Inklusion von Menschen mit Behinderung ist in Deutschland nach wie vor ein großes Thema und erfordert viel Aufklärung und Handlungsbedarf. Das Problem in unserer Gesellschaft sind in der Regel nicht Menschen, weil sie eine Behinderung haben, sondern Vorurteile von Menschen ohne Behinderungen. In Deutschland leben mehr als 10 Millionen Menschen mit Behinderung. Bei nur 3 Prozent der Betroffenen ist eine Behinderung angeboren. 77 Prozent erlangen eine Behinderung im Laufe ihres Lebens. Das heißt, Inklusion betrifft uns alle und es ist unsere Aufgabe, zu lernen, was Inklusion kann. Stauts Quo in Deutschland ist, dass Inklusion in Ordnung ist, solange es nichts kostet. Da wir bei Inklusion aber über Menschenrechte sprechen, darf die Kostenfrage gar nicht mehr im Raum stehen.

Was können und sollten Unternehmen oder Organisationen tun?

Unternehmer und Führungskräfte dürfen lernen, dass Inklusion ein absoluter Mehrwert für jeden Betrieb und jedes Team sein kann. Unternehmen, die Menschen mit Behinderung beschäftigen, berichten immer wieder davon, dass sich das Betriebsklima positiv verändert hat. Führungskräfte aus Inklusionshotels sprechen von der menschlichen Entschleunigung, und wer einmal in einem gemischten Team gearbeitet hat, wird den Zusammenhalt und das Besondere nicht mehr missen wollen. Inklusion zeigt, dass anders sein in keinster Weise ein Hindernis ist. Ganz im Gegenteil, wir merken sehr schnell, dass auch der bekannte Weg in der Mitte zum Erfolg führen kann.

Auch die Wirkung, die ich als Arbeitgeber bekomme, unterschätzen viele. Inklusion ist keine Marketingmaßnahme und darf auch nicht als solche eingesetzt werden. Jedoch werden auch andere Bewerber bzw. Mitarbeitende sehr schnell wissen, dass ich als Arbeitgeber in der sozialen Säule der Nachhaltigkeit und menschlich nicht komplett falsch liegen kann, wenn ich Menschen mit Behinderung beschäftige. Vielfalt im Team geht einher mit unterschiedlichen Sichtweisen, Erfahrungen und Kompetenzen. Das fördert den Austausch und bringt kreative Ideen und Innovationen voran. Befragungen zeigen auch, dass Bewerber immer öfter angeben, dass sie Unternehmen mit diversen Teams deutlich bevorzugen. Wer dem aktuellen Fachkräftemangel also wirksam begegnen möchte, muss ebenfalls beim Thema Inklusion und Diversität ansetzen.

Im ersten Schritt sollten Unternehmen jedoch das Thema intern und mit den bereits vorhandenen Teammitgliedern besprechen. Auch die Personalabteilung kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass sich Menschen mit Behinderung im Unternehmen bewerben. Die Stellenanzeigen sind oft noch so formuliert, dass ein betroffener Mensch sich gar nicht angesprochen fühlt, denn der Satz “mit Handicap bevorzugt” reicht heute nicht mehr aus.

Hier können wir als Verbraucher unserer Verantwortung gerecht werden.

Wir als Gesellschaft können unser Bewusstsein für unsere Mitmenschen schärfen. Wenn ich sehe, dass ein Kind eine Behinderung hat, muss ich es oder die Eltern dann wirklich noch starrend anschauen? Wenn ich an der Kasse im Supermarkt auf einen Mitarbeitenden treffe, der anders antwortet, als ich es vielleicht erwarte – was sind dann meine Gedanken? Kann es vielleicht sein, dass der Mensch eine unsichtbare Behinderung hat? Muss der Mensch eine Kennzeichnung tragen, damit wir uns nicht kurz einen Moment Zeit nehmen, um selbst auf den Gedanken zu kommen? Wenn ich einen Elektroroller leihe, muss ich ihn dann wirklich in der Mitte des Fußweges parken, damit kein anderer mehr vorbeikommt? Vieles davon hat noch nicht einmal etwas mit Inklusion zu tun, sondern mit Menschlichkeit und einer gewissen Reflektion der eigenen Gedanken und des eigenen Handelns.

