„Unsere kleinen Patienten erinnern sich nach zwei Jahren nicht mehr an die Herzkatheter oder an ihre Operation, sie erinnern sich an die Clinic Clowns!“ Das sagte der Direktor der Kinderherzklinik Hannover, Professor Dr. Philipp Beerbaum, jetzt bei einer Spendenübergabe in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).  Der Projektverein „Kleine Herzen Hannover“ hatte die Summe von 1000 Euro von seinem Mitglied Frederik Stolte erhalten, der das Geld gerne den Clowns zukommen lassen wollte. Seit mehr als 20 Jahren gibt es die Clinic-Clowns an der MHH.

„Ich habe am eigenen Leib erfahren, wie wichtig die Clinic-Clowns sind“, sagte Frederik Stolte. Vor 13 Jahren hat er selbst am Bett seiner Tochter gesessen und um ihr Leben gebangt. Die kleine Janne wurde mit einem Herzfehler geboren und musste in der MHH behandelt werden. „Damals habe ich mir geschworen, dass ich in Zukunft helfen werde, wenn es um die Verbesserung der Betreuung der kranken Kinder geht“, erklärte Stolte. Seitdem ist er regelmäßiger Spender und Mitglied im Verein von „Kleinen Herzen Hannover“.

Mit ihren roten Nasen kommen sie jeden Donnerstag durch die Türen der Krankenzimmer. Mit Luftballons, Zauberstäben und Trillerpfeifen versuchen sie dann die Kinder aus ihrem trüben Klinikalltag zu entführen. „Sie spenden Freude“, sagte Professor Beerbaum und setzte sich zum Gruppenfoto dabei selbst eine rote Nase auf. Die Clowns im Krankenhaus hätten sich mit den Jahren bewährt, sie seien nur etwas älter geworden. Beerbaum: „Man kann aber sagen: Je älter, desto lustiger!“ Die erkrankten Kinder mal auf andere Gedanken zu bringen, trage eindeutig zur Genesung bei.

Sieben Clowns sind donnerstags in der MHH mit ihren Koffern und Rollwagen unterwegs: Fanny, Bert, Barbalotta, Rico, Frieda Fupp und Siba. Jeder Clown hat seine eigene Station und wird abwechselnd von einem weiteren Partner oder Partnerin begleitet. Auf der Kinderherzstation ist Frieda die Hauptperson. „Wir wollen eine Kontinuität leisten, das ist für Kinder auf den Stationen ganz wichtig“, sagte Clown Bert bei der Spendenübergabe. Er ist auch der Vorsitzende des Vereins „Clinic-Clowns Hannover“. Und Fanny ergänzte: „Es entsteht dabei ein gewisses Vertrauen. Manche Kinder erzählen uns Sachen, die sie nicht einmal ihren Eltern erzählen.“

Dreieinhalb Jahre dauert die staatliche Ausbildung zum Clown. Von überall her kommen die Lehrlinge, um an der Clownsschule Hannover ihren Abschluss zu machen. „Danach mussten wir dann noch ein halbes Jahr dranhängen, um als Clinic-Clown arbeiten zu dürfen“, erklärt Bert. Finanziert werden die Einsätze in den Krankenhäusern hauptsächlich aus Spenden des eigenen Vereins „Clinic-Clowns Hannover e.V.“.

„Wir freuen uns über die großzügige Spende und möchten sehr gerne diese wichtige Arbeit der Clowns unterstützen“, sagte Ira Thorsting. Die Vorsitzende der „Kleinen Herzen Hannover“ kann sich gut vorstellen, auch in Zukunft weitere Projekte mit den „Clinic-Clowns Hannover“ auf die Beine zu stellen und zu finanzieren. Denn für die Kinder sei Lachen immer eine gute Medizin. „Jeder Tag in der Klinik ist anders“, sagte Fanny. Manchmal seien sie nur eine halbe Minute im Zimmer, ein anderes Mal eine halbe Stunde. „Unser Plan ist, dass wir keinen Plan haben und immer spontan reagieren können und müssen.“ Die „Clinic-Clowns Hannover“ sind aber nicht nur in der MHH im Einsatz, sondern auch in anderen hannoverschen Krankenhäusern sowie in Kliniken in Hildesheim, Wolfsburg, Celle, Uelzen, Hameln und Neustadt am Rübenberge. Bert: „Wir betrachten die traurige Situation der Patienten aus einer anderen Perspektive. Und das tut oft auch den Eltern gut.“

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