Gebrauchtwagen-Experten analysieren die Marktentwicklung von gebrauchten Elektroautos in Deutschland im Vergleich zu anderen Antriebsarten und europäischen Nachbarländern der letzten vier Jahre.

  • Aktuell sinken die Preise für gebrauchte Stromer in Deutschland wieder auf durchschnittlich 36.703 Euro in 2023, nachdem die Preise für diese Antriebsart 2022 Höchstwerte erreicht hatten.
  • Das Angebot an gebrauchten Elektrofahrzeugen in Deutschland hat sich auf AutoScout24 von 2021 zu 2023 verdreifacht.
  • Österreichs Gebrauchtwagenmarkt bietet das größte Angebot gebrauchter Elektrofahrzeuge gemessen am Gesamtangebot (5,9%), Italien das geringste (2%).

Der Online-Automarkt AutoScout24 hat die Ergebnisse einer umfassenden Analyse zur Entwicklung des Markts für Gebrauchtwagen mit Elektroantrieb veröffentlicht. Basierend auf internen Daten der letzten vier Jahre wurde untersucht, wie sich gebrauchte Elektroautos hinsichtlich Preis und Angebot entwickeln. Als Vergleichswerte dienen dabei sowohl andere Antriebsarten als auch Daten der europäischen Nachbarn.

Ab dem ersten Januar 2035 tritt in der Europäischen Union ein Verbot für die Erstzulassung von Verbrennern in Kraft. Der notwendige Übergang zu nachhaltigen Kraftstoffen ist absehbar, um die Klimaziele der EU bis 2050 zu erreichen. Aktuell entwickelt sich der Umstieg auf Stromer allerdings noch schleppend. Ein Grund hierfür sind unter anderem die hohen Anschaffungskosten für Neuwagen. Gebrauchte E-Wagen könnten für Käufer also eine gute Alternative sein, um auf die nachhaltigere Antriebsart umzusteigen.

Die Frage ist jedoch, wie attraktiv der Gebrauchtwagenmarkt für Kunden derzeit ist. Die folgende Analyse gibt daher einen Einblick in den deutschen Markt für gebrauchte E-Autos. Auf Grundlage der monatlich über 2 Millionen Fahrzeuge umfassenden Datenbank  von AutoScout24 wurde die Entwicklung von Preisen und Angebot von 2020 bis 2023 untersucht. Dabei wurden die Daten für E-Autos mit denen für Diesel, Benziner und Hybridmodelle verglichen. Zudem verdeutlicht ein europaweiter Vergleich mit den Niederlanden, Belgien, Österreich, Frankreich und Italien, wie der deutsche Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos gegenüber den europäischen Nachbarmärkten aufgestellt ist.
 

Positive Entwicklung: Der Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos wächst

Auch wenn der Anteil gebrauchter E-Autos gemessen am Gesamt-Gebrauchtwagenangebot auf AutoScout24 noch überschaubar ist, wächst das Angebot insbesondere seit vergangenem Jahr deutlich und hat sich von 2021 (1,8  Prozent) auf 2023 (5,4 Prozent) verdreifacht. Alleine 2023 hat das Angebot gebrauchter E-Autos in Deutschland auf dem Online-Marktplatz von AutoScout24 um ganze 134 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Dieser Anstieg ist auf einen wachsenden Neuwagenmarkt und daraus resultierend mehr Besitzumschreibungen sowie eine vermehrte Verfügbarkeit durch Leasingrückläufer zurückzuführen.

Am umfangreichsten ist das Angebot in Österreich, am geringsten in Italien

Österreich verzeichnete 2023 den deutlichsten Anstieg im Angebot gebrauchter Elektrofahrzeuge gemessen am Gesamtangebot auf AutoScout24. Hier wuchs der Anteil am Gesamtangebot von 3,8 Prozent im Jahr 2021 auf 6,9 Prozent im Dezember 2023. Im Gegensatz dazu zeigt Italien den geringsten Zuwachs mit nur zwei Prozent Anteil an gebrauchten E-Autos im gleichen Zeitraum. Obwohl der Durchschnittspreis im Ländervergleich in Italien deutlich niedriger ist, zeigt sich im viertgrößten Automarkt Europas nur eine langsame Umstellung auf Elektromobilität. Im Oktober 2023 stieg die Zulassung von Elektroautos im Vergleich zum Vorjahr um 57 Prozent, jedoch bleibt der Gesamtanteil von E-Autos in Italien deutlich hinter Diesel- und Benzinfahrzeugen zurück.

Nach starker Verteuerung von gebrauchten E-Autos sinken die Preise wieder

Vor vier Jahren lag der durchschnittliche Kaufpreis für gebrauchte Elektroautos bei 29.900 Euro. Seitdem sind die Preise kontinuierlich gestiegen. Besonders stark war der Anstieg im Jahr 2022. Hier stieg der Wert von durchschnittlich 33.243 Euro im Jahr 2021 auf 43.968 Euro. Faktoren wie die erhöhten Energiekosten oder die stark angezogene Inflation spielten bei dieser Verteuerung eine wesentliche Rolle.

