Mit fast 52.000 Besuchern war die ostdeutsche Landwirtschaftsausstellung agra in Leipzig ein Erfolg für die Veranstalter. Insbesondere das Interesse der Fachbesucher war an allen Messetagen groß. Hingegen fanden die Bildungsangebote der agra erst an den letzten beiden Veranstaltungstagen größeren Zuspruch durch die Besucher. Dabei wurde der vom i.m.a e.V. erstmals organisierte Schüler-Campus nicht nur von jungen Zielgruppen, sondern auch vom älteren Publikum mit Interesse angenommen.

„Bildungsangebote für Schülerinnen und Schüler auf Messen sind keine Selbstläufer; sie brauchen die Kommunikation durch den Messeveranstalter“, weiß Patrik Simon vom i.m.a e.V. Der gemeinnützige Verein organisiert seit vielen Jahren Bildungsprogramme auf Messen wie der Grünen Woche in Berlin, dem Landwirtschaftlichen Hauptfest in Stuttgart oder dem Zentral-Landwirtschaftsfest in München. In Leipzig hatte der i.m.a e.V. den erstmals auf der agra angebotenen Schüler-Campus mit seinem Wissenshof bespielt: An vier Stationen wurde über die Wertschöpfungskette beim Getreide, in der Milch-, Eier- und Gemüseproduktion informiert; es gab ein Lernlabor zur Schweinehaltung und es wurde veranschaulicht, wie die Tierhaltung aussieht, über die auf den Verpackungen von Fleisch und Wurst Angaben zu den sogenannten „Haltungsstufen“ Orientierung bieten sollen.

Hatten an den ersten beiden Messetagen vor allem Fachbesucher und einzelne Schulklassen den i.m.a -Wissenshof besucht, waren es am Wochenende viele Familien mit Kindern, die sich für die Bildungsangebote interessierten. Hier sieht der Geschäftsführer vom i.m.a e.V. Optimierungsbedarf. „Bei einer Messe mit mehr als acht Themenbereichen, könnten die Veranstalter das Thema Bildung in ihrer Kommunikation verstärken und ganz gezielt Schulen und Lehrkräfte ansprechen, damit diese mit ihren Klassen die agra und den Schüler-Campus besuchen.“

Mehr politisches Bekenntnis zur Bildung

Auch die Politik müsse mehr Interesse an Bildungsthemen zur Landwirtschaft zeigen. Dass der Rundgang von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer den Bildungs- und Schüler-Campus links liegen gelassen habe, und dass sich weder Landwirtschafts- noch Kultusminister auf dem Campus gezeigt hätten, sei bedauerlich gewesen.

Die Entfremdung von Teilen der Bevölkerung von der Landwirtschaft wurde beim Treffen der Präsidenten der ostdeutschen Bauernverbände aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern auf der agra diskutiert. Die Verbandsvertreter setzten anschließend ihrerseits ein Zeichen, indem sie gemeinsam den i.m.a-Wissenshof besuchten und dort das Motto „Landwirtschaft dient allen“ proklamierten.

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Als gemeinnütziger Verein informieren wir über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen, die in der Landwirtschaft tätig sind, und über die Bedeutung der Landwirtschaft für die Gesellschaft. Weil immer mehr Menschen immer seltener Gelegenheit haben, sich selbst ein reales Bild von der Landwirtschaft zu machen, kommt es insbesondere darauf an, bereits Kindern und Jugendlichen durch die Bereitstellung von Lehrmaterialien und mit Hilfe von Pädagogen Einblicke in die heutige Welt der Landwirtschaft zu vermitteln. Die i.m.a-Arbeit wird von den deutschen Bäuerinnen und Bauern getragen und von der Landwirtschaftlichen Rentenbank finanziell gefördert.

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