Die Vorbereitungen für die 30. jazzopen laufen auf Hochtouren. Neben Stars wie Herbert Grönemeyer, Lenny Kravitz, Sam Smith, Sting, Angélique Kidjo und Al Di Meola auf den beiden Hauptbühnen, können sich die Fans auch bei den Club-Acts auf große Namen freuen. Billy Cobham, Lee Ritenour und Dave Grusin, Donny McCaslin, Kyle Eastwood oder Lakecia Benjamin sind ebenfalls mit dabei. So wird das Jubiläums-Festival vom 18. bis 29. Juli zwölf Tage lang mit über 50 Shows auf acht Bühnen in der Stuttgarter Innenstadt den Ton angeben und wieder die Vielfalt der Musik feiern. Das Interesse ist riesengroß. Es wurden bereits über 40.000 Tickets abgesetzt. Die Veranstalter rechnen bei über 50.000 Besucherinnen und Besuchern mit einem ausverkauften Festival – plus weiteren rund 10.000 Menschen bei den kostenfreien Open-Stages-Konzerten.

Promotor Jürgen Schlensog zeigte sich auf der Pressekonferenz am Mittwoch entsprechend zufrieden: „Auch wenn der späte Zeitpunkt wegen der Fußball-EM einige organisatorische Herausforderungen mit sich bringt, ist es uns wieder gelungen, ein hochklassiges Programm zu bieten. Und wir sind sehr froh, dass unsere Besucherinnen und Besucher dies so honorieren.“ Einen ersten Einblick in die nächsten jazzopen kann man hier im Trailer erlangen.

Schlossplatz: Drei Abende schon nahezu ausverkauft 
Für die meisten Top-Acts auf dem Stuttgarter Schlossplatz gibt es noch Tickets, bei einigen wird es schon sehr eng. Das gilt besonders für den Auftritt von Herbert Grönemeyer, der mit seiner Band einen Teil der Show zum 40-jährigen Jubiläum des Kult-Albums 4630 Bochum gemeinsam mit den Stuttgarter Philharmonikern bestreitet, die ihrerseits 100-jähriges Jubiläum feiern (Mittwoch, 24. Juli). Aber das gilt auch für Lenny Kravitz (Support: Nik West), der mit seinem neuen Album Blue Electric Light nach Stuttgart kommt (Donnerstag, 25. Juli) und für den Sonntag, 28. Juli, mit Sting.

Für die anderen Abende mit Sam Smith (Freitag, 26. Juli), Jamie Cullum und Veronica Swift (Samstag, 27. Juli) und die Shows von Parov Stelar und MEUTE (Montag, 29. Juli) gibt es noch Rest-Karten.

Von Lawrence bis Angélique Kidjo: vier Kontinente im Alten Schloss
Auch in diesem Jahr gilt: Im Alten Schloss trifft sich die halbe Welt. Den Eröffnungsabend am Donnerstag, 18. Juli, teilen sich die New Yorker Feel-Good-Band Lawrence und die Bostoner Fusion-Formation Lettuce. Am Freitag 19. Juli, – bereits sehr gut verkauft – folgt mit The Cat Empire eine der erfolgreichsten australischen Bands. Beide Abende sind Steh-Konzerte.

Frauen-Power verspricht der Samstag, 20. Juli, mit Afrikas First Lady Angélique Kidjo und der wunderbaren Stimme von Lizz Wright. Den Abend eröffnen wird der spanische Saxophonist Daniel Torres mit seinem Sextett. Auch wer den Sonntag, 21. Juli, mit Italo-Amerikaner Al Di Meola und seiner Electric Band und Meshell Ndegeocello sowie die Shows der Bassisten Marcus Miller und „Afrikas Sting“ Richard Bona aus Kamerun erleben möchte (Montag 22. Juli), sollte nicht mehr allzu lange warten.

SpardaWelt: Billy Cobham bietet das ganze SpectrumEinen Ehrenpreis zum 80. Geburtstag: Schlagzeug-Großmeister Billy Cobham erhält für sein Lebenswerk zu Beginn der jazzopen am Donnerstag, 18. Juli, im SpardaWelt Eventcenter die German Jazz Trophy der Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg. Anschließend gibt er mit seinem Quartett ein Konzert. Motto: Spectrum 50. Der Grund: Cobhams erstes Solo-Album Spectrum mit Fusion-Klassikern wie Red Baron ist 50 Jahre alt geworden.

