Ein Jahr nach den schweren Erdbeben in der syrisch-türkischen Grenzregion setzt Help – Hilfe zur Selbsthilfe seine Hilfsmaßnahmen in beiden Ländern fort. Nachdem die Hilfsorganisation im vergangenen Jahr Nothilfe geleistet hat, sollen Betroffene 2024 längerfristige Unterstützung erhalten, etwa durch die Fortführung psychosozialer Angebote.

In Zusammenarbeit mit verschiedenen lokalen Partnerorganisationen verteilte Help 2023 im Rahmen der Nothilfe Lebensmittel, Hygieneartikel, Medikamente sowie Bargeldhilfen an Betroffene. “Viele Menschen, die ohnehin schon von Armut betroffen waren, wurden durch das Erdbeben vor zusätzliche Herausforderungen gestellt”, sagt Alexandra Schmitz, Help-Programmkoordinatorin Nahost und Süd-Zentral Asien. “Mit Gutscheinen und Bargeldhilfen geben wir betroffenen Familien die Möglichkeit, selbstbestimmt und in Würde Lebensmittel, Kleidung oder Schulmaterial für sich und ihre Kinder zu kaufen.”

Insbesondere in Nordwestsyrien, wo der anhaltende Krieg große Schäden hinterlassen hat, ist die Situation kritisch. “Wir haben ein mobiles Team, das in den Camps und Gemeinden im Al-Bab Distrikt medizinische Hilfe leistet. Außerdem ermöglichen wir die ambulante Versorgung durch Polikliniken”, so Schmitz. Für Menschen, die infolge des Erdbebens psychische Probleme wie etwa eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt haben, leistet Help psychosoziale Hilfe.

In Antakya, Türkei, fördert Help derzeit den Schulbesuch von Kindern, deren Schulen infolge des Erdbebens zerstört wurden. “Durch den Zugang zu Bildung möchten wir Familien mit Kindern eine Bleibeperspektive in der Region ermöglichen”, erklärt Schmitz. In Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation NAK-karitativ e.V. erhalten betroffene Kinder Stipendien für Schulmaterialien und den Besuch einer lokalen Schule, die nicht durch das Erdbeben zerstört wurde.

Insgesamt konnte Help bis Ende 2023 rund 120.000 Menschen in Syrien und über 18.000 Menschen in der Türkei unterstützen. Neben den laufenden Projekten sind für 2024 weitere Hilfsmaßnahmen zur langfristigen Unterstützung von Betroffenen in Nordwestsyrien und der Türkei in Planung. “Nach der Nothilfe im vergangenen Jahr gilt es jetzt, die Resilienz der Menschen zu stärken, lokale Strukturen wiederaufzubauen und nachhaltige Lebensgrundlagen zu schaffen“, sagt Schmitz.

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