Mit mehr als 147.000 Besucher*innen im Jahr 2024 – rund 40.000 mehr als im Vorjahr – hat das Sprengel Museum Hannover wieder das Besuchsniveau der Jahre vor der Pandemie erreicht. Besonders erfolgreich war die Ausstellung „Pablo Picasso I Max Beckmann“, die im Frühjahr allein 85.000 Besucher*innen anzog. Für 2025 plant das Museum ein vielfältiges Programm: Ein besonderes Highlight ist die große Herbstausstellung „Niki. Kusama. Murakami. Love You For Infinity“, die mit ihrer internationalen Strahlkraft Publikum weit über die Grenzen Hannovers hinaus anziehen soll. Den Jahresauftakt markiert im Februar eine umfassende Retrospektive zur hannoverschen Künstlerin der Neuen Sachlichkeit, Grethe Jürgens, gefolgt von der Sommerausstellung „Stand Up!“, die die feministische Avantgarde der 1970er-Jahre beleuchtet. Zum Jahresende widmet sich das Museum in einer Retrospektive der Künstlerin Käte Steinitz. Darüber hinaus werden zwei herausragende Künstler*innen geehrt: Frida Orupabo, ausgezeichnet mit dem SPECTRUMFotopreis der Stiftung Niedersachsen, und Sven-Julien Kanclerski, der den SPRENGEL PREIS der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur erhält. Neben den klassischen Ausstellungsräumen laden Foyer, Einblickshalle und Forum darüber hinaus als neu gestalteter „Dritter Ort“ zum Verweilen ein – und machen das Museum zu einem lebendigen Ort für Kunst und Austausch.

„Unser Ziel für 2025 ist es, noch mehr Menschen für Kunst zu begeistern und das Sprengel Museum Hannover als Ort für Begegnung, Inspiration und Dialog weiter zu stärken“, betont Direktor Reinhard Spieler. „Mit unserem facettenreichen Programm und den ambitionierten Ausstellungen möchten wir neue Akzente setzen und Kunst in ihrer ganzen Vielfalt für ein breites Publikum anbieten.“

„Niki. Kusama. Murakami. Love You For Infinity“

Mit „Love You For Infinity“ widmet das Sprengel Museum Hannover drei bedeutenden Künstler*innen eine einzigartige Schau, die erstmals Niki de Saint Phalles berühmte Nanas zusammen mit Yayoi Kusamas immersiven

„Infinity Rooms“ und Takashi Murakamis ikonischen Kaikai Kiki-Motiven in einer Ausstellung vereint. Die Besucher*innen erwarten großformatige Werke, die sich durch intensive Farbigkeit und Symbolik auszeichnen und Themen wie Feminismus und Konsum- und Popkultur spiegeln.

„Diese Ausstellung verbindet die Werke dreier Ikonen der Kunstgeschichte, die jede auf ihre Weise universelle Themen berühren und eine Brücke zwischen Kunst, Popkultur und gesellschaftlicher Reflexion schlagen. Die Schau soll ein großer Publikumsmagnet sein und weit über die Grenzen Hannovers hinaus wahrgenommen werden“, erklärt Museumsdirektor Reinhard Spieler, neben Stefan Gronert und Nora Niefanger einer der drei Kurator*innen, die den Blockbuster vorbereiten.

Retrospektiven zu Grethe Jürgens und Käte Steinitz und Ausstellung mit feministischer Avantgarde-Kunst

Weitere Highlights des Ausstellungsjahres sind umfassende Retrospektiven zu Grethe Jürgens sowie eine Ausstellung mit Werken von Käte Steinitz und die Gruppenschau „Stand up!“ mit feministischer Kunst der 1970er Jahre. Die Retrospektive Grethe Jürgens, die im Februar startet, beleuchtet das Schaffen einer bedeutenden Vertreterin der Neuen Sachlichkeit und stellt rund 150 Werke der 1920er bis 1980er Jahre aus, darunter sozialkritische Stadtansichten und Porträts, die das Leben und die Herausforderungen der Arbeiter*innen und Randgruppen ihrer Zeit reflektieren. Die Ausstellung mit Werken von Käte Steinitz, die im Oktober 2025 beginnt, widmet sich erstmals umfassend dem Werk der Künstlerin und engen Weggefährtin von Kurt Schwitters.

