In Zeiten des Fachkräftemangels und Künstlicher Intelligenz wird das Upskilling von Mitarbeitenden immer wichtiger, um Qualifikationslücken zu vermeiden. Sean D‘Arcy, Chief Solutions Officer bei Kahoot!, erklärt, wie Unternehmen eine erfolgreiche Lernkultur aufbauen und welche fünf Hürden es dabei zu meistern gilt.

Der Fachkräftemangel ist mittlerweile in fast allen Branchen in Deutschland allgegenwärtig. Eine aktuelle IW-Studie prognostiziert, dass dem deutschen Arbeitsmarkt im Jahr 2027 mehr als 700.000 Fachkräfte fehlen werden. Gleichzeitig erfährt unsere Arbeitswelt eine rapide Veränderung durch technologische Innovationen wie Künstliche Intelligenz (KI). Das führt dazu, dass sich Arbeitnehmer zunehmend Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Laut dem diesjährigen Workplace Culture Report von Kahoot! befürchten drei Viertel (74 Prozent) der befragten Büroangestellten, dass ihre Skills veralten – 46 Prozent erwarten, dass ihre jetzigen Skills in fünf oder weniger Jahren irrelevant sein werden. Um Qualifikationslücken vorzubeugen und den Auswirkungen des Fachkräftemangels entgegenzuwirken, müssen Unternehmen daher ihre Weiterbildungsstrategien transformieren und verstärkt in das Upskilling ihrer Mitarbeitenden investieren. Dabei gilt es vor allem, fünf wichtige Herausforderungen zu bewältigen:

1. Fehlende Zeit für Weiterbildung

Fast die Hälfte (47 Prozent) der von Kahoot! befragten Arbeitnehmer nennt Zeitmangel als Haupthindernis für ihre Weiterbildung. Die ständige Aufgabenüberlastung lässt ihnen wenig Raum, um sich neue relevante Fähigkeiten anzueignen. Angestellte, die unter Zeitdruck stehen, haben oft keine andere Wahl als kurzfristige Aufgaben zu priorisieren und dafür ihre langfristige Weiterentwicklung hintenanzustellen.

Unternehmen sollten daher Strukturen schaffen, die ihren Mitarbeitenden Zeit für die Weiterbildung einräumen, und das Lernen in den Arbeitsalltag integrieren. Microlearning ist dafür ein geeigneter Ansatz: kleine, überschaubare Lerneinheiten lassen sich leicht in individuelle Zeitpläne einbauen. Diese sollten auf Plattformen zur Verfügung stehen, die den Mitarbeitenden Flexibilität ermöglichen – im Büro, zuhause oder unterwegs. Auch das Einbinden von Lerninhalten in Meetings oder Präsentationen ermöglicht es, ohne zusätzlichen Zeitaufwand neue Fähigkeiten zu erwerben und das Skillset zu erweitern.

2. Ineffektive Trainings

Ein weiteres Problem ist, dass bestehende Trainings ineffektiv gestaltet sind und die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden außer Acht lassen. So empfinden 36 Prozent der Angestellten die Trainings in ihren Unternehmen als irrelevant und 46 Prozent finden sie langweilig. Um die Weiterbildung interessanter zu gestalten, können Unternehmen auf spielerische Elemente setzen. Spielbasiertes Lernen, Interaktivität und freundschaftlicher Wettbewerb bieten Abwechslung zu den ansonsten eher anstrengenden Arbeitstätigkeiten und erhöhen so die Motivation der Angestellten. Zudem können sie mithilfe von kleinen spielebasierten Lerneinheiten ihre eigenen und individuelle Trainingspläne zusammenstellen und sich somit leichter auf Trainings konzentrieren, die auch wirklich relevant für sie sind.

