Rund ein Drittel aller erzeugten Lebensmittel erreicht nicht die Teller – vor dem Hintergrund ökologischer und sozialer Krisen ist das aus Sicht von Slow Food ein inakzeptables Ergebnis. Deswegen macht sich die Bewegung seit mehreren Jahrzehnten für die Wertschätzung von Lebensmitteln und deren Erzeuger*innen stark. Engagierte Verbraucher*innen nutzen dafür auch den Vorabend des diesjährigen Wir haben es satt!-Protests. Gewappnet mit Gemüseschäler und Kochlöffel, bereiten sie aus optisch nicht marktfähigem, aber geschmacklich einwandfreiem Gemüse wie zweibeinigen Karotten und knubbeligen Kartoffeln Suppen zu, die am Abend selbst und am Tag der Demonstration am Folgetag kostenlos verteilt werden. Dabei werden sie von den Profis großer Kochtöpfe begleitet: Das Kochkollektiv Fläming Kitchen hat schon viele Schnippeldiskos von Slow Food zum ‚kochen‘ gebracht. Höfe rund um Berlin spenden dafür über 2.000 Kilo Gemüse.
Die Schnippeldisko ist eine abendfüllende Veranstaltung: Neben Musik der DJs Rio, „Swashi“ und „ALAILA und Alle anders" erwarten die Gäste ein kniffeliges Kneipenquiz, Aktionen zum Mitmachen und das Radioballett „Good Crop, Bad Crop“, das mit einer Choreographie dazu einlädt, sich auf künstlerische Weise der Transformation von Agrar- und Ernährungspolitik anzunähern. Vor Ort sind auch Vertreter*innen verschiedener Höfe und Mitglieder zweier Solidarischer Landwirtschaften, die über ihren Einsatz für zukunftsfähige Ernährungssysteme berichten. Paula Gioia von La Via Campesina lädt bei einem Podium zur Auseinandersetzung mit Emanzipationsbestrebungen in bäuerlichen Organisationen ein. Spätestens, wenn die Suppe fertig ist, geht es für viele Teilnehmende auf die Tanzfläche.
„Mit der Schnippeldisko schlagen wir über das krumme Gemüse zum Anfassen die Brücke zu komplexen, (welt-)politischen Themen unserer Zeit. Indem die Teilnehmenden selbst mit anpacken und sich vor Ort austauschen, fühlen sie sich in ihrer Selbstwirksamkeit erfahrungsgemäß stärker angesprochen. Verschiedene Programmpunkte zeigen ihnen auf, was sie selbst gegen Lebensmittelverschwendung tun können“, erklärt Clara Bobbert aus dem Leitungsteam von Slow Food Youth Deutschland. „Das ist es: Wir möchten einen Protest initiieren, der zum Nachdenken anregt ebenso wie zu Freude, Zuversicht und Engagement motiviert. Meine Hoffnung ist, dass ein paar Teilnehmende als zukünftige Mitstreiter*innen für ein besseres Ernährungssystem nachhause gehen und beim nächsten Einkauf bewusst zum guten, sauberen und fairen Lebensmittel greifen.“
Wann? 19.01.2024 ab 18:00 Uhr | Wo? Forum Factory, Besselstr. 13-14, 10969 Berlin (Mitte / Kreuzberg). Der Eintritt ist barrierefrei und kostenlos.
Über die Schnippeldisko: Slow Food Youth Deutschland rief die Schnippeldisko 2012 ins Leben. Seither wird sie bundesweit umgesetzt und weltweit in über 20 Ländern. Seit 2017 findet jährlich im April der World Disco Soup Day statt. Die Schnippeldisko zur WHES Demo ist die weltweit größ
Slow Food hat sich zum Ziel gesetzt, eine Welt zu schaffen, in der Ernährung auf fairen Beziehungen basiert, die biologische Vielfalt, das Klima und die Gesundheit fördert und es allen Menschen ermöglicht, ein Leben in Würde und Freude zu führen.Als globales Netzwerk mit Millionen von Menschen setzt sich Slow Food für gutes, sauberes und faires Essen für alle ein. Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist mit vielfältigen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen auf lokaler, nationaler sowie europäischer Ebene aktiv. Mit handlungsorientierter Bildungsarbeit stellen wir Ernährungskompetenz auf sichere Beine. Ziel unseres politischen Engagements ist ein sozial und ökologisch verantwortungsvolles Lebensmittelsystem, das Mensch und Tier, Umwelt und Klima schützt. www.slowfood.de
V.i.S.d.P.: Dr. Nina Wolff
Slow Food Deutschland e.V.
Luisenstraße 45
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 20004750
Telefax: +49 (30) 24625941
http://www.slowfood.de
Presse
Telefon: +49 (30) 2000475-13
E-Mail: s.niehaus@slowfood.de
Telefon: +49 (30) 246259-41
E-Mail: s.sheets@slowfood.de