21 junge Frauen und 36 junge Männer sind die diesjährigen Sieger auf Kammerebene der Deutschen Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills. Das heißt, sie haben in ihrem jeweiligen Ausbildungsberuf oder in einer entsprechenden Fachrichtung in der Region Stuttgart die höchste Punktzahl im praktischen Teil der Abschluss- und Gesellenprüfungen erzielt. Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, ist stolz auf den Handwerksnachwuchs: „Mit viel Fleiß und Leidenschaft haben sie ihr Handwerk in den letzten Jahren gelernt, um in ihrem Beruf jeden Tag beste Arbeit abzuliefern. Genau dieses Engagement brauchen wir, um das regionale Handwerk zu stärken und den Fachkräftebedarf zu decken.“
Am Festabend unter dem Motto „Handgemacht“ wurden die Kammersiegerinnen und -sieger vergangenen Freitag gebührend gefeiert. Alexander Kotz, Vizepräsident der Arbeitgeberseite der Handwerkskammer Region Stuttgart, überreichte die Urkunden: „Die jungen Gesellinnen und Gesellen haben wieder einmal bewiesen: Im Handwerk braucht es Hand und Verstand, um etwas Neues zu schaffen. Alle zeichnen sich durch ihr großes Geschick, durchdachte Planung und kreative Ideen aus. Es freut mich sehr, dass so motivierte junge Menschen ihren Weg im Handwerk gehen.“ Mit ihren herausragenden Leistungen haben sich die Kammersiegerinnen und -sieger für den Landeswettbewerb der Deutschen Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills qualifiziert.
Vielseitiges Handwerk in der Region
Am Wettbewerb können junge Handwerkerinnen und Handwerker aus allen rund 130 Berufen teilnehmen, weshalb die Siegerliste 2024 wieder einen Querschnitt des regionalen Handwerks zeigt: „Wir haben in der Region Stuttgart nicht nur bekannte Berufe wie Elektroniker, Anlagenmechaniker und Konditor, sondern auch kleinere Gewerke wie Estrichleger, Gerüstbauer sowie Klavier- und Cembalobauer sind hier erfolgreich vertreten“, so Kammerchef Peter Friedrich. „Das Handwerk ist sehr vielseitig, da ist für jeden was dabei. Deshalb ist eine differenzierte und vielseitige Berufsorientierung an allen Schulen so wichtig, damit die Schülerinnen und Schüler über die verschiedenen Berufe informiert sind und entsprechend ihrer Interessen und Stärken ihre Ausbildung wählen können.“
Wer sich für eine duale Ausbildung im Handwerk entscheidet, der könne mit vielen Karrierechancen rechnen, ergänzt Vizepräsident Kotz. „Der Gesellenabschluss ist der erste Schritt in einer Handwerks-Laufbahn. Weiter geht es mit dem Meistertitel und wer möchte kann auch noch einen Betriebswirt obendrauf setzen. Führungspositionen oder der Weg in die Selbstständigkeit sind dann die nächsten Schritte, die Handwerkerinnen und Handwerker gehen können.“ Dass die Gesellinnen und Gesellen auch dieses Jahr wieder so gute Leistungen in ihrer Ausbildung abgeliefert haben, sei dem Engagement der Betriebe und ihrer Ausbilderinnen und Ausbilder zu verdanken. „Aber auch die Berufsschulen haben einen wichtigen Anteil daran, die jungen Menschen fundiert auszubilden. Erst wenn alle an einem Strang ziehen, kann diese Spitzenleistung, die wir hier im Wettbewerb sehen, abgerufen werden“, betont Peter Friedrich.
Rotary-Preisträger erhalten jeweils 1000 Euro
Um ihre herausragende Leistung zu ehren und ihren weiteren Karriereweg im Handwerk zu ebnen, haben zwei Gesellen und eine Gesellin den Rotary-Förderpreis in Höhe von jeweils 1000 Euro erhalten. Lars Kirchner, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) aus Nürtingen, hat noch viel vor: 2025 möchte er die SHK-Meisterschule besuchen und im Anschluss noch eine Ausbildung als Elektroniker draufsetzen. Sein großes Ziel: Den Familienbetrieb zu übernehmen. Auch Robin Ersfeld aus Kirchheim unter Teck, Metallbauer in der Fachrichtung Metallgestaltung, möchte sich selbstständig machen und eine Metallschmiede-Manufaktur gründen, weshalb er nächstes Jahr seinen Meistertitel machen möchte. Klempnerin Laura Marie Wahl aus Grabenstetten hatte ihre Ausbildung auf zwei Jahre verkürzen können, jetzt möchte sie sich direkt zur Klempnermeisterin weiterbilden. Alexander Kotz ist begeistert von der Leistung der Preisträger und appellierte bei der Verleihung: „Wir hoffen, dass Sie weiter so zielstrebig sind und dem Handwerk treu bleiben. Sie sind unsere Führungskräfte von morgen und wir wünschen Ihnen viel Erfolg für Ihre Zukunft.“
Infos zum Wettbewerb:
Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk, auch DMH (ehemals PLW, „Profis leisten was“) genannt, findet bereits seit 1951 unter der Federführung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) statt und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Die Meisterschaft zeigt die Exzellenz im Handwerk, soll die Attraktivität einer beruflichen Ausbildung steigern und junge Handwerkerinnen und Handwerker in ihrer Entwicklung fördern.
Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk ist ein zusammenhängender Wettbewerb. Nach dem Sieg auf Kammerebene können die jungen Handwerkerinnen und Handwerker auf Landes- und dann auf Bundesebene antreten. Die Siegerehrung auf Landesebene findet am 16. November in Stuttgart statt. Die Deutschen Meister werden am 7. Dezember in Berlin gekürt.
Weitere Informationen: www.hwk-stuttgart.de/dmh
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