftemangel sich mittel- und langfristig zum Problem entwickelt und deshalb vorsichtiger sind, an Qualifizierungsmaßnahmen einzusparen. Auf ein Tief folgt meistens doch ein Hoch. Dazu brauche ich Mitarbeiter, die qualifiziert sind, hochwertige Produkte effizient zu produzieren. Daher rechne ich nicht damit, dass aktuell Weiterbildungen stark eingespart werden. Dafür ist der Wissensschatz in unserer Branche zu wertvoll, um auch wirklich gut zu produzieren. Zudem müssen viele auf Quereinsteiger zurückgreifen, die das Fachwissen erst aufbauen müssen.

SKZ: Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!

Zur Person:
Andreas Grzeskowiak, der seinen Meister in Kunststoff- und Kautschuktechnik absoliviert hat, stieß bereits 2001 zum Team des SKZ-Standortes in Peine hinzu. Dort war der gebürtige Braunschweiger viele Jahre lang als Trainer im Spritzgießen, Schweißen und in der Extrusion tätig. Der 48-Jährige möchte seine langjährige Erfahrung nutzen, um den Standort noch weiter auszubauen.

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