In der deutschen Apothekenlandschaft brodelt es, und das nicht nur aufgrund der aktuellen Gesundheitslage. Eine wachsende Unzufriedenheit unter Apothekern über die Höhe ihrer Honorare hat zu einer Bewegung geführt, die sich für radikale Veränderungen einsetzt. Die zentrale Frage lautet: Was müssen Apotheken tun, um ihr Honorar zu verbessern?

Ein Apotheker, der die Notwendigkeit eines Wandels erkannt hat, spricht Klartext: "Es ist an der Zeit, alles auf eine Karte zu setzen." In diesem Sinne ruft er dazu auf, bestehende Lieferverträge zu kündigen, da dies das einzige Druckmittel sei, das möglicherweise zu einer Veränderung führen könne. Diese Forderung ist Teil einer breiteren Bewegung, die sich unter dem Dach der "Freie Apothekerschaft" formiert.

Die Mitglieder dieser Bewegung argumentieren, dass der Berufsstand der Apotheker an einem Scheideweg steht und dass bereits genug Zeit verspielt wurde. Die Kündigung von Lieferverträgen wird als entscheidender Schritt betrachtet, um klar zu signalisieren: "So kann es nicht weitergehen!" Die Idee dahinter ist, die Aufmerksamkeit und Druckmittel zu erlangen, die benötigt werden, um Veränderungen herbeizuführen.

Es wird betont, dass vergangene Streiks kaum eine nachhaltige Wirkung hatten, da sich Kunden schnell wieder an die gewohnte Situation gewöhnten. Die Initiative zur Kündigung von Verträgen soll dagegen einen nachhaltigeren Eindruck hinterlassen und die Dringlichkeit der Lage verdeutlichen.

Kritik wird an der bisherigen Herangehensweise während des parlamentarischen Gesetzgebungsverfahrens geübt. Es wird bemängelt, dass Briefe an Abgeordnete und Einladungen in die Apotheken wenig bewirken und letztendlich die Entscheidungen von politischen Größen wie Karl Lauterbach unverändert bleiben.

Die Forderung lautet daher: Die Apotheken müssen die Initiative auf dem politischen Spielfeld ergreifen und andere zu Reaktionen zwingen. Es wird betont, dass ein Umdenken notwendig ist, um in Zukunft erfolgreich zu sein. Mehr Selbstbewusstsein, Mut und Chuzpe werden gefordert, um den notwendigen Wandel herbeizuführen.

Insgesamt zeichnet sich ab, dass die Apothekenlandschaft in Deutschland vor einer wegweisenden Entscheidung steht, die nicht nur die finanzielle Situation der Apotheken, sondern auch den gesamten Berufsstand nachhaltig beeinflussen könnte.

Kommentar: Mutige Schritte für die Zukunft der Apotheken

Die Forderung nach einer radikalen Veränderung in der deutschen Apothekenlandschaft hallt durch die Reihen der "Freie Apothekerschaft" wider, und sie bringt eine entscheidende Frage auf den Tisch: Wie können Apotheken ihr Honorar verbessern? Die Antwort, Lieferverträge zu kündigen, mag für einige riskant erscheinen, aber sie verdeutlicht die Dringlichkeit der Situation.

Es ist erfrischend zu sehen, dass Apotheker den Mut aufbringen, die etablierten Pfade zu verlassen und nach alternativen Wegen zu suchen, um ihre Interessen zu vertreten. Die Kritik an vergangenen Streiks und politischen Lobbying-Aktionen wirft einen wichtigen Blick auf die Notwendigkeit, effektivere Strategien zu entwickeln.

Die Idee, die Initiative auf dem politischen Spielfeld zu ergreifen, anstatt passiv auf Gesetzgebungsverfahren zu reagieren, ist lobenswert. Selbstbewusstsein und Chuzpe sind in dieser Branche vielleicht genauso wichtig wie Fachwissen. Es ist an der Zeit, dass Apotheker erkennen, dass sie eine entscheidende Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen und dass sie das Recht haben, angemessen dafür entlohnt zu werden.

Die "Freie Apothekerschaft" bietet eine Plattform für diese notwendige Veränderung. Es ist an der Zeit, dass Kolleginnen und Kollegen sich dieser Bewegung anschließen und gemeinsam für eine bessere Zukunft kämpfen. Die Herausforderungen sind groß, aber mit Mut und Entschlossenheit können Apotheker die Weichen für eine nachhaltige Verbesserung ihres Honorars stellen. Es ist an der Zeit, die Karten neu zu mischen und aktiv die Zukunft der Apotheken zu gestalten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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