3. Fehlende Anerkennung

Auch Anerkennung ist ein wichtiger Faktor, um die eigenen Mitarbeitenden zu motivieren. Laut des Reports von Kahoot! wären 90 Prozent der Befragten mehr dazu motiviert, sich weiterzubilden, wenn sie von ihren Unternehmen mehr Anerkennung für ihre Bemühungen erhalten würden. Unternehmen sollten daher Anreizsysteme entwickeln, die Weiterbildung sichtbar machen und belohnen. Das könnte beispielsweise durch Zertifikate, Auszeichnungen oder andere Formen der Anerkennung geschehen. Solche Maßnahmen fördern nicht nur die Motivation, sondern tragen auch zur langfristigen Bindung der Mitarbeitenden bei.

4. Fehlendes Mentoring

Ohne individuelle Unterstützung fehlt es vielen Mitarbeitenden an Orientierung und Motivation, um ihre Lernziele konsequent zu verfolgen. Doch traditionelle Mentorenprogramme sind oft ressourcenintensiv und in vielen Unternehmen nicht flächendeckend umsetzbar. Stattdessen sollten Unternehmen ihre Mitarbeitenden in die Lage versetzen, ihre Weiterbildung selbst in die Hand zu nehmen, und selbstgesteuertes Lernen in den Vordergrund stellen – zum Beispiel durch On-Demand-Lerninhalte. Auch kollaboratives Lernen spielt eine wichtige Rolle. Peer-to-Peer-Learning ermöglicht es Mitarbeitenden, Wissen und Erfahrungen direkt miteinander zu teilen, und schafft eine Kultur des gemeinschaftlichen Lernens. Unternehmen sollten ihnen bewusst Zeit für den Austausch von Ideen und Informationen einräumen und dafür geeignete Tools zur Verfügung stellen. On-Demand-Lerninhalte können ebenfalls eine flexible und bedarfsgerechte Weiterentwicklung unterstützen.

5. Einsatz von KI

Immer mehr Unternehmen setzen auf KI, um Lerninhalte zu erstellen und Schulungen effizienter zu gestalten. Doch während der technologische Fortschritt wichtige Zeitvorteile schafft, darf der menschliche Aspekt nicht in den Hintergrund geraten. Unternehmen sollten darauf achten, dass KI-gestützte Lernprogramme weiterhin interaktiv und ansprechend bleiben – zum Beispiel, indem sie Quizfragen und andere interaktive Elemente in ihre Kurse und Präsentationen einbauen. So erhalten sie das Engagement ihrer Mitarbeitenden aufrecht und sorgen für eine menschenzentrierte Lernerfahrung.

Fazit

Der Fachkräftemangel und der technologische Wandel durch die KI können Qualifikationslücken in der Belegschaft begünstigen. Um das vorzubeugen und die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeitenden zu fördern, müssen Unternehmen ihre Weiterbildungsstrategien anpassen und eine allgemeine Lernkultur aufbauen. Dabei gilt es vor allem, den Angestellten mehr Zeit für das Lernen und den Austausch miteinander einzuräumen, ihre Bemühungen anzuerkennen und Trainings interaktiver zu gestalten – insbesondere solche, die KI-gestützt sind.  

Über Kahoot!

Lernen, aber mit Spaß: Das ist die Mission von Kahoot!. 2012 gegründet verfolgt das Unternehmen das Ziel, die führende Lernplattform der Welt zu werden. Dafür können Einzelpersonen, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen vorgefertigte Lerninhalte nutzen oder eigene kreieren, teilen und präsentieren. Denn jeder soll sein volles Lernpotenzial entfalten können. Kahoot! hat heute circa 26 Millionen aktive Nutzer aus über 200 Ländern und Regionen, die bereits mehr als 100 Millionen Lernspiele kreiert haben.

Die Kahoot! Group sitzt in Oslo, Norwegen, und verfügt über weitere Niederlassungen in Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Polen, Spanien und den USA. Zur Gruppe gehören außerdem die Lernplattform Clever sowie die Lern-Apps DragonBox, Poio, Drops, Actimo, Motimate und Whiteboard.fi. Weltweit beschäftigt das Unternehmen über 500 Mitarbeiter. Kahoot! ist unter dem Aktienkürzel KAHOT an der Osloer Börse notiert. Let’s play! www.kahoot.com/de

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