In einer gemeinsamen Initiative gegen den alarmierenden Anstieg der Masernfälle in Deutschland positionieren sich die Städtischen Kliniken Mönchengladbach jetzt gemeinsam mit dem Bündnis gegen Masern – Bündnis für Impfen. Deutschlandweit wurden im Vorjahr bereits 79 Masernfälle, davon 26 in Nordrhein-Westfalen, registriert.

Expertinnen und Experten informierten über die aktuelle Situation und klärten auf: Dr. Sabine Keiser, Dr. Ingo Kern und Ralph Köllges appellieren gemeinsam an die Bevölkerung, sich aktiv über den Nutzen der Masernimpfung zu informieren und damit einen Beitrag zur Prävention zu leisten. Da die Zahl der Infektionen in der Vergangenheit stets unter 20 lag, betonten sie bei einer Informationsveranstaltung geschlossen die Wichtigkeit der Masernprävention.

Denn Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten. Gerade bei Kindern unter fünf Jahren und Erwachsenen können Masern zu schweren Komplikationen führen. Dazu gehören unter anderem Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen und Durchfälle. In einem von 1.000 bis 2.000 Fällen kommt es beispielsweise zu einer Gehirnentzündung (Enzephalitis). Ralph Köllges, Kinder- und Jugendarzt sowie Initiator des Bündnisses gegen Masern – Bündnis für Impfen, unterstreicht die Bedeutung der Aufklärung: „Fälle in Mönchengladbach wollen wir mit dem Bündnis und durch eine stetige Information der Bevölkerung verhindern."

Eine meist tödlich verlaufende Spätfolge der Masern ist die subakute sklerosierende Panenzephalitits (SSPE). Sie wird bei einem von 10.000 bis 100.000 Masernfällen beobachtet und tritt durchschnittlich etwa sieben Jahre nach einer akuten Maserninfektion auf. Kinder haben ein deutlich höheres Risiko an einer SSPE zu erkranken. Insgesamt sterben in Industrieländern etwa 1 bis 3 von 1.000 an Masern erkrankte Menschen.

Dr. Sabine Keiser, Chefärztin der Klinik für Kinder und Jugendliche, erklärte dazu: „Jeder Fall ist ein Fall zu viel. Masern sind eine schwerwiegende Infektionskrankheit mit hoher Komplikationsrate, insbesondere für Säuglinge und Erwachsene." Auch die Tatsache, dass Deutschland nur bei weniger als 80 Fällen als masernfreie Region gilt, sollte aus Sicht der Expertinnen und Experten in keiner Weise vernachlässigt werden.

„Die Impfraten und der Zeitpunkt der Impfung sind in Deutschland vom Optimum weit entfernt", fügt Dr. Ingo Kern, Kinderpneumologe und Oberarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche, hinzu. „Trotz des Masernschutzgesetzes verzeichnen wir bereits Fälle in NRW, unter anderem im Oberbergischen Kreis, in Köln, Düsseldorf und Neuss."

Die bisherigen Maßnahmen zur Steigerung der Impfquoten haben nicht dazu geführt, dass sich ausreichend Menschen in Deutschland impfen lassen. Es gibt immer noch Impflücken in allen Altersgruppen. Die bundesweite Impfquote für die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlene zweite Masern-Impfung bei Kindern im Alter von 24 Monaten liegt laut des Bundesministeriums für Gesundheit nur bei 73,9 Prozent.

Die Ärztinnen und Ärzte sind sich einig, dass eine Masernerkrankung durch Impfung vermeidbar ist. Dieses Ergebnis hat man auch mit der Kampagne gegen die Kinderlähmung erreicht. Diese Krankheit ist in weiten Teilen der Welt bereits eliminiert. Jährlich sind nur noch wenige Fälle in Pakistan und Afghanistan bekannt. Am Samstag, 04.05.2024 werden hierzu Info-Veranstaltungen am Rheydter-Markt (10.00 – 12.00 Uhr) und am Eselplatz vor dem Minto (13.00 – 15.00 Uhr) stattfinden.

Über die Städtische Kliniken Mönchengladbach GmbH

In den Städtischen Kliniken Mönchengladbach, dem Elisabeth-Krankenhaus, werden pro Jahr rund 100.000 Patient:innen mit modernsten Verfahren ambulant und stationär behandelt. Die Ausstattung mit Medizintechnik der jüngsten Generation sorgt dafür, dass das Eli für viele innovative Operationsmethoden führend in der Region ist. Systematische Kooperationen wie beispielsweise mit der Uni-Klinik Düsseldorf tragen zum hohen Standard bei. Die Klinik legt großen Wert darauf, aus ihren 1.800 Mitarbeiter:innen ein echtes Team zu formen. Respekt, Verantwortung und Freundlichkeit sind grundlegend: unter den Mitarbeitern und gegenüber den Patienten. Das Elisabeth-Krankenhaus ist einer der größten Arbeitgeber in Mönchengladbach. Es versteht sich als verwurzelter Teil der Region und pflegt daher den Austausch mit Institutionen, Vereinen und Unternehmen der Stadt.

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