„Die sichtbar werdenden Geschlechterklischees berauben nicht nur Mädchen* vieler Erfahrungen und Chancen, sondern auch die Wirtschaft und letztlich die Gesellschaft, weil einseitig männlich dominierte Berufszweige eben genau das sind: einseitig!“, so Christiane Giersen, Vorständin der BAG EJSA.
Mädchen*, deren Lebenslagen herausfordernd sind, sind in ihren Berufsentscheidungen oft noch stärker eingeschränkt. Ihr Bedarf an Begleitung und Empowerment ist groß, damit sie gegen den Strom der Tradition schwimmen und auch in Berufsfeldern bestehen können, in denen sie noch die Ausnahme sind. Doch entsprechende Angebote der Mädchen*sozialarbeit gehen immer mehr zurück, gendersensible Berufsorientierung und -begleitung in Kontexten der Jugendberufshilfe müsste deutlich stärker ausgebaut werden. Ein einziger Tag im Jahr ist nicht ausreichend, um den Kreislauf vieler weiblicher Berufsbiographien zu durchbrechen, der aufgrund von schlechterer Bezahlung und einer hohen Teilzeitbeschäftigungsquote – bedingt durch die faktische Übernahme der Caretätigkeiten innerhalb der Familie – zum Gender Pay Gap von 18 % und letztlich zu Altersarmut führt.
„Eine gute, nachhaltige Gleichstellungspolitik muss dies im Blick haben und eine bundesweit flächendeckende Strukturförderung aller geeigneten Maßnahmen und Projekte spezifisch für Mädchen* und junge Frauen* vorhalten", so Giersen, „denn unsere Gesellschaft benötigt das Wissen und die Kompetenzen von Frauen in allen Bereichen.“
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