„Gesetz für das schnellere Bauen“ ist die Novelle der Landesbauordnung (LBO) überschrieben. Die Architektenkammer Baden-Württemberg begrüßt das Ziel des Gesetzentwurfs. Zahlreiche konkrete Änderungen, vor allem Vereinfachungen für das Bauen im Bestand, seien geeignet, dem Ziel näherzukommen. Einige Neujustierungen, so die AKBW, könnten in ihrer Kombination jedoch ungut zusammenwirken und das Ziel der LBO-Novelle konterkarieren.

„Jede Maßnahme für sich genommen ist sinnvoll“, so AKBW-Hauptgeschäftsführer Hans Dieterle. „Wir kritisieren aber ausdrücklich die Aushöhlung der Qualitätssicherung durch unkalkulierbare Kumulationseffekte. Das muss eng beobachtet und gegebenenfalls nachgebessert werden, um nicht Gefahr zu laufen, das eigentliche Ziel der LBO-Novelle zu verfehlen.“

Die Einführung der Genehmigungsfiktion, die Abschaffung des Widerspruchsverfahrens, eine weitere Einschränkung der Nachbarschaftsbeteiligung, die Beschränkung regulärer, vollumfänglicher Baugenehmigungsverfahren auf Sonderbauten sowie die Ausweitung der kleinen Bauvorlageberechtigung könnten zu einem „toxischen Mix“ führen, wie die AKBW in ihrer ausführlichen Stellungnahme zur LBO-Novelle ausführt.

„Im Ergebnis könnten wir mehr Rechtsstreitigkeiten statt mehr Geschwindigkeit bei Baugenehmigungsverfahren bekommen“, befürchtet Hans Dieterle. Die Ausweitung der sogenannten „kleinen“ Bauvorlageberechtigung auf Gebäude bis Gebäudeklasse 3 mit maximal drei Wohneinheiten, die Ausweitung des vorlageberechtigten Personenkreises auf Planer:innen, die – im Gegensatz zu den kammereingetragenen Architekt:innen – keiner Fortbildungspflicht unterworfen sind, könnte vermehrt Fälle produzieren, in denen nicht genehmigungsfähige Pläne umgesetzt werden, allein weil die Frist der Genehmigungsfiktion abgelaufen ist. Die Experten der AKBW befürchten mehr Rechtsunsicherheit auch für Bauherrschaften, wenn es um Mängelhaftung durch nicht pflichtversicherte Planende geht. „Wir sehen und anerkennen das Bemühen des Ministeriums um beschleunigte Verfahren, aber Schnelligkeit kann im Bauen kein Selbstzweck sein“, so Dieterle. Die Kammer biete sich an zur fachlichen Begleitung des „Experiments“.

Die ausführliche LBO-Stellungnahme der Architektenkammer Baden-Württemberg findet sich unter www.akbw.de/LBO-Novelle24.pdf

Der heutige AKBW-Newsletter mit Schwerpunkt LBO-Novelle steht unter www.newsletter-akbw.de/m/15604400/

 

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Architektenkammer Baden-Württemberg
Danneckerstraße 54
70182 Stuttgart
Telefon: +49 (711) 2196-0
Telefax: +49 (711) 2196-101
http://www.akbw.de

Ansprechpartner:
Gabriele Renz
Pressesprecherin der Architektenkammer Baden-Württemberg
Telefon: +49 (711) 2196-126
E-Mail: gabriele.renz@akbw.de
Für die oben stehende Story ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel