„Wenn die EU-Lieferkettenrichtlinie jetzt scheitert, so ist das die logische Konsequenz eines sehr schlechten Verhandlungsergebnisses zwischen den EU-Institutionen“, so HDE-Präsident Alexander von Preen. Der final verhandelte Text ist aus Sicht des HDE mit Blick auf das Haftungsregime und den Anwendungsbereich untragbar und greift viel zu tief in bestehende nationale Rechtssysteme ein.
Der jetzt vorliegende Text ist so gestaltet, dass auf Unternehmen bei Pflichtverletzungen in der Lieferkette unverhältnismäßige zivilrechtliche Haftungsrisiken zukommen würden. Dies ist insbesondere in Verbindung mit dem extrem weiten Anwendungsbereich, der Unternehmen mit mindestens 500 Mitarbeitern erfasst, und in sogenannten besonderen Risikosektoren, wie der Textilbranche, der Agrarwirtschaft sowie der Lebensmittelindustrie sogar Unternehmen mit nur mindestens 250 Mitarbeitern, fatal. „Das ist für kleine und mittelständische Unternehmen im Einzelhandel schlicht nicht zu stemmen, stellt aber auch größere Unternehmen vor enorme zusätzliche bürokratische Belastungen und Rechtsrisiken“, so der HDE-Präsident.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) ist die Spitzenorganisation des deutschen Einzelhandels. Insgesamt erwirtschaften in Deutschland rund 280.000 Einzelhandelsunternehmen mit drei Millionen Beschäftigten an 400.000 Standorten einen Umsatz von rund 630 Milliarden Euro jährlich.
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