Hoher Besuch erwartet die Jazz-Fans auch am Freitag, 19. JuliLee Ritenour und Dave Grusin, jeder für sich ein Star und als Duo Legende, sind mal wieder bei den jazzopen zu Gast. Ihr Teamwork begann 1985 mit dem Album Harlequin, setzte sich mutig fort mit Two Worlds (2000) und nach dem Album Amaro (2009) urteilte ein Kritiker: „Es gibt Musiker, die können eigentlich alles spielen.“

Viel Talent mit Lokalkolorit gibt es am Samstag, 20. Juli, zu sehen und zu hören. Der vielfach ausgezeichnete Tween und Saxophonist Jakob Manz aus Bad Urach spielt mit seiner Groove Connection. Die Jazzrausch Bigband verspricht am Mittwoch, 24. Juli, einen gigantischen Nerd-Exzess, wenn Techno und Jazz im Bigband-Sound harmonieren. Extravagant wird auch der Donnerstag, 25. Juli. Saxophonist Donny McCaslin, David Bowies musikalischer Wegbegleiter auf dessen letztem Album Blackstar, kommt mit seiner Band. Eine Jazz All Star Auswahl tritt am Freitag, 26. Juli auf. Avery Sharpe (Bass), Antonio Faraò (Piano), Ronnie Burrage (Schlaginstrumente), Chico Freeman (Saxophon) und Steve Turre (Posaune) haben sich zu den McCoy Legends zusammengeschlossen, um McCoy Tyners Musik der Welt neu zu präsentieren.

Veronica Swift und Marco Mezquida sind Artists in Residence
Zum Jubiläum präsentieren die jazzopen erstmals zwei Artists in Residence. Und die treten auch im BIX auf. Zum Beispiel Veronica Swift. Der Shooting Star unter den US-amerikanischen Jazzsängerinnen mit der Attitude eines Popstars, 2020 mit dem Rising Star als beste Sängerin ausgezeichnet, teilt sich auf dem Schlossplatz den Abend mit Jamie Cullum und gibt am Freitag, 26. Juli, zudem ein Konzert im BIX. Außerdem Marco Mezquida. Der spanische Pianist spielt mit seinem Trio am Dienstag, 23. Juli, im BIX und tritt am Mittwoch, 24. Juli, solo beim kostenfreien Open Stages Konzert in der Domkirche St. Eberhard auf.

Ein Hauch von Hollywood verbreitet Bassist Kyle Eastwood im BIX. Der Sohn von Clint Eastwood, der mit seinem Vater vor der Kamera und auch in Sachen Jazz schon viel zusammengearbeitet hat, spielt mit seinem Quintett am Donnerstag, 18. Juli. Die Lehmanns Brothers, drei (nicht verwandte) Franzosen aus New York, lassen am Freitag, 19. Juli, mit ihrer Band den Funk-Jazz der 70er Jahre wieder aufleben. Außerdem auf der BIX-Bühne: Jazz-Routinier Bobby Watson (Samstag, 20. Juli), das exotische Trio Paolo Fresu, Omar Sosa und Miklós Lukács (Montag, 22. Juli), die polnischen Jungstars der Jazz-Elektronik-Fusion Formation Immortal Onion x Michal Jan (Mittwoch, 24. Juli) und der estische Soul- und R&B-Star Rita Ray (Donnerstag, 25. Juli).

Für den krönenden Abschluss im BIX sorgt Lakecia Benjamin am Samstag, 27. Juli. Die New Yorker Altsaxophonistin ist bekannt für ihre goldenen Anzüge, machte sich einst als Session-Musikerin für Stars wie Alicia Keys und Stevie Wonder einen Namen, ist Trägerin des Deutschen Jazzpreises und Club-Auftritten eigentlich längst entwachsen. Bei den jazzopen macht sie eine Ausnahme – und spielt mit ihrer Band im BIX.

Open Stages: Younee – und noch viel mehr kostenfreie Konzerte
Die kostenfreien Open Stages Konzerte bei den jazzopen bilden längst einen festen Bestandteil des Festival-Programms und sollen weiter ausgebaut werden. „Wir grenzen niemanden aus und wollen eine breite Bevölkerung erreichen“, sagt Jürgen Schlensog, „deshalb gibt es bei den jazzopen alles – von Logenplätzen bis hin zu kostenfreien Konzerten.“ Letztere werden künftig durch ein Public Private Partnership (PPP) der Stadt Stuttgart und den jazzopen Premiumpartnern Sparda-Bank Baden-Württemberg im Rahmen ihrer Stiftung Kunst und Kultur und Mastercard noch umfangreicher. Schon in diesem Jahr finden allein im StadtPalais – Museum für Stuttgart zehn kostenfreie Shows statt. Bereits feststehen die Auftritte der in Jazz-Kreisen gefeierten 22-jährigen israelischen Schlagzeugerin Roni Kaspi (Dienstag, 23. Juli) und von Rapper Mavi Phoenix (Mittwoch, 24. Juli). Ebenfalls dabei sind Frontfrau BROCKHOFF und ihre Rockband (Donnerstag, 25. Juli), die charismatische Sängerin Mulay (Freitag, 26. Juli) und Ava Vegas (Samstag, 27. Juli).

Das Finale der Open Stages Konzerte gehört Younee. Die hohe Kunst der Improvisation zwischen Jazz und Klassik der südkoreanischen Pianistin mit deutschem Pass können Fans bei der Matinee im Kunstmuseum am Sonntag, 28. Juli, genießen. 

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