Im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament am 9. Juni hat das Präsidium der IHK Saarland jetzt dazu aufgerufen, sich an der Wahl zu beteiligen und damit die Europapolitik aktiv mitzugestalten. „Das Saarland profitiert als exportorientierter Industrie- und Technologiestandort in besonderem Maße vom europäischen Binnenmarkt und der Währungsunion. Die vielfältigen Errungenschaften dieses integrierten Wirtschaftsraumes gilt es zu bewahren und auszubauen“, sagt IHK-Präsident Dr. Hanno Dornseifer.

Die kommende Legislaturperiode der EU-Kommission und des Parlaments sei angesichts der multiplen Krisen und strukturellen Herausforderungen entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes. Umso wichtiger sei es daher, dass in Brüssel jetzt die Weichen richtig gestellt werden. Schließlich setze das Europäische Parlament gemeinsam mit der EU-Kommission ganz wesentlich den Rahmen für die europäische Wirtschaftspolitik. „Mittlerweile hat die überwiegende Mehrheit der wirtschaftsrelevanten Gesetze ihren Ursprung in Brüssel. Daher ist es elementar, den Interessen und Anliegen der Unternehmerinnen und Unternehmer in Europa Gehör zu verschaffen. Notwendig ist eine Politik, mit der die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bewahrt wird. Denn Wachstum, Wohlstand und gesellschaftliche Stabilität wird es auch künftig nur dann geben, wenn die Unternehmen leistungsfähig bleiben und sich im Rahmen eines freien und fairen Wettbewerbs national wie international behaupten können“, so der IHK-Präsident.

Die IHK-Vollversammlung hatte in ihrer Sitzung am 22. April 2024 eine Resolution verabschiedet, die unter dem Titel „Wettbewerbsfähigkeit verbessern, Wohlstand sichern, Europa stärken" wesentliche Reformbedarfe aus Sicht der saarländischen Wirtschaft an die Politik in auf europäischer Ebene adressiert.

Für Weltoffenheit – gegen Hetze und Ausgrenzung

Das IHK-Präsidium weist auf den hohen Wert wirtschaftlicher Integration und internationaler Verflechtung hin. Es bekennt sich zu Weltoffenheit und Toleranz – Hetze, Ausgrenzung und Extremismus in jeglicher Form lehnt es ab. „Fremdenfeindlichkeit und Rassismus haben bei uns keinen Platz. Sie sind eine Bedrohung für unseren Wirtschaftsstandort“, sagt Dornseifer. Die Realität in den Betrieben mit Beschäftigten unterschiedlichster Herkunft zeige, dass Internationalität längst gelebte Realität in den heimischen Unternehmen ist. Zudem exportiere die saarländische Industrie weit mehr als die Hälfte ihrer Produkte. „Ohne dieses internationale Geschäft und ohne offene Märkte würde der Wohlstand in unserer Region deutlich kleiner ausfallen“, so Dornseifer.

Das IHK-Präsidium verweist darauf, dass das Saarland für ausländische Investoren und Fachkräfte attraktiv bleiben muss. „Angesichts des demographischen Wandels sind wir in fast allen Branchen auf den Zuzug von Arbeits- und Fachkräften angewiesen. Wenn wir diese Menschen dauerhaft für uns gewinnen wollen, müssen wir eine Willkommenskultur leben und ihnen als Gesellschaft offen und wertschätzend begegnen – bei der VISA-Vergabe in den Konsulaten, bei der Bearbeitung der Anträge in den Ausländerbehörden und nicht zuletzt bei der Integration in die Arbeitswelt in den Betrieben“, so Dornseifer abschließend.

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