Auf YouTube, Instagram & Co. werden jeden Tag tausende neue Videos eingestellt. Häufig lassen sie sich bestimmten Kategorien wie Vlogs, Tutorials, Unboxing- oder ASMR-Videos zuordnen. Doch was macht diese Arten von Videos so interessant für den Zuschauer? SpardaSurfSafe, eine Initiative der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, stellt die beliebtesten Kategorien vor – und geht dabei auch auf die Kritikpunkte ein.

Seit YouTube im Jahr 2005 gegründet wurde, hat sich in puncto Internetvideos viel getan. Smart TVs haben die Online-Inhalte vom Computer in die Wohnzimmer gebracht und Streaming-Dienste haben in vielen Haushalten Einzug gehalten und machen dem normalen Fernsehen Konkurrenz. Auch andere Plattformen wie Instagram, Facebook oder TikTok haben die bewegten Bilder für sich entdeckt. Dennoch, unangefochtener Platzhirsch ist und bleibt YouTube, wo sogenannte Content Creator mit einem endlosen Strom neuer Videos dafür sorgen, dass den Zuschauern niemals langweilig wird. Die meisten dieser Inhalte lassen sich bestimmten Kategorien von Unboxing und Vlogs über Reactions bis hin zu Tutorials und ASMR-Videos zuordnen. SpardaSurfSafe stellt die beliebtesten Genres vor.

Vlogs

Video-Blogs, oder kurz: Vlogs, sind tagebuchartige Video-Aufzeichnungen, bei denen YouTuber ihre Follower an ihrem Alltag teilhaben lassen. Auch besondere Erlebnisse wie Reisen, Feiern oder Konzerte werden so dokumentiert. Eine beliebte Unterkategorie bilden „Get ready with me“-Videos, bei denen der YouTuber sich bei seiner Morgenroutine filmt oder zeigt, wie er sich für einen bestimmten Anlass vorbereitet, inklusive Kleiderauswahl, Make-up und Haarstyling. Vlogs sind eine gern genutzte Möglichkeit, Nähe zwischen dem Influencer und seinen Followern herzustellen und Authentizität zu vermitteln. Doch natürlich filmen sich nur die wenigsten Influencer bei langweiligen Alltagsarbeiten oder in unvorteilhaften Situationen. Es wird also keineswegs der ganz normale Alltag dargestellt, sondern gezielt bearbeitet und geschnitten, damit der Content dem Bild entspricht, das vermittelt werden soll. Zudem lassen sich in Vlogs Produktplatzierungen ganz subtil verstecken, weshalb auch hier Aussagen und Bilder immer hinterfragt werden sollten.

Tutorials

Anleitungen und Gebrauchsanweisungen sind wohl nur bei den wenigsten eine beliebte Lektüre. Viel einfacher und schneller ist es, ein Video anzusehen, um herauszufinden, wie etwas funktioniert. Sei es die Wartung einer Kaffeemaschine, die Reparatur eines Staubsaugers, das Binden eines Krawattenknotens oder eine Anleitung für den ultimativen Papierflieger – es gibt fast nichts, was es nicht gibt. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch unterhaltsam und erleichtert so manches Hobby wie Stricken oder Origami ungemein. Doch nicht immer sind die How-To-Videos auch für alle Zielgruppe geeignet. Gerade wenn es um Reparaturen teurer Geräte oder sogenannte Live-Hacks, also Tipps und Tricks, die das alltägliche Leben erleichtern sollen, geht, ist Skepsis angebracht. Das Display eines teuren Smartphones auszutauschen, ist nämlich nicht so einfach wie es im Video dargestellt wird. Auch Videokanäle wie 5-Minute-Crafts sind dafür bekannt, dass die vermeintlichen Hacks oft nur durch Manipulation funktionieren, wie zahllose Debunking-Videos beweisen, die die Tricks entlarven.

Gaming-Videos

Unter dem Oberbegriff „Gaming-Videos“ lässt sich eine ganze Reihe an Videoformaten zusammenfassen. Es kann sich dabei um Let’s Plays, Live-Streams, Walkthroughs oder Spielebewertungen handeln, bei denen die Zuschauer einen Einblick in die vorgestellten Videospiele erhalten, bevor sie selbst Geld ausgeben, um es zu kaufen. Aber auch Spieler, die ein Spiel bereits spielen, profitieren von derartigen Videos, etwa wenn sie an einer Stelle nicht weiterkommen oder ihre Fähigkeiten verbessern wollen. Die Gefahr dabei besteht jedoch darin, dass noch mehr Zeit vor dem Bildschirm verbracht wird, als man es ohnehin bereits tut. Auch die Bewertungen sind nicht immer objektiv, da bekannte Content Creator oft von den Spielefirmen gesponsort werden.

