In einer zunehmend dynamischen und komplexen Geschäftswelt stehen Organisationen vor der Herausforderung, Spannungsfelder im Projektportfoliomanagement zu bewältigen. Diese entstehen häufig durch die Integration agiler Werte und nachhaltiger Ansätze in bestehende Strukturen.

Jadena Bechtel zeigt in ihrer Dissertation, die mit dem „Deutschen Studienpreis Projektmanagement“ im Jahr 2024 ausgezeichnet wurde, dass agile Praktiken auf Projektebene positive Effekte wie verbesserte Teamarbeit haben, ihre Einbettung in traditionelle Portfolios jedoch Schwierigkeiten bereitet. Dabei spielen dynamische Fähigkeiten eine Schlüsselrolle, da sie die Agilität von Portfolios fördern und so zum Erfolg beitragen. Gleichzeitig wird die nachhaltigkeitsorientierte Ausrichtung als treibender Faktor für Innovationen hervorgehoben, auch wenn sie Spannungen mit bestehenden Strategien erzeugen kann, die ein gezieltes Management erfordern.

Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der Rolle von Living Labs als Innovationsförderer und der Notwendigkeit, ihre langfristigen Auswirkungen durch weitere Forschung zu untersuchen. Insgesamt bietet die Arbeit praktische Ansätze und theoretische Einsichten, wie Spannungen durch agile und nachhaltige Werte effektiv gemanagt werden können, um Innovation und Erfolg in Projekten und Portfolios zu fördern. Sie betont zudem die Bedeutung des spezifischen Kontexts, in dem Projekte und Portfolios agieren, um diese Ziele zu erreichen.

Die Dissertation von Jadena Bechtel untersucht die Bedeutung von Agilität und Nachhaltigkeit im Projekt- und Portfoliomanagement, wobei ein Schwerpunkt auf den Spannungen liegt, die bei der Implementierung dieser Ansätze entstehen, sowie deren Auswirkungen auf Innovation und Erfolg. Sie zeigt, dass agile Praktiken die Teamarbeitsqualität (TWQ) fördern und durch regelmäßige Interaktionen sowie Kundenfeedback den Projekterfolg positiv beeinflussen. Spannungen entstehen jedoch, wenn traditionelle Portfoliomanagementpraktiken agile Teams in ihrer Kreativität einschränken. Bechtel stellt außerdem fest, dass dynamische Fähigkeiten wie das Erkennen und Neustrukturieren von Veränderungen entscheidend für die Agilität und den Erfolg eines Portfolios sind. Die Ergebnisse betonen, dass anpassungsfähige Rahmenbedingungen sowohl auf Projekt- als auch auf Portfolioebene notwendig sind, um Agilität effektiv zu integrieren.

Die zweite Forschungsfrage widmet sich den Auswirkungen von Nachhaltigkeitsspannungen im Projektportfolio. Jadena Bechtel untersuchte dabei urbane Nachhaltigkeitsprojekte und zeigt, dass Living Labs zwar Innovationen und lokale Zusammenarbeit fördern, aber auch zu Zielkonflikten zwischen Partnern führen können. Sie analysiert die Rolle der Nachhaltigkeit auf Portfolioebene und zeigt, dass eine starke Orientierung an Nachhaltigkeit die Innovativität und den Erfolg eines Portfolios steigert, indem innovative Projekte ausgewählt und neue Märkte erschlossen werden.

Bechtel verdeutlicht zudem, dass Spannungen zwischen Nachhaltigkeit und Wettbewerbsstrategien unter den richtigen Rahmenbedingungen, wie einem innovativen Klima und unternehmerischer Orientierung, die Innovationskraft fördern können. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung einer holistischen Herangehensweise an Nachhaltigkeit, die paradoxe Spannungen als Chance begreift.

Abschließend betont Jadena Bechtel in ihrer Dissertation, dass Agilität und Nachhaltigkeit zentrale Treiber für Innovation und Erfolg im Projekt- und Portfoliomanagement sind. Spannungen, die durch die Einführung neuer Praktiken oder Strategien entstehen, sollten nicht als Hindernis, sondern als Möglichkeit zur Weiterentwicklung gesehen werden. Portfoliomanager und Entscheidungsträger tragen die Verantwortung, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Veränderungen als Chancen wahrgenommen werden, um so Innovationen und langfristigen Erfolg zu fördern.

Im Interview spricht die Autorin über ihre Forschungsergebnisse und ihre weiteren beruflichen und akademischen Pläne im Kontext von Projektmanagement.

Warum haben Sie dieses Thema gewählt? 

