Private Equity und verantwortungsvolles Investieren können eine ideale Verbindung sein. Die Private Equity (PE)-Branche hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie die Wirtschaft weltweit mit den Herausforderungen des Klimawandels umgeht und ob Firmen verantwortungsvoll geführt werden.

PE-Investoren sind bemüht, ein geeignetes Management in ihren Portfoliounternehmen zu etablieren und auf die Firmenpolitik einzuwirken, um unternehmerisches Wachstum zu erreichen. Dies kann auch für das Thema Nachhaltigkeit gelten. Dieses liegt in ihrem eigenen Interesse, denn ökologische oder soziale Risiken mindern inzwischen den Wert eines Unternehmens.

PE kann angesichts des langen Anlagehorizonts Gewinn aus dem verantwortungsvollen Handeln der Portfoliounternehmen ziehen, obwohl dieses sich erst nach einer gewissen Zeit positiv auswirkt. PE wirkt sich so vorteilhaft auf nachhaltige Innovationen und das Wachstum aus, da das Engagement finanzielle Engpässe ausgleichen und den Portfoliounternehmen Management-Know-how zur Verfügung stellen kann, wodurch diese besser in der Lage sind, Nachhaltigkeitsthemen anzugehen.

Aufholbedarf, aber es geht voran

Trotzdem hinkt die PE-Branche vor allem in den USA., die in diesem Sektor dominieren, auf dem Weg zur Nachhaltigkeit momentan noch hinterher. Eine Erklärung dafür ist, dass sich PE bei Investitionen auf kleine und mittlere Unternehmen konzentriert, die schlechter für die Umsetzung einer Strategie zum verantwortungsvollen Investieren gerüstet sind. Es zeigen sich aber Fortschritte, insbesondere in Europa. Faktoren hierbei sind:

  • Steigender Druck von Seiten der Anleger, die zunehmend verantwortungsbewusst investieren wollen; Druck auch von Interessengruppen und Mitarbeitenden; Responsible Investment (RI) kann die Markenbekanntheit fördern und helfen, Talente zu gewinnen.
  • Ein sich entwickelndes regulatorisches Umfeld, in Europa beispielsweise mit der Verordnung über die Offenlegung von Informationen über nachhaltige Finanzen (Sustainable Finance Disclosure Regulation – SFDR) und der Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (Corporate Sustainability Reporting Directive – CSRD), durch die die Berichterstattungspflichten künftig auch auf kleinere und nicht börsennotierte Unternehmen ausgeweitet werden.

Eine Reihe von Investoren ist der Meinung, dass sich RI günstig auf das Risiko-Rendite-Profil ihres Portfolios auswirkt; dass die Integration von RI die langfristige Rendite verbessert, lässt sich allerdings nur schwer allgemein nachweisen. Die Auffassung stützt sich hauptsächlich auf Bottom-up-Beispiele. Auf der Risikoseite hingegen herrscht die feste Überzeugung, dass die Einbeziehung außerfinanzieller Kriterien einen Mehrwert für die Risikoanalyse von Unternehmen darstellt. Demnach sind ESG- berücksichtigende PE-Fonds tendenziell risikoärmer und diversifizierter als ihre Pendants ohne ESG-Integration.

Fokus auf thematische Investitionen und RI-Integration

Investoren wenden häufig eine Ausschlusspolitik an, aber einige fürchten, dass sodie wichtige Hilfestellung bei der Abkehr von umweltschädlichen Aktivitäten unterbleibt. PE scheint sich besonders für thematische Investitionen zu eignen, zum Beispiel in Form von Fonds, die sich auf innovative Klimalösungen spezialisieren. RI hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem zentralen Kriterium bei PE-Investitionen entwickelt und wirdin die verschiedenen Phasen des Investitionsprozesses integriert: von der Due-Diligence-Prüfung über das Onboarding und die Halteperiode bis hin zum Exit. Viele institutionelle Anleger beziehen RI-Kriterien bei der Auswahl von PE-Managern mit ein.

Die RI-Prioritäten variieren je nach Kultur und Überzeugungen der Investoren, aber insgesamt ist die Unternehmensführung für Investoren tendenziell wichtiger als klimatische und soziale Aspekte. Governance-Kriterien wie Geschäftsethik, Compliance und Cybersicherheit werden von PE-Investoren gezielt berücksichtigt, da sie als wichtiger Erfolgsfaktor gesehen werden. Bei dem Thema Klima werden in der Regel Messung und Verringerung der Emissionen sowie die Netto-Null-Verpflichtungen als vorrangig betrachtet.

Daten und Berichterstattung stellen weiterhin eine Herausforderung dar

Schwierigkeiten bereiten nach wie vor die Datenverfügbarkeit und die mangelnde Standardisierung der Berichterstattung. Es bleibt mühsam, Informationen über RI-Probleme in den Portfoliounternehmen zu finden und nach einheitlichen Maßstäben zu bewerten. Dies hat einige Investoren zu gemeinsamen Anstrengungen veranlasst, zum Beispiel im Rahmen der ESG Data Convergence Initiative.

Jede Entscheidung über RI sollte nach Ansicht der Investoren, die in diesem Bereich aktiv sind, auf höchster institutioneller Ebene angesiedelt sein, da sich die positiven Effekte bestimmter Nachhaltigkeitsstrategien erst nach der Haltedauer eines Portfoliounternehmens auswirken könnten. Dies kann zu Diskrepanzen führen. Ferner sollte das Thema Nachhaltigkeit in das Gesamtkonzept einer Institution integriert sein.

Weitere Angaben finden Sie im aktuellen Thematic Paper sowie im Amundi Research Center.

Rechtliche Hinweise: Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Informationen in diesem Dokument von dem Amundi Asset Management und sind Stand 26. November 2024. Die in diesem Dokument vertretenen Einschätzungen der Entwicklung von Wirtschaft und Märkten sind die gegenwärtige Meinung des Amundi Asset Management. Diese Einschätzungen können sich jederzeit aufgrund von Marktentwicklungen oder anderer Faktoren ändern. Es ist nicht gewährleistet, dass sich Länder, Märkte oder Sektoren so entwickeln wie erwartet. Diese Einschätzungen sind nicht als Anlageberatung, Empfehlungen für bestimmte Wertpapiere oder Indikation zum Handel im Auftrag bestimmter Produkte des Amundi Asset Management zu sehen. Es besteht keine Garantie, dass die erörterten Prognosen tatsächlich eintreten oder dass sich diese Entwicklungen fortsetzen.

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