Fasten erfreut sich zunehmender Beliebtheit, gestützt durch wachsende wissenschaftliche Erkenntnisse zu seinen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit. In einem Interview mit dem Berliner Ernährungsexperten Andreas Michalsen werden verschiedene Aspekte des Fastens beleuchtet, mit einem besonderen Fokus auf die potenziellen Vorteile für Menschen mit Parkinson.

Andreas Michalsen betont, dass Fasten keine vorübergehende Modeerscheinung ist, sondern eine Praxis, die seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen und medizinischen Traditionen verankert ist. Die wachsende Anzahl wissenschaftlicher Studien in den letzten zehn bis 15 Jahren bestätigt aus medizinischer Sicht die positiven Effekte des Fastens.

Eine interessante Anwendung des Fastens zeigt sich in medizinischen Therapien, insbesondere bei Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes Typ 2 und entzündlichen Erkrankungen. Michalsen weist darauf hin, dass sogar bei Chemotherapie Fasten eine positive Rolle spielen kann. Eine Studie auf einem onkologischen Kongress in Barcelona zeigte, dass die Nebenwirkungen der Chemotherapie reduziert und die Lebensqualität der Patienten gesteigert werden können, wenn sie nach der Buchinger-Methode für 60 Tage fasten.

Der Berliner Experte diskutiert auch die möglichen Auswirkungen des Fastens auf Parkinson-Patienten. Eine Studie, durchgeführt in Zusammenarbeit mit der Charité, der Universität Luxemburg, der Universität Göttingen und der Paracelsus-Elena-Klinik Kassel, unterzog Parkinson-Patienten sieben Tage lang einem Heilfasten. Obwohl die Ergebnisse noch nicht eindeutig den Einfluss des Fastens auf den Verlauf der Parkinson-Erkrankung zeigen, wird davon ausgegangen, dass das Fasten die Darmbakterienzusammensetzung günstig beeinflussen könnte, da Parkinson oft im Darm beginnt.

Der Mechanismus hinter diesen positiven Effekten liegt im Winterschlafmodus einiger Körperzellen während des Fastens. Insbesondere Zellen der Darmschleimhaut reduzieren ihre Stoffwechselaktivität, reinigen sich und nehmen weniger toxische Substanzen auf.

Michalsen hebt hervor, dass neben dem Heilfasten auch das Intervallfasten positive Auswirkungen auf neurologische Erkrankungen haben kann. Studien an der Charité deuten darauf hin, dass Intervallfasten bei Multipler Sklerose (MS) einen gewissen Effekt zeigt. Die Empfehlung von Michalsen lautet, das S Fasten drei bis vier Mal im Jahr für jeweils fünf bis sieben Tage durchzuführen, wobei ärztliche Begleitung, insbesondere beim erstmaligen Versuch, empfohlen wird.

Der Berliner Experte warnt jedoch davor, dass Fasten nicht für alle geeignet ist. Menschen mit Untergewicht, Essstörungen, Kindern, Jugendlichen, Schwangeren und stillenden Frauen wird davon abgeraten. Bei Gallensteinen besteht ebenfalls ein Risiko, und in diesen Fällen sollte auf das Fasten verzichtet werden.

Abschließend betont Michalsen, dass das klassische Intervallfasten, bei dem kalorienfreie Getränke erlaubt sind, eine realistische und nachhaltige Methode ist. Obwohl es verschiedene Varianten gibt, wie beispielsweise fünf Tage Fasten und zwei Tage normales Essen oder die 16:8-Methode mit 16 Stunden Fasten und acht Stunden Essen, empfiehlt er eine individuelle Anpassung je nach Lebensstil und Zielen.

Zusammenfassung:

AbschnittInhaltEinleitung– Fasten ist im Trend und durch zahlreiche wissenschaftliche Studien gestützt. – Andreas Michalsen erklärt im Interview die Vorteile des Fastens.Fasten als Tradition und medizinische Therapie– Fasten ist alt und in verschiedenen Kulturen sowie in der Medizin verankert. – Medizinische Therapie: positive Effekte bei Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, entzündlichen Erkrankungen. – Studie zeigt Verringerung der Nebenwirkungen bei Chemotherapie durch Fasten.Fasten und Parkinson-Kranke– Parkinson könnte im Darm beginnen, daher Einfluss des Fastens auf Darmbakterien. – Studie mit Parkinson-Patienten zeigt subjektive Verbesserungen und gesteigerte Lebensqualität. – Langzeitbeobachtung für klare Einflüsse auf Parkinson-Verlauf noch notwendig.Mechanismus des Fastens– Winterschlafmodus von Körperzellen bei Fasten. – Reduzierung der Stoffwechselaktivität von Zellen, Reinigung und geringere Aufnahme von toxischen Substanzen.Intervallfasten und neurologische Erkrankungen– Tierversuche zeigen positive Effekte von Fasten auf Parkinson, Demenz, MS. – Studien an der Charité zu Intervallfasten bei MS. – Intervallfasten als Alltagsform mit positiven Auswirkungen auf Gewicht, Blutzucker, Bluthochdruck und Schlafqualität.Empfehlungen und Warnungen– Empfehlung für Fasten drei bis vier Mal im Jahr mit ärztlicher Begleitung. – Nicht geeignet für Untergewichtige, Menschen mit Essstörungen, Kindern, Jugendlichen, Schwangeren, stillenden Frauen und bei Gallensteinen. – Klassisches Intervallfasten als nachhaltige Methode.

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