Seit Ende 2022 sinken die Preise jedoch wieder und bedingen derzeit bei gebrauchten Stromern den größten Wertverlust unter allen Antriebsarten. So lagen die Durchschnittskosten 2023 nur noch bei 36.703 Euro und damit deutlich unter dem Vorjahresniveau. Der Markt für gebrauchte E-Wagen dürfte zudem in der nahen Zukunft absehbar wachsen, was sich für Käufer ebenfalls positiv auf den Kaufbetrag auswirken kann.

Gebrauchte E-Autos trotz starkem Wertverlust weiterhin kostenintensiver als Verbrenner

Gebrauchte Elektroautos kosten in Deutschland mehr als Diesel und Benziner. 2023 lag der Durchschnittspreis bei 36.703 Euro für E-Autos, Hybride kosteten 39.894 Euro, Diesel 29.631 Euro und Benziner 26.281 Euro. Bedauerlich ist, dass die Bundesregierung im Dezember 2023 das vorzeitige Ende des Umweltbonus für Elektroautos beschlossen hat. Die Förderung, die auch für junge gebrauchte Stromer in Frage kam, sollte in reduziertem Umfang ursprünglich bis Ende 2024 angeboten werden.

Fazit: Der Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos in Deutschland nimmt seit 2023 Fahrt auf

Verglichen mit anderen Antriebsarten bewegen sich die Preise für gebrauchte E-Autos in Deutschland noch auf hohem Niveau. Kostentechnisch zeigt sich jedoch eine eindeutige Tendenz zurück zu günstigeren Preisen, und auch das Angebot für gebrauchte Elektrofahrzeuge wächst mittlerweile deutlich. Dabei kann die Nachfrage noch nicht mit dem aktuell stark wachsenden Angebot Schritt halten, was auf nicht absehbare Zeit eine große Herausforderung für den Gebrauchtwagenmarkt darstellt.

Aktuell wird in den Medien zudem oft diskutiert, welches Risiko eine Investition in ein gebrauchtes Elektrofahrzeug birgt. Batterie-Sicherheit, Reichweite und Lebensdauer stehen dabei besonders im Fokus. Experten wie Professor Maximilian Fichtner gehen jedoch davon aus, dass vor allem bei neueren E-Automodellen auch Gebrauchtwagen eine zuverlässige Wahl darstellen. Professor Fichtner ist Direktor des Helmholtz-Instituts für Elektrochemische Energiespeicherung in Ulm und spezialisiert auf Batterieforschung. Er hat mit seiner Expertise in Bezug auf Auto-Akkus als "Batteriepapst" Ansehen erlangt und bewertet den Kauf eines gebrauchten E-Autos optimistisch:

"Der Kauf eines gebrauchten Elektroautos kann genauso gut funktionieren wie der eines gebrauchten Verbrenners. Autos wie Tesla-Modelle aus dem Jahr 2017 sind gute Beispiele. Viele, die 2021 gebraucht verkauft wurden, wiesen immer noch mehr als 95 Prozent ihrer Batteriekapazität auf. Das unterstreicht, dass gebrauchte Elektroautos von hoher Qualität sein können. Was dabei nach Einzelfällen klingt, ist auch durch aktuelle Studien aus den USA und Schweden belegt. Ein ‚State Of Health‘-Test durch den TÜV oder ADAC sollte bei Gebrauchtwagen ohnehin immer obligatorisch sein und hilft dabei, vor dem Kauf für Klarheit zu sorgen."

Mehr Informationen zu dieser Datenauswertung, eine umfassende Einordnung der Ergebnisse sowie eine Darlegung der Methodik und der verwendeten Quellen sind einzusehen unter: www.autoscout24.de/elektroauto-berater/news-umfragen/e-auto-gebrauchtwagenmarkt

Über die AutoScout24 GmbH

AutoScout24 ist mit rund 2 Mio. Fahrzeug-Inseraten, rund 30 Mio. Usern pro Monat und mehr als 43.000 Händlerpartnern europaweit der größte Online-Automarkt. Neben Deutschland ist die AutoScout24 Group auch in den europäischen Kernmärkten Belgien, Luxemburg, Niederlande, Italien, Frankreich, Österreich, Norwegen, Dänemark, Polen und Schweden vertreten. Als umfassender Marktplatz für Mobilität investiert AutoScout24 gezielt in die Wachstumsfelder Leasing, Auto-Abo, Elektromobilität und Online-Autokauf. Mit AutoScout24 smyle ermöglicht der Marktplatz seinen Nutzerinnen und Nutzern den vollständigen Online-Kauf von Fahrzeugen – kostenlos und ready-to-drive direkt vor die Haustür geliefert. Seit 2020 ist auch der Leasing-Spezialist LeasingMarkt.de und seit 2022 die B2B-Auktionsplattform AUTOproff Teil der AutoScout24 Gruppe. Zusammen treiben die Marktplätze die Digitalisierung des europäischen Autohandels maßgeblich voran.

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