Zu Beginn der Reise besuchten Prof. Dr. Karen Fried, Prof. Nina Knape PhD und Prof. Michaela Michel-Schuldt PhD das Partnerschaftsbüro Rheinland-Pfalz/Rwanda, wo Rahmenbedingungen und Unterstützungsmöglichkeiten im Bereich der Pflege- und Hebammenwissenschaft besprochen wurden. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie stark die Beziehungen zwischen Rheinland-Pfalz und Rwanda über die Jahrzehnte bereits gewachsen sind. Wir freuen uns darauf, diese Partnerschaft weiter auszubauen und erstmalig eine Partnerschaft im Bereich der Forschung und Lehre in der Pflege- und Hebammenwissenschaft zu etablieren, um gemeinsam einen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung zu leisten“, so die Delegation.
Anschließend nahm die Gruppe am Regionalkongress für Afrika und dem östlichen Mittelmeerraum der International Confederation of Midwives (ICM)teil. Der Kongress bot eine wertvolle Gelegenheit, sich mit Hebammen aus verschiedenen Ländern Afrikas und des östlichen Mittelmeerraums auszutauschen und Netzwerke zu knüpfen. „Der Dialog mit den Kolleginnen vor Ort hat uns tiefere Einblicke in die Herausforderungen und Fortschritte der geburtshilflichen Versorgung auf dem Kontinent und in der Region ermöglicht“, erklärte eine der Hebammenwissenschaftlerinnen.
Besonderes Augenmerk lag auf der Zusammenarbeit mit dem Ruli Higher Institute of Health und dem dazugehörigen Krankenhaus, das sich in der Rulindo-Region befindet. In den Gesprächen ging es vor allem um die beiden Bachelorstudiengänge in Pflege- und Hebammenwissenschaft, die sowohl an der HWG LU als auch am Ruli Higher Institute angeboten werden. Gemeinsam erörterten die deutschen und rwandischen Partner, wie eine zukünftige Kooperation in Lehre und Forschung aussehen könnte. Geplant sind unter anderem gemeinsame Austauschprogramme für Studierende und Lehrende sowie Forschungsprojekte, die die geburtshilfliche Versorgung in Rwanda weiter verbessern sollen.
Eric Karera, Vizedirektor des Ruli Higher Institute of Health und Pflegefachkraft, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Wir sind sehr erfreut über diese Partnerschaft und sehen darin eine großartige Chance, die Ausbildung und die Gesundheitsversorgung in Rwanda weiter zu stärken. Der Austausch mit unseren deutschen Kolleginnen bringt wertvolle Impulse für die Entwicklung unserer Studiengänge.“
Die geburtshilfliche Versorgung in Rwanda steht vor großen Herausforderungen. Zwar wurden in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in der Senkung der Mütter- und Kindersterblichkeit erzielt, dennoch bleibt die Versorgung insbesondere in ländlichen Regionen ausbaufähig. Hebammen und Pflegefachkräfte spielen eine zentrale Rolle in der Verbesserung der Gesundheitsversorgung, doch es besteht weiterhin ein großer Bedarf an qualifiziertem Fachpersonal und modernem Ausbildungskonzepten und -material. Die Partnerschaft zwischen der HWG LU und dem Ruli Higher Institute of Health soll einen Beitrag dazu leisten, den Wissens- und Erfahrungsaustausch zu intensivieren und die Ausbildung von Fachkräften vor Ort zu fördern.
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