Noch bis zum 20. Januar treffen sich 15 Leiter*innen afrikanischer Mitgliedskirchen der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) im tansanischen Daressalam, um sich über die Herausforderungen auszutauschen, die kirchliche Amtsträger*innen in afrikanischen Ländern mit dem Renteneintritt zu bewältigen haben. Veranstaltet wird der fünftägige Workshop von dem afrikanischen Regionalbüro der VEM.

Schlecht vorbereitet in den Ruhestand

Der Workshop stellt fest, dass Amtsträger*innen in den afrikanischen VEM-Mitgliedskirchen oftmals mental, finanziell und aus ihrem sozialen Umfeld heraus schlecht auf den Übergang in den Ruhestand vorbereitet sind. Beim Erreichen des Renteneintrittsalters falle es den Betroffenen vielfach schwer, sich mit den oftmals als bedrohlich empfundenen neuen Herausforderungen des Rentenlebens auseinander zu setzen. „Leider verwenden die Menschen in der Regel viel Zeit und Mühe darauf, sich auf ihre berufliche Rolle im Leben vorzubereiten, während sie den Weg in den Ruhestand in der Regel eher unvorbereitet gehen. Dies trifft auch auf afrikanische kirchliche Amtsträger*innen zu, die mit Blick auf ihren Ruhestand Ängste und Unsicherheiten entwickeln“, sagt Pfarrer Dr. John Wesley Kabango, Leiter der Abteilung Afrika und Vorstandsmitglied der VEM.

Niedrige Renten, unterfinanzierte Fonds und unzuverlässige Verwaltung

Ein wesentlicher Aspekt dabei seien die finanziellen Einbußen, mit denen die kirchlichen Pensionär*innen zu rechnen hätten. Anders als bei den kirchensteuerfinanzierten Kirchen in Deutschland, stünden den Kirchen in Afrika und Asien weitaus geringere Haushaltsmittel zur Verfügung. Deshalb bezögen kirchliche Angestellte im globalen Süden im Landesdurchschnitt eher niedrigere Gehälter, die zu noch niedrigeren Renten führten. Hinzu kämen, je nach Land, kirchliche Rentenfonds mit unzureichender Deckung, unterfinanzierte staatliche Rentenkassen und eine unzuverlässige Rentenverwaltung. Daraus entstünde für kirchliche Mitarbeitende im afrikanischen Kontext oftmals die berechtigte Angst, während der Pensionsphase in die Armut abzurutschen, wenn keine eigenen Vorkehrungen getroffen wurden.

Kirchliche Renten- und Mobilisierungsstrategie

Pfarrer Dr. Andar Parlindungan, Vorstandsmitglied und ab März 2024 Generalsekretär der VEM und Timo Pauler, Geschäftsführer der VEM, präsentierten zunächst ihre jeweiligen Erfahrungen mit den kirchlichen Rentensystemen im asiatischen und deutschen Kontext. Mit diesen Impulsen erarbeiten die afrikanischen leitenden Theolog*innen Empfehlungen für eine unmittelbar umzusetzende Renten- und Mobilisierungsstrategie, mit denen die Lebensqualität der kirchlichen Mitarbeitenden im Ruhestand verbessert werden soll. Dabei sind sich alle Teilnehmenden einig, dass der Eintritt in das Berufsleben der beste Zeitpunkt sei, um mit der Altersvorsorge zu beginnen.

Neben der finanziellen Absicherung solle eine Renten- und Mobilisierungsstrategie der afrikanischen VEM-Kirchen auch zielgerichtete Schulungen der kirchlichen Mitarbeitenden noch während der Berufsphase vorsehen und pensionierten Geistlichen vorhandene Chancen nach ihrem aktiven Dienst aufzeigen.

"Dieses Treffen ist zweifellos eine einzigartige Gelegenheit, um unterschiedliches Know-how und unterschiedliche Erfahrungen in unserer gemeinsamen Mission auszutauschen. Wir sind hier, weil die Frage nach wirksamen Strategien für einen sicheren und glücklichen Ruhestand uns alle angeht und uns allen am Herzen liegt", so Bischof Dr. Alex Gehaz Malasusa, Leiter der örtlichen Ostküstendiözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania und Mitglied im Aufsichtsrat der VEM, in seiner Begrüßung der Teilnehmenden in Daressalam. Der Workshop findet im Zusammenhang mit der feierlichen Einführung von Bischof Malasusa zum vorsitzenden Bischof der gesamten Evangelisch-Lutherischen in der ostafrikanischen Metropole statt.

Über Vereinte Evangelische Mission (VEM)

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.

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