Die portraitierten Personen haben verschiedene Formen von Diskriminierung erlitten, ob Rassismus, Sexismus oder Antisemitismus, ob als Frauen, als Obdachlose oder Flüchtlinge. Öztürk-Gerkensmeier hat sie alle zu Hause besucht, ihnen zugehört und sie fotografiert. Gespräche sollen auch am 4. Februar entstehen, denn Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, sich nicht nur die Fotoausstellung anzuschauen, sondern auch ins Gespräch über das Thema zu kommen.
Sprechen und Handeln reflektieren
„Wir wollen miteinander reden und einander zuhören. Vielleicht reflektiert der eine oder andere danach auch sein eigenes Sprechen und Handeln anders“, sagt Öztürk-Gerkensmeier, die die Ausstellung organisiert hat. Die hauptberufliche Lehrerin hat sich vor über 15 Jahren ihre erste professionelle Kamera gekauft und fotografiert seitdem leidenschaftlich gerne. Das Projekt „lets talk about discrimination“ entstand durch die Möglichkeit, eine eigene Ausstellung zu realisieren.
Ausstellung soll wandern
„Bei so einer Gelegenheit wollte ich keine Sonnenuntergänge zeigen, sondern ein mir wichtiges Thema behandeln. Ich habe selbst Diskriminierung erlebt und habe dann nach Menschen gesucht, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Sie geben diesem sensiblen Thema ein Gesicht“, erklärt die Initiatorin. Wer am 4. Februar keine Zeit hat: Nach der Ausstellungseröffnung bleiben die Bilder in der Ko Fabrik bis zum 9. Februar hängen. Anschließend soll das Projekt weiter durch Bochum wandern. „Ich nehme für die Zukunft gerne Anfragen an“, so Öztürk- Gerkensmeier. Kontakt: ozlem-ozturk@hotmail.de.
Stadtteilfonds Bochum Innenstadt
Möglich wurde die Ausstellung durch den Stadtteilfonds Bochum Innenstadt, der vor allem Privatleute ansprechen soll. Deswegen ist die finanzielle Unterstützung groß, Projekte werden zu 100 Prozent gefördert, mit bis zu 5.000 Euro. Die Mittel werden vom Bund, vom Land NRW und von der Stadt Bochum für die Stadterneuerung im Rahmen des Projektes „Bochum 2030 – Mission Innenstadt“ zur Verfügung gestellt. Den Ideen für den Stadtteilfonds sind kaum Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass geförderte Projekte das Leben in der Innenstadt verbessern, die Anwohnerschaft profitiert und damit den Zielen der Stadterneuerung entsprochen wird.
Niedrige Hürden
Die Hürden zum Mitmachen sind niedrig gehalten: Fast jeder kann einen Antrag stellen – ob allein oder als Gruppe, ob Anwohner, Initiative, Verein oder Einrichtung. Wer eine Idee hat oder sich für die Innenstadt engagieren will, kann sich direkt an Bochum Marketing wenden. Die Stadtvermarkter helfen bei der Ausgestaltung und Antragsstellung. Über die Bewilligung der Anträge entscheidet dann ein Gremium, das mindestens zweimal jährlich tagt. Nach der Bewilligung in Form des Förderbescheids kann die Umsetzung starten.
Die Bochum Marketing GmbH ist vor mehr als 20 Jahren als Public-Private- Partnership mit einem 50-prozentigen städtischen Anteil gegründet worden. Aktuell engagieren sich 65 Gesellschafter für das Unternehmen, das an der Zukunftsfähigkeit Bochums mitarbeitet und alles daransetzt, die Identifizierung der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt zu stärken sowie das Image des 372.000 Einwohner zählenden Oberzentrums weiter zu verbessern bzw. nach außen zu kommunizieren.
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