„Wir werden Nachbarschaftsräume bilden“, kündigt die Pröpstin an. Das bedeutet auch: Künftig wird nicht mehr jedes kirchliche Gebäude benötigt. „Wir müssen unseren Gebäudebestand sogar um 20 Prozent reduzieren“, so Dr. Spory. Daher werden die Gebäude nun klassifiziert, „eine Entwicklung, die für die Gemeinden sehr schmerzhaft ist“. Eine Möglichkeit: In kirchlichen Immobilien könnten zum Beispiel Gemeinschaftswohnprojekte entstehen, „aber da sind zum Teil hohe Investitionen nötig“.
„Wir sammeln Ideen und fragen uns, was vor Ort gebraucht wird, wie wir uns einbringen können und wie wir mit dem Sozialraum in Kontakt bleiben können“, ergänzt Dekanin Dr. Dorette Seibert. In Pfarrhäusern oder Verwaltungsgebäuden wird sich mit Sicherheit das ein oder andere Projekt verwirklichen lassen, was aber ist mit den Kirchengebäuden? „Wir haben allein 107 Kirchen im Dekanat, 104 stehen unter Denkmalschutz“, macht Dr. Seibert zwar auf „eine große Last“ aufmerksam, doch es gibt durchaus Lichtblicke wie in Alsfeld, wo aus der Dreifaltigkeitskirche eine Kulturkirche entstehen soll. „Wir hoffen, dass sich Leute finden, die sich für den Erhalt ihrer Kirchen einsetzen.“
Zweites großes Thema der Besprechung zwischen Kirche und Politik: der Jugendkirchentag der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der vom 4. bis 7. Juni 2026 in Alsfeld stattfindet. „Das ist eine tolle Sache“, ist sich Dekanin Seibert sicher. Sie freut sich sehr darauf, bewusst etwas für junge Leute zu machen – so wie es Biedenkopf vor wenigen Tagen vorgemacht hat. „Da kamen 4000 Leute zusammen, sie waren alle in der Stadt untergebracht.“
Auch Landrat Dr. Jens Mischak und Erster Kreisbeigeordneter Patrick Krug unterstreichen die Bedeutung einer solchen Veranstaltung für die Region. „Das unterstützen wird gerne“, sichern beide zu.
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