Und eventuell kann jeder Einzelne einmal den Impuls mit in das Unternehmen bringen, ob nicht die Möglichkeit besteht, eine Stelle im Betrieb mit einem Menschen mit Behinderung zu besetzen. Denn das ist das Ziel der Inklusion: Wenn es “normal” wird, dass Menschen mit und ohne Behinderung in allen Lebensbereichen gemeinsam leben und arbeiten.

Mit politischen Vorgaben zu einer vielfältigen Gesellschaft ohne Vorurteile

Wichtig wird in der Zukunft sein, dass es mehr Gesetze zur Barrierefreiheit und Inklusion von Menschen mit Behinderung gibt. In den SDG`s ist das Ganze bereits ein fester Bestandteil. Das SDG-Ziel 8 zielt speziell darauf ab, Menschen mit Behinderung beim Zugang zum Arbeitsmarkt zu unterstützen. Das Gleiche muss auch gesetzlich für alle anderen Bereiche im Leben gelten. Vom Kinobesuch bis zum barrierefreien Bestellen einer Pizza. Ein Mensch mit oder ohne Behinderung sollte in der heutigen Zeit nicht mehr angeben müssen, ob er eine Behinderung hat. Von Menschen ohne Behinderung wird das in keinem Lebensbereich erwartet.

Mit politischen Vorgaben zu einer vielfältigen Gesellschaft ohne Vorurteile

Wichtig wird in der Zukunft sein, dass es mehr Gesetze zur Barrierefreiheit und Inklusion von Menschen mit Behinderung gibt. In den SDG`s ist das Ganze bereits ein fester Bestandteil. Das SDG-Ziel 8 zielt speziell darauf ab, Menschen mit Behinderung beim Zugang zum Arbeitsmarkt zu unterstützen. Das Gleiche muss auch gesetzlich für alle anderen Bereiche im Leben gelten. Vom Kinobesuch bis zum barrierefreien Bestellen einer Pizza. Ein Mensch mit oder ohne Behinderung sollte in der heutigen Zeit nicht mehr angeben müssen, ob er eine Behinderung hat. Von Menschen ohne Behinderung wird das in keinem Lebensbereich erwartet.

About: Victoria Knauer Hansen
Die Hamburgerin ist seit 19 Jahren in der Hotellerie tätig und weltweit für die Branche im Einsatz. Als Sustainability Managerin beim GreenSign Institut liegt ihr Fokus nicht nur auf nachhaltigen Praktiken, sondern auch auf den wichtigen Themen Diversity & Inklusion. Mit der Initiative “AVA- Herz drauf” setzt sie sich besonders für Menschen mit Behinderung ein. Sie unterstützt die DHA als Dozentin und war bereits in verschiedenen Podcast Folgen zu Gast.

Über die GreenSign Institut GmbH

Verliehen wird die GreenSign Nachhaltigkeitszertifizierung vom GreenSign Institut. Die inzwischen branchenübergreifende Zertifizierung ist praxisnah, wurde zunächst für die Hotellerie entwickelt und ist auf hohen Standards gemäß EMAS und DIN ISO 14001 aufgebaut. Mit der GreenSign-Zertifizierung bietet das GreenSign Institut Hoteliers, SPAs und Unternehmen ein integriertes und ausgereiftes Prüfsystem, das ökologische, soziale und ökonomische Aspekte der Betriebsführung in über 100 Kriterien strukturiert, evaluiert und dokumentiert. Die Erstellung eines CO2-Fußabdrucks ist optional buchbar. Der Betrieb erhält die Möglichkeit, die Nachhaltigkeitsaktivitäten weiter auszubauen und die Betriebsprozesse effizient zu optimieren. In Deutschland ist das GSTC-anerkannte GreenSign als Nachhaltigkeits-Zertifizierung für Hotels bereits Marktführer. Es befinden sich bereits fast 800 Unternehmen in 17 Ländern in der Zertifizierung.

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