„Wenn der erste Wildstorch bei uns gesehen wurde, geht es in der Regel Schlag auf Schlag und jeden Tag kehren weitere Störche in die Grafschaft Bentheim und damit auch in den Tierpark zurück!“ so Zoodirektor Nils Kramer. So wird es in den kommenden Tagen wohl viele weitere Meldungen geben, denn die Rückkehrer, die bisher noch nicht gebrütet haben, besitzen noch keine Nestbindung und vagabundieren zunächst umher. Irgendwann beginnen sie konkret damit um die vorhandenen Nistplätze zu kämpfen oder sich ein eigenes neues Nest anzulegen. Die erfahrenen Altstörche kehren hingegen direkt auf ihren angestammten Nistplatz zurück. Zwischendurch begutachten sie die vorhandenen Nester in der näheren Umgebung und „stehlen“ dort mitunter Stöckchen zur Aufbesserung ihres Eigenheimes. Ein inzwischen altbekanntes und mitunter spektakuläres Schauspiel, welches im Zoo besonders im Bereich der großen „Storcheneiche“ beobachtete werden kann.
Gespannt sind nun alle Zoomitarbeiter, wie viele Störche wohl in diesem Jahr den Tierpark Nordhorn als lohnenswertes Brutgebiet auswählen. Während es im Jahr 2014 gerade einmal 6 Brutpaare waren, konnte man 2023 bereits 38 Brutpaare zählen. Der jährliche Zuwachs fällt aber in den letzten Jahren geringer aus und der Bestand scheint sich zu stabilisieren.
Die Storchenentwicklung in der Grafschaft Bentheim
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es noch ca. 4500 Brutpaare in Niedersachsen.
Der Bestand ging dann stetig zurück. In der Grafschaft Bentheim gab es ab etwa 1930 keine Brutpaare mehr! Bis 2007 lag der Bestand in ganz Niedersachsen noch unter 500 Paare.
Seitdem hat sich der Bestand in Niedersachsen erholt, so dass im Jahr 2022 wieder 1602 Paare gezählt werden konnten.
In der Grafschaft Bentheim waren es im vergangenen Jahr 64 Nestpaare. Einen besonderen Anteil an der guten Bestandsentwicklung in der Grafschaft Bentheim haben die Störche im Tierpark Nordhorn, der mit 38 Nestpaaren den größten Anteil aufweist. Bei Storchenliebhabern sehr bekannt ist die mächtige Storcheneiche, in der ein Großteil der Nester zu finden ist. Im vergangenen Jahr lag die Anzahl in der Eiche bei 16 Nestern!
Generell versucht der Tierpark in Kooperation mit dem NABU Grafschaft Bentheim die hübschen Schreitvögel in die Flächen außerhalb des Zoogeländes zu ziehen. Durch das Aufstellen mehrerer Nester im Bereich der Vechteaue soll ihnen hier ein attraktiver Ort zur Jungenaufzucht geboten werden. Die weitere Entwicklung des Weißstorchbestandes wird durch Wilfried Jürges, Weißstorchbetreuer der LAG Weißstorchschutz, beobachtet und dokumentiert. Durch die Beringung einzelner Jungstörche werden die Daten komplettiert und dienen der Forschung und den Behörden als Planungsgrundlage.
Tierpark Nordhorn gGmbH
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