Ende des Jahres war die Aufregung im Montessori-Kinderhaus Reinickendorf des Unionhilfswerks groß. Der Grund war eine externe Evaluation, mit Besichtigungen der Einrichtung, Beobachtung des Tagesablaufs und intensiven Gesprächen. Bei einer Auswertungsveranstaltung Ende Februar wurden die Ergebnisse präsentiert, die insgesamt alle sehr gut ausfielen. Mehr erfahren wir von Christiane von Gierszewski, Leiterin des Kinderhauses in der Sommerstraße, im Interview.

Gina Schmelter: Ende letzten Jahres wurde das Montessori-Kinderhaus Reinickendorf extern evaluiert. Warum?

Christiane von Gierszewski: Eine externe Evaluation ist verpflichtend und muss alle fünf Jahre durchgeführt werden. Das Berliner Bildungsprogramm sieht vor, dass bestimmte Kriterien erfüllt werden müssen. Die externe Evaluation erfolgte durch KiQu. Dies ist es ein Anbieter für Qualitätsentwicklung, mit welchem der Träger seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Für uns war es die dritte externe Evaluation. Dazu gehörte eine zweitägige Beobachtung der Arbeit in unserem Kinderhaus durch eine Evaluatorin, einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag. Es wird immer ein Basispaket und ein Teampaket evaluiert. Wir hatten uns für das Paket „Bildung und Erziehung“ entschieden.

Das klingt umfangreich. Was wurde alles evaluiert?

Die Evaluatorin ging leise durch die Gruppen und sah sich die Rahmenbedingungen an, beispielsweise wie die Räumlichkeiten sind oder welche Materialien zum Spielen und Lernen zur Verfügung stehen. Sie achtete auch darauf, wie wir mit den Kindern umgehen und was wir wie dokumentieren. Sie hat den gesamten Tagesablauf überprüft, wie z.B. die Bring- und Abhol-Situationen oder auch wie der Morgenkreis gestaltet wird, ob es Ruhe- und Entspannungsphasen gibt, was auf dem Speiseplan steht und vieles mehr. Außerdem erfolgten Gespräche mit Kindern und Eltern. Darüber hinaus füllten Eltern einen Fragebogen aus. Abschließend fand ein ausführliches Gespräch mit mir als Kita-Leiterin statt. Im Vorfeld der Evaluation wurde zudem auch ein Trägergespräch durchgeführt. Zudem mussten wir als Kita auch unsere Hauskonzeption bei der Evaluatorin einreichen.

Die Auswertung liegt seit kurzem vor. Wie zufrieden sind Sie?

Mein Team und ich sind sehr zufrieden, denn die externe Evaluation ist insgesamt sehr gut ausgefallen. Gelobt wurden beispielsweise das individuelle Eingehen der Kolleg*innen auf die Bedürfnisse von den Kindern in der Krippe, der Umgang mit den Kindern auf Augenhöhe und der integrative Ansatz. Darüber hinaus fiel die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern und Familien sehr positiv auf.

Außerdem zeigt der 63-seitige Evaluationsbericht, was wir alles machen. So wurde beispielsweise festgestellt, dass das gesamte Team ein einheitliches Bildungsverständnis hat. Es wurde deutlich, dass das Team ein sehr positives Bild vom Kind hat und der pädagogische Alltag durch die gemeinsame Haltung und den vertrauensvollen und respektvollen Umgang miteinander geprägt ist.

Darauf können wir stolz sein!

Die Eltern haben ebenfalls Fragen beantwortet. Decken sich die Bewertungen mit denen der Eltern?

Ja. Die Rückmeldungen der Eltern waren ebenfalls sehr positiv, trotz der Neueinstellungen im Herbst und der damit verbundenen Einarbeitung unserer neuen Mitarbeiter*innen sind die Eltern sehr zufrieden mit unserer Arbeit.

Ich habe beispielsweise von einer Mutter, die bei der Präsentation der Ergebnisse dabei war, eine E-Mail erhalten. Diese hat mein Team und mich sehr berührt. Sie schrieb Folgendes:

„(…) Ihr habt dieses sensationelle Ergebnis mehr als verdient. Ich kann dem, was gestern Abend vorgetragen wurde nur zustimmen, auch wenn mir die Fachkenntnisse fehlen. Aber anhand meiner Kinder und auch der ganzen Stimmung im Haus ist das positive Feedback mehr als gerechtfertigt! Ich finde auch, dass ihr alle einen grandiosen Job ausübt und es bemerkenswert ist, wie lösungsorientiert ihr alle einzeln und gemeinsam für euch arbeitet! Absolut gewinnversprechend für die Kinder, Mitarbeiter*innen und die Firma und für das Berliner Bildungsprogramm.

Ihr könnt alle sehr stolz auf euch sein und ich freue mich auf eine weitere Zusammenarbeit mit euch allen! (…)“

Über diese und die anderen großartigen Rückmeldungen freuen wir uns sehr.

Sie und Ihr Team machen offenbar alles richtig. Gibt es etwas, das herausfordernd ist?

Unser pädagogischer Alltag stellt uns täglich immer wieder vor neue Herausforderungen. Dazu zählen krankheitsbedingte Fehlzeiten von Mitarbeiter*innen. Insbesondere in diesen Situationen zeigt sich der Zusammenhalt in unserem Team. Die Kolleg*innen sprechen sich miteinander ab, unterstützen sich gegenseitig und gestalten gemeinsam den Tagesablauf – was in einem Haus mit drei Etagen nicht immer einfach ist. Hinzu kommt der Personalmangel. Für unser Team suchen wir noch Pädagog*innen, damit wir weitere Kinder betreuen können. Wer also Interesse hat, mit uns zu arbeiten und Spaß und Freude an der Arbeit mit Kindern hat, ist herzlich willkommen. Unser Stellenangebot befindet sich auf der Karriereseite des Unionhilfswerks.

Mehr zu unserem Montessori-Kinderhaus Reinickendorf und zu anderen Angeboten für Kinder finden Sie auf unionhilfswerk.de.

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