Die Freiburger Verkehrs AG (VAG) wird am kommenden Freitag, 2. Februar, von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss durch die Gewerkschaft ver.di bestreikt. Auch die Schauinslandbahn sowie das Kundenzentrum pluspunkt, das VAG-Fundbüro und die Abteilung für das erhöhte Beförderungsentgelt im pluspunkt bleiben geschlossen. Betroffen vom Streik ist in der Nacht von Freitag auf Samstag auch der durchgehende Nachtverkehr im Stadtbahnnetz, die Nachtbuslinie N40 sowie die dazugehörigen Anschlusstaxi-Angebote in die angeschlossenen Umlandgemeinden.

Im Omnibusbereich bleiben lediglich die Linien 15 und 32 weitgehend in Betrieb sowie etwa die Hälfte der Fahrten auf den Linien 24, 33 und 34, weil diese von privaten Auftragsunternehmen gefahren werden. Alle anderen VAG Buslinien fahren nicht. Alle stattfindenden Fahrten werden in der elektronischen Fahrplanauskunft verzeichnet sein. Ein Notfallfahrplan ist nicht möglich.

Die VAG weist darauf hin, dass die trotz des Streiks verkehrenden Buslinien keinen Anschluss an andere Stadtbahn- oder Buslinien der VAG bieten.

Zudem wird darauf hingewiesen, dass mit den Linien der Breisgau-S-Bahn sowie über die innerstädtischen Haltepunkte des Regionalverkehrs der Deutschen Bahn und mit einigen Linien der im Umland verkehrenden Busgesellschaften Ziele in der Stadt Freiburg erreichbar sind.

Die VAG Vorstände Oliver Benz und Stephan Bartosch äußern sich zu den gewerkschaftlichen Forderungen. Oliver Benz: „Im vergangenen Jahr kamen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits in den Genuss einer Gehaltssteigerung von rund 12 Prozent. Aus diesem Grund, aber auch wegen unserer Investitionen in den Ausbau und den Erhalt des Stadtbahnnetzes, steuern wir in diesem Jahr ohnehin schon beinahe auf eine Verdopplung unseres Defizits zu. Wir haben keine Puffer mehr für weitere Ausgabensteigerungen.

Stephan Bartosch ergänzt: „Die von ver.di geforderte Verringerung der Arbeitszeit würde unsere ohnehin schon knappe Personaldecke zudem massiv ausdünnen und so die täglichen Belastungen für alle Mitarbeitenden erhöhen. Neue und verlässliche Kolleginnen und Kollegen zu finden, wird immer schwieriger.“

Oliver Benz beschreibt die Perspektive, falls sich die Gewerkschaft in vielen Punkten durchsetzen würde: „Wir hatten aufgrund verschiedener Faktoren bereits in den vergangenen Monaten an manchen Tagen große Schwierigkeiten, alle geplanten Fahrdienste zu besetzen und werkstattseitig immer genügend Fahrzeuge zur Verfügung zu haben. In einer solchen Situation ist es aus unserer Sicht komplett fehl am Platze Arbeitszeitverkürzungen zu fordern. In der Konsequenz müsste dies zu Ausdünnungen im Fahrplanangebot führen. Das kann keiner wollen.“

Spielraum, so Stephan Bartosch, sehe man an anderer Stelle: „Der Manteltarifvertrag in Baden-Württemberg zählt im Branchenvergleich zu den attraktivsten in ganz Deutschland. Wir sind bereit weitere Verbesserungen für die tägliche Arbeit der Mitarbeitenden umzusetzen. Dies könnte zum Beispiel bei neuen Regelungen rund um das Thema Altersteilzeit geschehen.“

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