„Ansätze zur Fachkräftesicherung – was kann funktionieren?“ Unter diesem Motto fand in diesem Jahr der Unternehmerdialog im Hahnekiez in Schlitz statt. Landrat Dr. Jens Mischak begrüßte die rund 70 Unternehmerinnen und Unternehmer und weitere Gäste, darunter seinen Stellvertreter, den Ersten Kreisbeigeordneten Patrick Krug, Heiko Siemon, den Bürgermeister von Schlitz, sowie die Landtagsabgeordneten Jennifer Gießler und Maximilian Ziegler.

Der Landrat und Wirtschaftsdezernent machte deutlich, dass das Thema Fachkräftemangel eine der größten künftigen Herausforderungen werden wird – nicht nur für den Vogelsbergkreis, sondern bundesweit. „Der Vogelsbergkreis ist bereits an vielen Stellen tätig, um Betriebe und Unternehmen bei der Fachkräftegewinnung zu unterstützen. Hier kann ich unser im vergangenen Jahr gegründetes Netzwerk Fachkräftesicherung nenne, aber auch die Tage der Ausbildung, die Ausbildungsbotschafter, die wir seit diesem Jahr haben, oder unsere große Aus- und Weiterbildungsmesse in Alsfeld. Jedoch ruhen wir uns nicht auf den Projekten und Maßnahmen aus, sondern unternehmen große Anstrengungen, um immer wieder effektive Möglichkeiten zu entwickeln, um Auszubildende und Fachkräfte mit den Betrieben zusammenzuführen.“

Im Anschluss an das Grußwort des Landrates teilten drei Referenten ihre Erfahrungen und Perspektiven zum Thema Fachkräftegewinnung und –sicherung mit den Gästen.

Den Anfang machte Oliver Fehl, Geschäftsführer der Georg Fehl + Sohn GmbH aus Freiensteinau, der einen Einblick in sein Unternehmen gab, das 210 Mitarbeiter an drei Standorten beschäftigt. Das Besondere: Das Unternehmen hat vor eineinhalb Jahren die Vier-Tage-Woche eingeführt, was sich überwiegend positiv ausgewirkt habe. Fehl berichtete unter anderem, dass sich zum einen die Work-Life-Balance seiner Mitarbeiter verbessert habe, ein Effizienzverlust nicht spürbar gewesen sei, die Kunden zufrieden seien, Betriebskosten eingespart werden konnten und es sogar zu einem Umsatzgewinn geführt habe. Um Mitarbeiter zu halten, aber auch Anreize für Azubis und neue Mitarbeiter zu schaffen, bietet das Unternehmen zahlreiche Benefits an, die Fehl vorstellte. Darunter gibt es einen Prämienlohn mit Erfolgsbeteiligung, eine kostenlose Freizeit-Unfallversicherung, eine Zahnzusatzversicherung sowie die Übernahme von Kindergartengebühren und die Fitnessstudio-Mitgliedschaft.

Der zweite Vortrag des Abends kam von Larissa Albohn von der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA). Diese berät Arbeitgeber, die Menschen mit einer Schwerbehinderung beschäftigen möchten. Albohn ermutigte die Unternehmer, auch Menschen mit Beeinträchtigungen eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt zu geben. Sie hob hervor, dass in diesem Bereich ein erhebliches Potenzial bestehe, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Albohn informierte über die zahlreichen Fördermöglichkeiten, die Arbeitgeber nutzen können, wenn sie schwerbehinderte Personen einstellen. „Die Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen mit einer Behinderung in Deutschland sind äußerst vielfältig – es geht dabei nicht nur um die technische Ausstattung des Arbeitsplatzes“, machte die Fachberaterin deutlich. Abschließend erklärte sie, dass die EAA eine umfassende Beratungs- und Unterstützungsfunktion für interessierte Unternehmen anbiete.

Julian Lauth, Geschäftsführer der Holzfreude GmbH in Butzbach, legte in seinem Vortrag den Schwerpunkt auf die Generationen Z und Alpha. Er plädierte für ein zeitgemäßes Denken in den Unternehmen und wies darauf hin, dass sich die Werte und Bedürfnisse junger Menschen durch Globalisierung und Digitalisierung gewandelt haben. „Für viele junge Menschen ist das Handy ein ständiger Begleiter, fast wie ein Teil ihres Körpers“, erklärte Lauth. „Heutzutage ist ein Handyverbot in einem Unternehmen also komplett aus der Zeit gefallen.“ Um junge Talente für eine Ausbildung oder Mitarbeit zu gewinnen, sei es wichtig, ihre Werte zu erkennen und sie auch ein Stück weit zu verstehen. „Manchmal sind es einfache Dinge, die ein Betrieb verändern kann, um junge Menschen für sich zu gewinnen: Seien Sie stets transparent, erklären Sie Dinge nachvollziehbar und lassen Sie die Azubis und jungen Mitarbeiter den Sinn ihrer Arbeit erkennen“, lautete ein Appell an die Unternehmer. „Wenn ein Auszubildender den ganzen Tag nur irgendwelche kleinen Teile fräst, aber nicht weiß, wofür er das macht, wird ihn das vielleicht nicht besonders glücklich machen. Wenn er aber weiß, dass sein kleines hergestelltes Teil in einem Verkehrsflugzeug verbaut wird, ist das etwas, worauf er stolz sein kann. Nutzen Sie das! Hängen Sie ein großes Bild dieses Flugzeugs an die Werkbank ihres Mitarbeiters und er wird den Sinn seiner Arbeit besser verstehen“, so Lauth.

Im Anschluss an die Vorträge fand ein Podiumsgespräch statt, das von Andrea Ortstadt von der Wirtschaftsförderung der Kreisverwaltung moderiert wurde. Dabei hatten die Teilnehmer des Abends die Möglichkeit, Fragen an die Referenten zu stellen.

Vor und nach den Vorträgen konnten sich die Gäste im Gewölbekeller des Hahnekiez auf dem „Marktplatz“ über verschiedene Unterstützungsangebote zur Fachkräftesicherung informieren. Unter den Ausstellern waren das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V., der Integrationsfachdienst Vogelsberg, die EAA Gießen, die IHK Gießen-Friedberg, die Kreishandwerkerschaft für den Vogelsbergkreis, die Max-Eyth-Schule Alsfeld, die VHS, die Kommunale Vermittlungsagentur, der Bereich Ausbildungsförderung der Kreisverwaltung, die TIG GmbH aus Gießen sowie die ZAUG gGmbH.

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