⬛ Unter strengen Regularien und Spielräumen: Die Herausforderungen der öffentlichen Verwaltung

► Modernisierungshindernisse und Innovationspotenzial

Es ist kein Geheimnis, dass Verwaltungen in einem Spannungsfeld zwischen Stabilität und Veränderungsdruck operieren. Einerseits sind sie durch eine Reihe von gesetzlichen Rahmenbedingungen, etwa das Beamten- und Tarifrecht oder Gemeindeordnungen, in ihrer Freiheit stark eingeschränkt. Andererseits gibt es in öffentlichen Verwaltungen viele Bereiche, in denen noch erhebliche Gestaltungsspielräume bestehen, die genutzt werden könnten, um effektiver und effizienter zu arbeiten. Hier kommt der Ansatz des KAIZEN ins Spiel.

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► Strikte Regularien und dynamische Herausforderungen

Öffentliche Verwaltungen unterliegen strengen Regularien, Gesetzen und bürokratischen Prozessen. Dies dient der Transparenz, Rechenschaftspflicht und der Sicherstellung von Fairness und Gleichbehandlung. Diese strikte Regulierung kann Modernisierungsprozesse verlangsamen. Unternehmen haben oft mehr Flexibilität und können schneller auf Marktänderungen reagieren. Sie operieren in einem reglementierten, aber dynamischeren Umfeld, das ihnen mehr Spielraum für Innovationen und Anpassungen lässt.

► Kontinuierliche Verbesserung und Veränderung in Verwaltungen

KAIZEN, ein japanisches Managementkonzept, bedeutet kontinuierliche Verbesserung. Es basiert auf der Philosophie, dass es immer Möglichkeiten gibt, Prozesse zu optimieren und dass Verbesserungen in kleinen Schritten umgesetzt werden sollten. Diese Denkweise hat sich vor allem in der Automobilindustrie bewährt, die durch fortlaufende, detaillierte Verbesserungen ihre Produkte ständig weiterentwickelt hat. Ein ähnliches Prinzip könnte auch in öffentlichen Verwaltungen wichtige Fortschritte ermöglichen.

► Herausforderungen und Chancen bei der Verwaltungsmodernisierung bzw. Verwaltunsoptimierung

Öffentliche Verwaltungen sind anders als Wirtschaftsunternehmen, denn sie sind nicht den gleichen Marktrisiken ausgesetzt. Sie können nicht einfach pleitegehen oder unvermittelt Opfer disruptiver Entwicklungen werden. Dennoch sind sie keineswegs vor Veränderungen gefeit. Wenn die Digitalisierung nur schleppend voranschreitet, oder wenn verkrustete Strukturen die Arbeit in der Verwaltung immer unattraktiver machen, kann dies gravierende Konsequenzen haben. Die Verwaltung könnte zunehmend als veraltet gelten und schließlich von modernen, flexibleren Modellen verdrängt werden. Schon heute ist vorstellbar, dass schrittweise neue Verwaltungsstrukturen auf der „grünen Wiese“ entstehen, die effizienter und anpassungsfähiger sind – eine Art „Verwaltung 2.0“. Parallel dazu könnte die traditionelle Verwaltung langsam ausgetrocknet werden, ähnlich wie es bei der Bundespost der Fall war.

► Kontinuierliche Fragen und Veränderungen in der Verwaltung

Ein zentrales Argument für die Anwendung von KAIZEN in Verwaltungen ist die Notwendigkeit, sich ständig grundlegende Fragen zu stellen. Diese Fragen führen dazu, bisherige Annahmen und Praktiken zu hinterfragen und fortwährend zu verbessern. Ein Beispiel ist die Ansprache der echten Zusammenarbeit über Ämtergrenzen hinweg, die bislang oft an starren Strukturen scheitert. Eine solche Zusammenarbeit erfordert neue Formen der Führung und eine stärkere Bürgerzentrierung, die über die traditionellen Einlinienhierarchien hinausgehen.

► Transformation durch digitale Innovation und Mitarbeiterbeteiligung

Zudem sollte die Verwaltung die Digitalisierung als Chance begreifen und aktiv vorantreiben. E-Government, das elektronische Verwaltungssysteme umfasst, bietet die Möglichkeit, Verwaltungsprozesse zu beschleunigen und transparenter zu gestalten. Digitale Lösungen können dazu beitragen, den Zugang zu Verwaltungsdiensten zu verbessern und die Interaktion zwischen Bürgern und Verwaltung zu erleichtern. Sie können ebenfalls dabei helfen, Bürgerfeedback effizienter zu sammeln und in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu integrieren.

► Führungskultur und Innovationsförderung in der Verwaltung*

Verwaltungsmodernisierung erfordert auch eine Anpassung der Führungskultur. Traditionelle Hierarchiemodelle müssen möglicherweise durch partizipativere Führungsstile ersetzt werden, die mehr Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiheit auf die unteren Ebenen der Organisation verlagern. Führungskräfte sollten als Moderatoren und Unterstützer fungieren, die den Mitarbeitern den Raum geben, eigenständig Lösungen zu finden und umzusetzen. Dies stärkt die Motivation und das Verantwortungsbewusstsein der Beschäftigten und kann zu innovativeren und flexibleren Arbeitsweisen führen.

► Potenzial und Notwendigkeit von kontinuierlicher Verbesserung

Aministrative Verwaltungen haben trotz der engen gesetzlichen Rahmen und scheinbar unveränderbaren Strukturen ein erhebliches Potenzial zur Verbesserung und Modernisierung. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung und der steigenden Erwartungen der Bürger ist es unerlässlich, kontinuierliche Verbesserungsprozesse wie KAIZEN zu implementieren. Diese Prozesse ermöglichen es, bestehende Strukturen und Prozesse systematisch zu hinterfragen und schrittweise zu optimieren. Sie fördern eine Kultur der ständigen Verbesserung und können dazu beitragen, die Verwaltung innovativer, effektiver und bürgerfreundlicher zu gestalten.

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  • Bürgerzentrierung und moderne Verwaltungsmodelle
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