Die Angriffe, die sich zwischen dem 6. und 8. Dezember 2024 ereigneten, waren Teil eines Amoklaufs, der vermutlich von einem mächtigen lokalen Bandenführer inszeniert wurde, wie Medien berichteten.

Marcel Cangé, Ältester der adventistischen Bérée-Kirche in Cité Soleil, und Dominique (der vollständige Name wird aus Sicherheitsgründen nicht genannt), Mitglied der adventistischen Ephraim-Kirche, wurden beide bei dem Massaker getötet. Cangé wurde erstochen und verbrannt, während Dominique ein ähnliches Schicksal ereilte. Beide gehörten zu den zahlreichen Opfern einer von einer Bande angeführten Mordserie, die mehr als 180 ältere Menschen zum Ziel hatte. Aufgrund von Hexereivorwürfen gab man ihnen die Schuld am Tod des Kindes eines Bandenführers. Das berichtete die Kommunikationsabteilung der teilkontinentalen Kirchenleitung der Adventisten in Zentralamerika (IAD).

Cangé, langjähriger Einwohner von Wharf Jérémie, habe sich am Morgen des 6. Dezember auf den Sabbatgottesdienst vorbereitet, als er von den Hinrichtungen erfuhr und nach Hause eilte. Kurz darauf sei er von drei Männern aus seinem Haus gewaltsam abgeführt, erstochen und verbrannt worden, wie sein Sohn Mackenson Cangé berichtet. „Mein Vater lebte seit über 29 Jahren in Wharf Jérémie und war in der Gegend sehr angesehen“, so Mackenson.

Ein drittes Kirchenmitglied sei von der Bande gefoltert worden, konnte aber entkommen und halte sich nun versteckt.

Die Gewalt eskaliert weiter

Nach Berichten der Vereinten Nationen sind 2024 in Haiti über 5.000 Menschen durch die Gewalt von Banden ums Leben gekommen und es gebe keine Anzeichen für eine Verbesserung der Situation.

In einer Erklärung nach den Angriffen verurteilte die haitianische Regierung die Morde und sprach den Familien der Opfer ihr Beileid aus. „Die Regierung verurteilt diese unmenschliche Gräueltat auf das Schärfste“, hieß es in der Erklärung, in der sie versprach, den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Für die Siebenten-Tags-Adventisten und andere religiöse Gruppen in Haiti stelle die anhaltende Gewalt eine große Herausforderung dar, so die Kirchenleiter. Pastor Pierre Caporal, Präsident der Haitianischen Kirchenleitung der Adventisten, betonte, dass sich die Situation im Land täglich verschlechterte. „Die Gewalt breitet sich auf neue Gebiete aus, und die Bevölkerung ist gezwungen zu fliehen, um ihr Leben zu retten. Unsere Kirchenmitglieder sind davon ebenfalls betroffen“, sagte er. „Die Türen vieler Kirchen bleiben geschlossen, und es wird immer schwieriger, ja sogar unmöglich, sich an vielen Orten zu versammeln. Die Risiken für Pastoren, Kirchenmitglieder und Verwaltungsangestellte sind groß“. In Haiti gibt es 502.000 Adventisten in 679 Kirchengemeinden und 651 Gruppen.

Die Kirche bleibt ihrem Auftrag verpflichtet

Laut IAD setze die adventistische Kirche ihren Auftrag trotz dieser Herausforderungen fort und vermittle Hoffnung und Vertrauen in Gott durch Gottesdienste, Gemeindearbeit, „Hope Media Haiti“ und „Radio Voix de l’Espérance“, die Fernseh- und Radiosender der Adventisten in Haiti.

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