Grundsätzlich geht es um Spannungen im Projektportfoliomanagement, die durch Agilität oder Nachhaltigkeit entstehen. Ich finde Projektportfoliomanagement grundsätzlich sehr spannend, weil es Unternehmen dabei helfen kann, nicht nur effizient zu handeln, sondern auch effektiv die richtigen Projekte auszuwählen. Deswegen mag ich Projektportfoliomanagement besonders als Thema.

Was ist das Besondere an Ihrer Studienarbeit? 

Das Besondere an meiner Dissertation ist, dass meine Paper auf umfassenden Datensätzen basieren, die einen objektiven Einblick in die Ergebnisse liefern können. Die Herausforderungen bei meiner Arbeit bestanden vor allem darin, die Daten zu sammeln – das kann pro Datensatz neun bis zehn Monate dauern. Dieser Prozess ist besonders herausfordernd und nimmt viel Zeit in Anspruch.

Was sind für Sie die zentralen Erkenntnisse? 

Die zentralen Erkenntnisse meiner Arbeit sind:

– Spannungen im Projektportfoliomanagement sind nicht zwingend schlecht. Wenn man diese richtig managt, können sie sogar zu Innovationen führen.
– Projektmanagement ist für mich ein umfassendes Tool mit einem enormen Hebel auf den Projekterfolg. Das macht es besonders wichtig.

Was machen Sie aktuell beruflich oder wohin möchten Sie sich beruflich entwickeln? 

Aktuell arbeite ich bei Campana & Schott, einer Projektmanagementberatung, als Senior Consultant. Momentan berate ich eine Firma aus der Energiebranche im Bereich Programmmanagement. Langfristig möchte ich weiterhin Unternehmen dabei helfen, ihr Projektmanagement oder Multiprojektmanagement zu optimieren. Für die Zukunft ist es mir wichtig, meine Erkenntnisse aus der Forschung in die Praxis umzusetzen. Gleichzeitig möchte ich in der Praxis neue Herausforderungen erkennen und diese vielleicht wieder in die Forschung zurückführen.

Was bedeutet es für Sie, den Preis zu gewinnen? 

Der DSPM-Preis bedeutet mir sehr viel. Er zeigt, wie relevant die Projektmanagementforschung ist, und unterstreicht, dass diese immer weiter vorangetrieben werden muss. Ich finde diesen Preis deshalb besonders wichtig.

Was ist Ihre besondere Leidenschaft neben dem Beruf? 

In meiner Freizeit laufe ich regelmäßig, meist mehrmals pro Woche. Ich mache verschiedene Läufe, darunter Intervallläufe und längere Strecken. Beim Laufen bekomme ich den Kopf frei, bin in der Natur und kann mich entspannen. Besonders gerne laufe ich Halbmarathons und habe dieses Jahr bereits einige absolviert. Diese Sportevents machen mir besonders viel Spaß, weil die Stimmung einfach großartig ist – mit 15.000 Leuten gemeinsam zu laufen, ist ein einzigartiges Erlebnis.

Über den Deutschen Studienpreis Projektmanagement (DSPM): Seit 1997 zeichnet die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. herausragende Abschlussarbeiten und Dissertationen im Bereich „Projektmanagement“ aus. Ziel des Deutschen Studienpreises Projektmanagement ist es, herausragende Leistungen sichtbar zu machen, den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern und gleichzeitig die Weiterentwicklung der Projektmanagement-Disziplin zu unterstützen: „Seit jeher ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Unterstützung des Transfers von der Wissenschaft in die Praxis ein Kernanliegen der GPM. Mit dem Deutschen Studienpreis Projektmanagement ehren wir akademische Höchstleistungen“, betont GPM Präsident Prof. Dr. Peter Thuy. Mehr über den Preis erfahren Sie hier: DSPM | GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. 

Über den GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V.

Die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. ist ein gemeinnütziger Fachverband für Projektmanagement. 1979 gegründet bildet die GPM heute ein weitreichendes Netzwerk für Projektmanagement-Expertinnen und -Experten aus allen Bereichen der Wirtschaft, der Hochschulen und der öffentlichen Institutionen. Der Fachverband trägt wesentlich zur Professionalisierung und Weiterentwicklung des Projektmanagements in Deutschland bei und bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung sowie zur Zertifizierung im Projektmanagement. Über den Dachverband International Project Management Association (IPMA) ist die GPM weltweit vernetzt und bringt auch auf internationaler Ebene die Arbeit an Normen und Standards voran. Mehr dazu unter www.gpm-ipma.de

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