DIW Konjunkturbarometer Dezember 2023
Gerade aus der Industrie sind zunächst kaum Wachstumsimpulse zu erwarten – das Verarbeitende Gewerbe produzierte im Oktober weniger als im Vormonat. Zwar zeigten die jüngsten ifo-Konjunkturumfragen für Produktionsaktivität und Auftragslage ein etwas besseres Bild als in den vergangenen Monaten, allerdings ging das Geschäftsklima insgesamt nach vier Anstiegen in Folge etwas zurück. Dafür sorgten vor allem die gesunkenen Erwartungen hinsichtlich des zukünftigen Geschäfts. Hier dürfte auch die erwartete Streichung von Subventionen durch die Bundesregierung infolge des Urteils des Bundesverfassungsgerichts eine Rolle spielen. „Viele Unternehmen sind aufgrund der weiter unklaren Fördersituation verunsichert und halten sich mit Investitionsplänen zurück“, sagt Laura Pagenhardt, DIW-Konjunkturexpertin. „Das dürfte sich vor allem im neuen Jahr in schwachen Investitionszahlen niederschlagen.“
Hingegen sieht es im Dienstleistungssektor etwas besser aus. Die Einzelhandelsumsätze legten zuletzt spürbar zu, entsprechend wuchsen auch die Umsatz- und die Beschäftigungserwartungen. Hierbei macht sich die deutlich abgeschwächte Inflation bei gleichzeitig steigenden Nominallöhnen bemerkbar und kurbelt den privaten Konsum an. Der angesichts der konjunkturellen Schwächephase weiterhin stabile Arbeitsmarkt dürfte diese Entwicklung nach wie vor stützen. Auch wenn die Beschäftigung zuletzt weniger stark zunahm, ist kein starker Anstieg der Arbeitslosigkeit zu erwarten. „Insgesamt ist das Jahr 2023 für die deutsche Wirtschaft zwar enttäuschend verlaufen“, resümiert DIW-Konjunkturexperte Guido Baldi. „Das Dezember-Barometer lässt jedoch hoffen. Es gilt nun, rasch die haushaltspolitischen Unsicherheiten zu beseitigen und die Weichen entschlossen auf Zukunftsinvestitionen und Verlässlichkeit zu stellen.“
Das nächste DIW-Konjunkturbarometer erscheint am Mittwoch, den 31. Januar 2024.
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