Berlin ist und bleibt Spatzenhauptstadt: Bei der diesjährigen NABU-Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ zählten mehr als 3.300 Berliner*innen rund 73.000 Vögel – den Haussperling weiterhin am häufigsten. Weil pünktlich zum Aktionsbeginn ein Wintereinbruch kam, wurden deutlich mehr Wintergäste wie Erlenzeisig oder Gimpel gezählt. Gleichzeitig nahmen auch häufige Gartenvögel wie die Blaumeise, die Amsel oder das Rotkehlchen zahlenmäßig zu. Deutlich weniger wurden dieses Jahr Vögel wie der Star oder die Ringeltaube gezählt, die in vorangegangen Jahren vom warmen Wintern profitierten.

Dazu Lars Sund, Artenschutzreferent des NABU Berlin: „Wetterbedingt liegt ein äußerst spannendes Zählwochenende hinter uns. Während wir mit moderaten Temperaturen um die 9 Grad in die Zählaktion starteten, war es am letzten Tag nur noch maximal -1 Grad mit heftigem Schneefall. Das Ergebnis ist aber deutlich: Mehr Vögel kamen zur Futtersuche in die Gärten und Parks, vor allem Wintergäste und Waldbewohner wie die Wacholderdrossel oder der Erlenzeisig. Vögel, die aufgrund der warmen Winter mittlerweile nicht mehr in den Süden ziehen – Kranich oder Star – machten sich vermutlich mit dem Wintereinbruch aus dem Staub, und wurden daher deutlich weniger gezählt.“

Bundesweit machten dieses Jahr rund 130.000 Menschen bei der NABU-Zählaktion mit, also fast ein Drittel mehr als im Jahr zuvor. In Berlin zählten ungefähr gleich viele Menschen wie im Vorjahr, jedoch sichteten sie dafür insgesamt mehr Vögel als im vergangenen Jahr. „In den letzten Jahren wurden immer weniger Vögel in den Gärten gezählt, zuletzt nur noch 34 Vögel pro Garten statt anfangs 38“, so Sund, „dass wir jetzt mehr Vögel sehen, liegt sicherlich an der Witterung. Um den Positivtrend aufrechtzuerhalten können wir alle etwas tun, zum Beispiel unseren Garten oder Balkon vogelfreundlich gestalten.“ Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion. Die nächste Vogelzählung ist die „Stunde der Gartenvögel“. Sie findet vom 9. bis 12. Mai statt.

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