Die AMSEL Stiftung Ursula Späth verleiht jedes Jahr drei dotierte Preise an Menschen und Organisationen, die mit ihrem Wirken die Lebenssituation Multiple-Sklerose-Erkrankter und ihrer Angehörigen nachhaltig verbessern und die chronische Krankheit Multiple Sklerose (MS) in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Bei der 31. Preisverleihung am 15. November 2024 im Porsche-Museum Stuttgart wurde der Preis für pflegende Angehörige an Petra Hupp aus Metzingen verliehen. Der Ursula Späth-Preis ging an Prof. Dr. med. Judith Haas (Berlin), der Medienpreis an den Landesapothekerverband Baden-Württemberg.

Schon zum elften Mal fand die Preisverleihung im beeindruckenden Ambiente des Porsche-Museums Stuttgart statt. Die Porsche AG unterstützt die AMSEL Stiftung Ursula Späth bereits seit 2014, um die wichtige Arbeit der Stiftung für Menschen mit MS zu fördern. Als Gastgeber begrüßte Barbara Frenkel, Mitglied des Vorstandes, Beschaffung, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, die rund 200 Festgäste.

Trotz der Krankheit steht die MS nicht im Mittelpunkt

Petra Hupp (55) ist für ihren Mann Markus nicht nur kompetente Pflegerin, sondern vor allem Lebensgefährtin, Gesprächs- und Reisepartnerin auf Augenhöhe. Seit seiner MS-Diagnose 1987 steht sie ihm tatkräftig zur Seite und ermöglicht ihm, trotz aller zunehmenden Einschränkungen, zuhause zu leben. Markus Hupp hat heute Pflegestufe 5, ist weitgehend immobil und braucht umfangreiche Hilfestellung bei alltäglichen Dingen. „Ich bin ein gläubiger Mensch und kann annehmen, was kommt“, sagt die Preisträgerin von sich selbst. So schaffe sie es, zum einen die aufwändige Pflege ihres Mannes weitgehend eigenständig zu übernehmen und gleichzeitig die schönen Momente des Lebens mit ihm gemeinsam voller Humor und Liebe zu gestalten.

„Mit diesem Preis möchte die Stiftung Ihnen, liebe Frau Hupp, Dank und Anerkennung für Ihre unerschütterliche und liebevolle Unterstützung zum Ausdruck bringen. Sie schaffen mit Ihrer positiven Lebenseinstellung für sich und ihre Familie trotz der täglichen Herausforderungen durch die MS ein Umfeld, in dem die MS nicht im Mittelpunkt steht“, würdigte Laudator Markus Saur, DAK Gesundheit, Leiter der Region Württemberg, der Petra Hupp den Preis übereichte. Der Preis für pflegende Angehörige der AMSEL-Stiftung ist mit 1.500 Euro dotiert und ehrt pflegende Angehörige für ihre besonderen Verdienste bei der häuslichen Pflege.

Ursula Späth-Preis 2024 für Prof. Dr. med. Judith Haas

Laudator Günther H. Oettinger, ehemaliges Mitglied und Vizepräsident der Europäischen Kommission und Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg a.D., überreichte den diesjährigen Ursula Späth-Preis an Prof. Dr. med. Judith Haas, Vorsitzende der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), und unterstrich, dass die Ärztin und Wissenschaftlerin sich seit fast 30 Jahren beruflich mit hohem Engagement und größter fachlicher Kompetenz für Menschen mit MS eingesetzt hätte und dies auch weiterhin in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit tue, unter anderem als Vorsitzende der DMSG. Der Ursula Späth-Preis ist mit 5.000 Euro zugunsten eines Projektes für MS-Kranke dotiert.

Medienpreis 2024 für den Landesapothekerverband (LAV) Baden-Württemberg

Der LAV handele als Multiplikator, Informationsvermittler und Unterstützer für MS-Themen und -Projekte. Er stelle die AMSEL und die von ihr vertretenen MS-Erkrankten ins gesellschaftliche Licht und auf die mediale Agenda und schaffe damit ein Bewusstsein für diese bis heute nicht heilbare, chronische Erkrankung, so Laudatorin Dr. Daniela Späth-Zöllner, Vorsitzende des Stiftungsrats der AMSEL Stiftung Ursula Späth. Der Medienpreis ist mit 1.500 Euro dotiert.

Die AMSEL Stiftung Ursula Späth unterstützt die Arbeit der AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V., ideell und finanziell. AMSEL ist seit 1974 Fachverband, Interessenvertretung und Selbsthilfeorganisation für Menschen mit MS und ihre Angehörigen. Mehr auf www.amsel.de.

Über AMSEL e.V

AMSEL Stiftung Ursula Späth
Die AMSEL Stiftung Ursula Späth (ehemals AMSEL-Förderkreis Ursula Späth-Stiftung) wurde 1985 mit dem Ziel gegründet, um die Arbeit des AMSEL Landesverbandes durch Spenden und Zinserträge zu sichern, um die Betreuung und gesundheitliche Fürsorge MS-Betroffener zu verbessern. Weiteres Stiftungsziel ist die Unterstützung MS-Erkrankter in besonderen Notlagen. Zu den langfristigen Projekten der AMSEL Stiftung Ursula Späth gehört die Beteiligung an dem auf MS-spezialisierten Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof in Bad Wildbad. Mehr unter www.amsel-foerderkreis-stiftung.de

AMSEL – wer ist das?
Die AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden- Württemberg e.V. ist Fachverband, Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung für MS-Kranke in Baden-Württemberg. Die Ziele der AMSEL: MS-Kranke informieren und ihre Lebenssituation nachhaltig verbessern. Der AMSEL-Landesverband hat rund 8.600 Mitglieder und über 60 AMSEL-Gruppen in ganz Baden-Württemberg. Schirmherrin der AMSEL ist seit 1982 Ursula Späth. Mehr unter www.amsel.de

Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste Erkrankung des Zentralnervensystems. Aus bislang noch unbekannter Ursache werden die Schutzhüllen der Nervenbahnen wahllos und an unterschiedlichen Stellen angegriffen und zerstört, Nervensignale können in der Folge nur noch verzögert weitergeleitet werden. Die Symptome reichen von Taubheitsgefühlen über Seh-, Koordinations- und Konzentrationsstörungen bis hin zu Lähmungen. Die bislang unheilbare, aber mittlerweile gut behandelbare Krankheit bricht gehäuft zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr aus.

MS in Zahlen
38.000 MS-Kranke in Baden-Württemberg
3,4 MS-Kranke pro 1.000 Einwohner in Baden-Württemberg
2.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Baden-Württemberg
5 – 6 Diagnosen täglich in Baden-Württemberg
280.000 MS-Kranke deutschlandweit
1,2 Mio. MS-Kranke europaweit
2,9 Mio. MS-Kranke weltweit

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