Die BR-KLASSIK Auszeichnung „Operettenfrosch Dezember 2023“ geht an die Erzgebirgische Theater- und Orchester GmbH für „Der Fürst von Pappenheim“ von Hugo Hirsch, inszeniert und ausgestattet von Christian von Götz und unter der musikalischen Leitung von Jens Georg Bachmann.

Nach dem BR-KLASSIK-Operettenfrosch März 2022 und dem BR-KLASSIK-Spielzeit 2021/22-Operettenfrosch für die deutsche Erstaufführung von „Der reichste Mann der Welt“ von Ralph Benatzky hat nun auch die Produktion "Der Fürst von Pappenheim" von Hugo Hirsch, in der Inszenierung und Ausstattung von Christian von Götz unter der musikalischen Leitung von Jens Georg Bachmann, den 3. BR-Klassik Operettenfrosch gewonnen. Die Operette feierte am 9. Dezember 2023 am Eduard-von-Winterstein-Theater Premiere.

Der 1884 in Birnbaum geborene Hugo Hirsch zählt neben Paul Lincke, Jean Gilbert und Walter Kollo zu den Großmeistern der Berliner Operette. Seine Werke bestechen durch eine eingängig rhythmusbestimmte Musik mit kess frivoler Note. Besonders populär wurden die Gassenhauer „Geh’n se bloß nicht nach Berlin“, „Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht“ und „Und zum Schluss schuf der liebe Gott den Kuss“. In den 1950er-Jahren wurden zwei seiner Operetten verfilmt, darunter sein beliebter „Fürst von Pappenheim“ mit Viktor de Kowa und Hannelore Schroth.

Regelmäßig vergibt die Redaktion der Sendung Operetten-Boulevard des Bayerischen Rundfunks einen Preis für außergewöhnliche Operetten-Produktionen in der internationalen Theaterlandschaft und verleiht die „Frosch-Urkunde“ für zeitgemäße, originelle und herausragende Operetten. Auch der Mut, unbekannte Werke zu spielen, oder Operetten neu zu interpretieren wird mit dem Preis belohnt. Aus den Monats-Preisträgern wählt die Jury einen Jahres-Gewinner. , In der Sendung Operetten-Boulevard am Sonntag, dem 10. Dezember 2023 wurde der Gewinner des Operettenfroschs für den Monat Dezember 2023: das Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz bekanntgegeben.

Zitat aus der Jurybegründung: „Verblüffend:…der späte Auftritt der Titelfigur Egon Fürst, Vertreter des Modesalons Pappenheim, in Frauenkleidern, großartig gespielt von Richard Glöckner, der noch dazu ganz bodenständig sächselt – sehr zur Freude des Publikums. Ein witziger Kontrast zur grandiosen Travestieshow, die er dabei abzieht. Sie kommt bei Hirsch so nicht vor, dafür aber in der Stummfilmversion der Operette von 1927. Da trägt der jüdische Schauspieler Curt Bois in der Titelrolle Fummel. In Annaberg tritt er am Schluss sogar persönlich als Figur auf und singt ein Couplet, das besagten Bogen von 1923 zu 2023 spannt. Regisseur Christian von Götz macht aus Bois‘ Stummfilm-Travestie-Auftritt den Dreh- und Angelpunkt seiner Inszenierung … Wie hier die lange vergessene Musik von Hugo Hirsch zu neuem Leben erweckt wird. Selten operettig, geht es bei diesem Komponisten handfest zu, gern im typischen Berliner Marschtempo, egal ob das "Herz gerade Hops" geht oder „Mit der Mitropa durch ganz Europa“ – echte Gassenhauer, aber aus vornehmen Gassen. Das gilt besonders auch für die Instrumentierung. Die ist original 1923, weniger jazzig als erwartet, eher klassisch sinfonisch. Und GMD Jens Georg Bachmann hat dafür mit der Erzgebirgischen Philharmonie Aue eine gute Klangmischung gefunden: nicht zu krachert, aber flott und elegant…“

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„Der Fürst von Pappenheim“

Operette in drei Akten von Hugo Hirsch
Buch von Franz Arnold und Ernst Bach
Liedtexte von Willi Kollo

In der Titelrolle des Egon Fürst erleben Sie Richard Glöckner, als Ottokar von Meersburg-Greiffenstein Publikumsliebling Leander de Marel, als seine Nichte Prinzessin Stephanie Sophia Keiler, als Prinz Sascha von Gorgonien Christian Wincierz und Udo Prucha als sein Adjudant Graf Ganitschew. László Varga als Baron Dimitri Katschkoff, Maria Rüssel als Diana sowie Jakob Hoffmann als Hector komplettieren das Ensemble. Weitere Rollen sind mit Stephanie Ritter, Juliane Prucha/Nadja Schimonsk, Uli Heim und Gisa Kümmerling besetzt. Für die Einstudierung des Chors zeichnet Daniele Pilato verantwortlich, für die Choreografie Leszek Kuligowski. Es spielt die Erzgebirgische Philharmonie Aue unter Leitung ihres Chefdirigenten Jens Georg Bachmann.

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