ASMR-Videos

ASMR steht für „Autonomous Sensory Meridian Response“ und beschreibt ein befriedigendes, entspannendes Gefühl, das manche Menschen beim Betrachten besonders ästhetischer Szenen oder beim Hören bestimmter Geräusche empfinden. Oft handelt es sich dabei um sanftes Klackern, Flüstern oder das Rascheln von Papier. Visuell reicht das Spektrum von Hochdruckpressen, die Alltagsgegenstände zerdrücken, über Spielsachen bis hin zu KI-generierten Kugelbahnen, bei denen alle Elemente perfekt zusammenspielen. Das hat für viele Menschen eine entspannende, fast schon meditative Wirkung. Dennoch ist zu bedenken, dass man dabei auch die Zeit, in der man sich mit visuellen oder akustischen Reizen berieseln lässt, zusätzlich erhöht. Ein Abschalten im eigentlichen Sinne ist so kaum möglich.

Reaction-Videos

Reaction-Videos sind, genau wie der Name schon sagt, Reaktionen auf die Videos anderer Content Creator, Musik, Filme oder Ereignisse. YouTuber kommentieren, analysieren und teilen darin ihre Emotionen und Gedanken mit den Zuschauern. Auch sogenannte Rant-Videos, in denen sich YouTuber über ein Thema oder Ereignis aufregen, fallen in diese Kategorie. Interessant sind solche Videos, weil sie eine andere Perspektive auf die gezeigten Sachverhalte zeigen und oft zusätzliche Informationen liefern. Oft kommt jedoch auch Kritik von anderen YouTubern, deren Content vom Creator weiterverwendet wurde, um damit seine Clicks und Views zu generieren. Es passiert also nicht selten, dass Produzenten von Reaction-Videos sich mit Copyright-Beschwerden auseinandersetzen müssen, oft müssen Videos auch nachträglich entmonetarisiert werden. Viele Plattenfirmen hingegen nutzen derartige Videos mittlerweile gerne für Marketingzwecke und schicken bekannten Influencern bereits vor dem eigentlichen Erscheinen die Videos der neusten Singles.

Unboxing, Hauls und Reviews

Bei diesen Videos filmen sich Influencer dabei, wie sie Pakete, Produkte oder die Tüten des letzten Einkaufsbummels auspacken. Oft handelt es sich dabei um die neusten Kollektionen großer Modeketten, Kosmetikprodukte, Gadgets, Spielzeuge oder Technik. Die einzelnen Produkte werden dabei gezeigt, ausprobiert und bewertet. So lassen sich gerade bei teuren Produkten, wie etwa einem kostspieligen Haarstyling-Tool, einem neuen Smartphone oder einer Spielekonsole, vor dem Kauf Meinungen sammeln. Doch dabei ist auch Vorsicht geboten, denn oft handelt es sich um Sponsored Posts, bei denen die Hersteller den Influencern die Produkte kostenlos zur Verfügung stellen oder sie sogar dafür bezahlen, ein Produkt vorzustellen. Da es mittlerweile klare Regeln gibt, wie solche Videos gekennzeichnet werden müssen, sind sie jedoch recht gut zu erkennen.

Natürlich gibt es auch noch andere Videogenres wie Comedy, True Crime oder Content für Kinder. Die Vielfalt der Videoformate ist ein Spiegel der unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse der Zuschauer. Von persönlichen Vlogs über nützliche Tutorials bis hin zu beruhigenden ASMR-Videos und unterhaltsamen Reaction-Videos – die Plattformen bieten eine nahezu endlose Fülle an Inhalten, die durch ihre Authentizität, Nützlichkeit oder einfach pure Unterhaltung faszinieren. Vor allem YouTube hat sich mittlerweile von einer reinen Videoplattform zu einem vielfältigen Ort des Austauschs, der Entdeckung und der Gemeinschaft entwickelt.

Weitere Informationen zum Thema stehen auf der Webseite von SpardaSurfSafe unter https://www.spardasurfsafe-bw.de/music-movies-games/08c9e72b-3029-48d4-bf92-830a48d43fc4 zur Verfügung.

Über SpardaSurfSafe – eine Initiative der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg

Veranstalter und Träger von SpardaSurfSafe ist die Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, die gemeinsam mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg, dem Verein Sicherheit im Internet e. V. und dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg das Großprojekt im achten Jahr durchführt. In Kooperation mit den IT-Sicherheitsexperten der 8com GmbH & Co. KG wurde ein Konzept entwickelt, das die Schüler im Rahmen des Unterrichts im Umgang mit den Neuen Medien aufklärt. „SpardaSurfSafe ist für uns ein Herzensprojekt, das wir mittlerweile in 32 verschiedenen Städten in Baden-Württemberg durchgeführt haben. Über 500.000 Teilnehmer konnten seit dem Start von dem Programm profitieren. Dafür bekommen wir durchweg positives Feedback von den Teilnehmern, ob Schüler, Eltern oder Lehrer“, erklärt Patrick Löffler vom Verein Sicherheit im Internet e. V.

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