Interview mit Prof. Dr. Dr. Bergemann über die Relevanz geschlechtsspezifischer Therapien psychischer Erkrankungen sowie über Behandlungsmöglichkeiten von Wechseljahrs- und Wochenbettdepressionen.

Über 17 Millionen Menschen leiden hierzulande jährlich unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angst- und Essstörungen, wobei Depressionen das dritthäufigste Krankheitsbild darstellen. Für viele dieser Krankheitsbilder haben Frauen eine deutlich höhere Erkrankungsrate als Männer, weshalb eine frauenspezifische Behandlung wichtig ist. So erkranken beispielsweise doppelt so viele Frauen an Depressionen als Männer. Oft verursacht eine Kombination aus somatischen, psychischen und sozialen Faktoren das behandlungsbedürftige Krankheitsbild. Ein möglicher Grund können auch hormonelle Veränderungen durch Schwangerschaft, Geburt oder Menopause sein. Postpartale depressive Symptome werden nach 10 bis 15 Prozent aller Entbindungen diagnostiziert. Und gut ein Drittel aller Frauen leidet während der Wechseljahre unter depressiven Verstimmungen oder Depressionen. Bei Depressionen in den Wechseljahren ist die Beachtung von psychosozialen Aspekten sowie die komplexen Wechselwirkungen von Hormonen und psychischen Störungen für eine erfolgreiche Behandlung von besonderer Bedeutung.

Prof. Bergemann, warum leiden Frauen anders an Depressionen als Männer?
Sicher spielen hormonelle Veränderungen bei Frauen eine Rolle, andererseits gibt es auch unterschiedliche Symptome der Depression bei Frauen und Männern. Bei Männern finden sich häufiger die Symptome Gereiztheit, Aggressivität, Wut und Ärgerattacken, Symptome, die landläufig nicht mit Depression in Verbindung gebracht werden und sich auch nicht in den Fragebogen zur Depression finden. Zudem zeigt sich bei Männern häufiger eine Suchtentwicklung als Ausdruck der Depression als bei Frauen. Frauenspezifische Depressionen sind die Schwangerschafts- und Wochenbettdepression, Depressionen in den Wechseljahren und auch die prämenstruelle dysphorische Störung, eine stärkere Ausprägung des prämenstruellen Syndroms.

Woran sind wechseljahrsbedingte Depressionen erkennbar und wie wichtig ist deren frühzeitige Behandlung?
Depressive Symptome wie Niedergestimmtheit, Freud- und Interessenverlust sowie Antriebsmangel mit erhöhter Ermüdbarkeit gehen einher mit somatischen Symptomen wie Nachtschweiß, Schlafstörungen, Gelenk und Muskelschmerzen. Je früher erkannt, desto bessere und schnellere Behandlungserfolge sind möglich. In unserer Klinik führen wir eine Diagnostik mit umfassender Anamneseerhebung durch, bei der neben psychischen und sozialen Faktoren auch gynäkologische Befunde in Zusammenarbeit mit Gynäkologen berücksichtigt werden.

Welche Vorteile bietet eine stationäre Behandlung von Wechseljahres-Depressionen?
Bei schweren Depressionen oder komplexeren Krankheitsverläufen eignet sich eine stationäre Behandlung ganz besonders, um der Depression rascher begegnen zu können. Damit bestehen intensivere Behandlungsmöglichkeiten; wir können Psychotherapie hochfrequenter gestalten, Medikamente besser monitoren und besser Entlastung bieten – ein wichtiger Aspekt bei der Therapie von Depressionen. Als spezialisierte Klinik bieten wir zudem den Vorteil einer frauenspezifischen Perspektive und Expertise sowie den Austausch mit dem gynäkologischen Fachbereich, um den komplexen Wechselwirkungen von Hormonen und psychischen Störungen Rechnung zu tragen.

Was zeichnet das Therapiekonzept der PRIVATKLINIK REGENA Bad Brückenau aus?
Wir bieten ein spezialisiertes und individualisiertes Therapieangebot für bestimmte Indikationen und Berufsgruppen an. Neben der bereits erwähnten hochfrequenten Psychotherapie und Pharmakotherapie auf höchstem Niveau profitieren unsere Patienten von einem breiten und dichten fachtherapeutischen Angebot mit Bewegungs- und Physiotherapie, Kunst- und Musiktherapie, therapeutischem Bogenschießen, Stressmanagement und vieles mehr.

Warum ist Stressmanagement so wichtig?
Die Depression ist eine stressassoziierte Erkrankung. Stress kann sich auf dem Boden von Konfliktsituationen im beruflichen oder persönlichen Kontext entwickeln, aber auch intrapsychische Aspekte sind relevant. Wir behandeln zum Beispiel viele Patienten mit Depressionen, die eine perfektionistische Grundhaltung haben. Dies thematisieren wir im psychotherapeutischen Kontext und gehen den Ursachen auf den Grund. Im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie werfen wir einen genauen Blick auf die Stressoren, um einen anderen, nachhaltigen Umgang damit einzuüben. Auch Entspannungsverfahren spielen dabei eine wichtige Rolle. Das sind alles auch wichtige Aspekte bei der Therapie der Wochenbettdepression.

Wie gestalten Sie diese Therapie?
Bei der Wochenbettdepression bieten wir eine sehr spezifische Mutter-Kind-Behandlung an. Die depressive Symptomatik, die bei der Wochenbettdepression häufig auch durch das Grübeln um das Wohl des Säuglings sowie das Gefühl, keine gute Mutter zu sein, geprägt ist, lässt sich am besten in Anwesenheit des Säuglings behandeln. Neben den Einzeltherapien und spezifischen Gruppentherapien führen wir eine spezielle videobasierte Interaktionsbehandlung durch. Auf diese Weise lassen sich auch Bindungsstörungen behandeln und vorbeugen – auch auf Seiten des Säuglings. Ein ganz wichtiger Punkt, weil das Risiko für Kinder psychisch kranker Eltern, ebenfalls an einer psychischen Erkrankung zu erkranken, relativ hoch ist.

Hat das Ambiente Ihrer Klinik ebenfalls therapeutische Relevanz?
Neben der Entlastung der Patienten vom Alltagsstress bietet unsere Klinik in Bad Brückenau inmitten der Natur und mit großer Parkanlage tatsächlich ein ganz besonderes Ambiente. Wir haben hier einen Ort, in dem sich die Patienten geborgen und wohlfühlen können, auch weil das Ambiente so komfortabel ausgestattet ist.

Wie ist es um die Nachsorge bestellt?
Das Thema patientenindividuelle Nach-sorge steht auf unserer Agenda, das sprechen wir prinzipiell schon direkt nach der Aufnahme an. Wenn der Patient bereits einen Behandler hat, bereiten wir dessen ambulante Weiterbehandlung im Anschluss an den Klinikaufenthalt vor. Wenn es nicht nahtlos übergehen kann, bieten wir die Möglichkeit einer Nachsorge bei uns, sowohl persönlich vor Ort als auch digital. Auch eine Überweisung in kooperierende Tageskliniken ist möglich.

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