„Ich kann nur jedem Betrieb raten, keine Angst vor dem Verfahren zu haben. Es ist gut, es sensibilisiert, es kostet drei, vier Stunden Zeit, die sehr viel bringen.“ Das sagt Rainer Fössel, Schreinermeister und Geschäftsführer der Schreinerei Fössel in Eppelheim. Er hat „das Verfahren“ mit seinem Betrieb durchlaufen und jetzt von der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald das Nachhaltigkeitszertifikat erhalten. Es weist nach, dass das Unternehmen den „Nachhaltigkeitscheck 360°“ durchlaufen und einen umweltfreundlichen, nachhaltigen Weg eingeschlagen hat. Neben der Schreinerei Fössel wurde das Teilnahme-Zertifikat auch dem Mannheimer Unternehmen AKV Metallbau verliehen. Die beiden Handwerksbetriebe sind die ersten zwei im Gebiet der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald und damit auch in ganz Baden-Württemberg, die das Verfahren durchlaufen haben.

Kurz zusammengefasst geht es beim Nachhaltigkeitscheck 360° um drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, was Umweltaspekte wie unter anderem CO₂-Neutralität im Betrieb genauso einschließt wie Soziales und Wirtschaft. Thomas Vorst, Umwelt- und Energieberater bei der Handwerkskammer in Mannheim, erläutert: „Das Thema Nachhaltigkeit wird uns in Zukunft immer mehr beschäftigen. Ab 2028 sind Betriebe aufgefordert, einen Nachhaltigkeitsbericht zu verfassen. Durch unseren Nachhaltigkeitscheck 360° unterziehen sich die Unternehmen schon jetzt einer Nachhaltigkeitsperformance. Sie sehen dabei, wo sie aktuell stehen und wo sie Potenzial zur Veränderung haben. Auf dieser Basis können sie zielgerichtet den entsprechenden Weg einschlagen.“ Dabei sei der Nachhaltigkeitscheck 360° ein ideales Tool, weil es speziell für Handwerksbetriebe entwickelt wurde. Es führt an die 17 von der UN festgelegten Nachhaltigkeitsziele heran und unterstützt Handwerksunternehmen darin, ihre Stärken und Schwächen zu identifizieren und mit praktischem Ansatz die nächsten Schritte in den Blick zu nehmen.

So verfolgt man bei AKV Metallbau nun konsequent den Gedanken, weniger Material zu verbrauchen oder als Abfallprodukt zu verschenken, was im Umkehrschluss sogar als Geldersparnis zu Buche schlage. „Wir haben uns gezielt mit Energie- und Materialeinsparungen sowie Ressourcenschonung auseinandergesetzt“, sagt Sebastian Busch, Metallbaumeister und Geschäftsführer bei AKV Metallbau. Allein mit der Umgestaltung von Arbeitsplätzen sei einiges zu erreichen. So habe man alle Büros und Werkstätten mit LED-Leuchten ausgestattet. Weitere Maßnahmen werden sukzessive angepackt. „Wir hatten im Rahmen des Nachhaltigkeitschecks sehr interessante Gespräche und wurden auf neue Gedanken gebracht, die wir nicht so auf dem Schirm hatten“, sagt Sebastian Busch. „Ich kann jedem nur empfehlen, mitzumachen.“

Der kostenlose Check wird von der Betriebsberatung der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald vor Ort im Betrieb durchgeführt. In einem intensiven Gespräch werden die Nachhaltigkeitsziele durchgesprochen. Dabei geht es nicht ausschließlich um Umweltthemen, sondern auch um Nachhaltigkeit beispielsweise durch Bildung im Handwerk, Gleichberechtigung oder faire Bezahlung. „Wir laden alle Betriebe ein, auf uns zuzukommen und den kostenlosen Dialog in Anspruch zu nehmen“, sagt Rolf Koch, Leiter des Geschäftsbereichs Wirtschaftsförderung der Handwerkskammer in Mannheim. „Ich kann versprechen, dass die Betriebsinhaber mit vielen Impulsen für ihr Unternehmen aus diesem Gespräch gehen.“

Rainer Fössel kann das nur bestätigen. Das Coaching mit der Handwerkskammer sei sehr intensiv gewesen und habe die Sinne geschärft. Zunächst einmal seien mit der Modernisierung der Ofenanlage und dem Thema Beleuchtung zwei Hauptprojekte ausgemacht worden. „Neben dem Verheizen von Restmaterialien der Produktion, ist auch die Steuerungstechnik ein Thema“, so der Schreinermeister. „Außerdem war es uns wichtig, bei der Optimierung der Beleuchtung und Umstellung auf LED auch die Mitarbeiter ins Boot zu nehmen. Wir haben gemeinsam erarbeitet, wo Beleuchtung wichtig ist und wo sie vielleicht gar nicht so gebraucht wird.“

Die Ergebnisse des Nachhaltigkeitschecks 360° werden von der Handwerkskammer in Form einer Dokumentation festgehalten. Zusammen mit der Teilnahmebescheinigung und einem Überblick über die betriebliche Nachhaltigkeitsperformance bietet sie die ideale Basis für weitere Optimierungen in den Betrieben und bringt den Handwerksunternehmen Klarheit und Struktur auf dem Weg zum ohnehin in Bälde erforderlichen Nachhaltigkeitsbericht. „Wir erhoffen uns vom Nachhaltigkeitscheck darüber hinaus, in den Dialog mit Banken zu kommen“, sagt Rolf Koch von der Handwerkskammer. „Das ist für uns ein zusätzlicher wichtiger Aspekt, sodass es für die Betriebe nicht nur reizvoll ist, das Teilnahmezertifikat zu haben, sondern es sich auch monetär lohnt.“ Dies könnte beispielsweise in Form günstigerer Kreditangebote für die Umsetzung von Projekten mit Nachhaltigkeitszielen der Fall sein. Am weiteren Entwicklungspotenzial des Nachhaltigkeitschecks 360° besteht kein Zweifel. Nach seinem bundesweiten Start im Februar dieses Jahres ist das Angebot in den Handwerkskammern noch taufrisch und soll kontinuierlich ausgebaut werden. Mit der Klima-Ampel, ein von den baden-württembergischen Handwerkskammern entwickeltes Tool, können die Betriebe dann den zweiten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität gehen, immer unterstützt von ihrer Handwerkskammer.

Weitere Informationen zum Nachhaltigkeitscheck 360° erteilt bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald Thomas Vorst, Telefon 0621 18002-151, E-Mail: thomas.vorst@hwk-mannheim.de.

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