Gestern und heute war die Bewertungskommission in denteilnehmenden Ortschaften unterwegs, jetzt steht fest: Höver in Sehndegewinnt die 28. Ausgabe des Regionswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ und erhält dafür ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. Der mit 4.000 Euro dotierte zweite Platz geht nach Mesmerode in Wunstorf, über den dritten Platz und 3.000 Euro darf sich Bevensen in Neustadt a. Rbge.freuen. Auch der Sonderpreis zum diesjährigen Schwerpunktthema „Chancen der Digitalisierung“ und damit weitere 500 Euro wurden Bevensenzuerkannt. Die weiteren teilnehmenden Dörfer, Bolzum (Sehnde), Harenberg (Seelze) und Nöpke (Neustadt a. Rbge.), gehen ebenfalls nicht leer aus: Für ihre vorbildlichen Beiträge zum Wettbewerb sprach ihnen die Jury jeweils 2.000 Euro zu.

Nachdem die Präsentation beim letzten Wettbewerb 2021 pandemiebedingt nur digital möglich war, konnte die Jury die Dörfer in diesem Jahr wieder persönlich in Augenschein nehmen. Bei jeweils 75-minütigen Begehungen stellten die teilnehmenden Dörfer den Jurymitgliedern aus Verwaltung, Politik und verschiedenen Institutionen unter anderem ihr Leitbild, das kulturelle Leben, die bauliche Gestaltung und wirtschaftliche Entwicklung vor Ort vor. Die Dorfgemeinschaft in Höver skizzierte ihre kulturellen, ökologischen und ökonomischen Pläne für die Zukunft besonders detailliert und konnte die Jury damit von sich überzeugen.

„Wir haben in den vergangenen beiden Tagen sechs Dorfgemeinschaften kennengelernt, die sich Herausforderungen vom demographischen Wandel über die Digitalisierung bis hin zu Klimaschutz und Klimaanpassung mit viel Einsatz und guten Ideen stellen. Auch wenn nicht alle Ortschaften den Wettbewerb gewinnen können, ist klargeworden: Unsere Dörfer haben eine gute Zukunft“, berichtet der Erste Regionsrat Jens Palandt.

Sonja Beuning, Leiterin des für den Regionswettbewerb zuständigen Fachbereichs Planung und Raumordnung, lobt: „Es ist immer wieder beeindruckend, wie viel ehrenamtliches Engagement es in den Dörfern etwa im Sportverein, in Bürgerinitiativen, der Feuerwehr und in vielen anderen Bereichen gibt. Diese Arbeit leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Entwicklung der Dörfer und zum Erhalt der Lebensqualität auf dem Land.“

Die Siegerehrung des Regionswettbewerbs findet traditionell gegen Ende des Jahres im Siegerort statt. Höver und Mesmerode messen sich im kommenden Jahr beim Landeswettbewerb mit den Siegerdörfern aus ganz Niedersachsen. Der Bundeswettbewerb steht dann 2026 auf dem Programm. Die Preisverleihung ist im Rahmen eines Festaktes bei der „Internationalen Grünen Woche“ 2027 in Berlin geplant.

Geschichte des Wettbewerbs
Mit dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ehrt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft alle drei Jahre bürgerliches Engagement für eine lebenswerte Zukunft auf dem Land. Schirmherr ist der Bundespräsident. Der Wettbewerb will die teilnehmenden Ortschaften dazu anregen, die eigenen Stärken, Schwächen und Chancen zu analysieren und daraus ein ganzheitliches Konzept für die zukünftige Entwicklung zu erarbeiten.

Der erste „Dorf-Wettbewerb“ fand 1961 auf Bundesebene statt und hatte zum Ziel, die Abwanderung der Dorfbevölkerung insbesondere aufgrund des Strukturwandels in der Landwirtschaft zu verhindern. Dorfverschönerung und die Grüngestaltung durch Blumenschmuck waren damals die Ansätze.

Im Laufe der Jahre kristallisierte sich immer mehr heraus, dass die Attraktivität und Beständigkeit eines Dorfes nicht nur durch gestalterische Elemente beeinflusst werden. Die Wettbewerbskriterien verlagerten sich in Richtung Dorferneuerung und integrierte Dorfentwicklung, sie wurden um die Punkte der Nachhaltigkeit und der künftigen Zielstellungen auf dieser Ebene (Dorf-Agenda) ergänzt. 1997 wurden die Wettbewerbskriterien und der Name des Wettbewerbs geändert. Aus „Unser Dorf soll schöner werden“ wurde „Unser Dorf hat Zukunft“. Teilnahmeberechtigt am alle drei Jahre stattfindenden Wettbewerb sind Ortschaften mit vorwiegend dörflichem Charakter und bis zu 3.000 Einwohner*innen.

Beim letzten Entscheid auf Regionsebene vor drei Jahren hießen die Sieger Barrigsen und Brelingen.

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