Zahlreiche bisher unveröffentlichte Arbeiten, insbesondere aus dem fotografischen Nachlass, geben Einblicke in Steinitz’ Leben und Schaffen zwischen Hannover und Los Angeles. In den Sommermonaten zeigt die Gruppenausstellung „Stand Up!“ wiederum Werke aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien und mit ihr die radikale Bewegung feministischer Kunst der 1970er-Jahre. Die internationalen Künstlerinnen teilen ein kollektives Bewusstsein, welches erstmals in der Kunstgeschichte das „Bild der Frau“ völlig neu bewertet, und wenden sich neuen Ausdrucksformen wie Fotografie, Performance, Film und Video zu. Ihre Werke sind provokant, poetisch und ironisch.

Preise

Frida Orupabo und Sven-Julien Kanclerski stehen 2025 im Fokus zweier herausragender Auszeichnungen: Frida Orupabo erhält den SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen. Vom 5. April bis 20. Juli 2025 zeigt sie Collagen und Videoarbeiten, die sich mit den blinden Flecken europäischer Bildwelten auseinandersetzen. Ihre Kunst beleuchtet Gewalterfahrungen Schwarzer Menschen, Rassismus und Misogynie.

Sven-Julien Kanclerski wird wiederum ausgezeichnet mit dem SPRENGEL PREIS 2025 – ausgelobt von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Der hannoversche Künstler nutzt Preisgeld und Reisestipendium „Niedersachsen in Europa“, um in Rumänien die kreative Wiederverwendung ausrangierter Autoreifen zu dokumentieren. Seine Arbeiten werden vom 21. November 2025 bis 1. März 2026 gezeigt.

Inklusion

Auch die gesellschaftliche Teilhabe ist 2025 darüber hinaus ein Themenfeld. Die Ausstellungsreihe „Das Atelier als Gemeinschaft“ zeigt die Zusammenarbeit mit den Ateliers Geyso20 aus Braunschweig und Wilderers aus Hildesheim und präsentiert Arbeiten von Künstler*innen mit Behinderung.

EINBLICKSHALLE, FORUM UND FOYER – NEUE ORTE IM SPRENGEL MUSEUM

Nach Abschluss der umfassenden Brandschutzsanierung in der Einblickshalle, dem Forum und dem Foyer präsentiert das Sprengel Museum Hannover zu Beginn des neuen Jahres neue Highlights außerhalb der Ausstellungsräume:

Kunst und Interaktion: „Mimese (Futsch)“ im Forum

Der Vorraum des Forums – zentraler Ort für die Bildungs- und Vermittlungsarbeit des Hauses – wurde von den Künstler*innen Lotte Lindner und Till Steinbrenner neu gestaltet. Ihre Installation „Mimese (Futsch)“ besteht aus originalen Kunsttransportkisten, die junge Besucher*innen erkunden und spielerisch erleben können. Die Eröffnung der Arbeit findet am 7. Februar 2025 um 15.00 Uhr im Beisein der Künstler*innen statt – das „Kistenfest“ für die ganze Familie.

„Die Mimik der Tethys“ von Julius von Bismarck in der Einblickshalle

Ab 21. Februar 2025 präsentiert das Museum mit „Die Mimik der Tethys“ eine Arbeit von Julius von Bismarck in der Einblickshalle. Die permanente, eigens für den Ort geschaffene Installation zeigt eine imposante Hochsee- Boje, die sich synchron zu einer Zwillingsboje im Atlantik bewegt und Echtzeitdaten zum aktuellen Wellengang übermittelt. Reinhard Spieler: „Im Dialog mit der in Sichtweite befindlichen Twister-Skulptur von Alice Aycock setzen wir damit ein kraftvolles Zeichen für den Klimawandel als zentrales Thema unserer Zeit.“

Der Kunst-Kiosk im Foyer

Im Foyer erwartet Besucher*innen der von Sven-Julien Kanclerski gestaltete Kunst-Kiosk – eine Mischung aus Skulptur, Modell und multifunktionalem Möbelstück. Diese wandelbare Installation bietet vielfältige Präsentationsmöglichkeiten und fungiert zugleich als Außenstelle der Sprengel Freunde, die das Projekt finanziell unterstützt haben. Kanclerski wurde für seine herausragende Arbeit mit dem SPRENGEL PREIS 2025 ausgezeichnet.

SONDERAUSSTELLUNGEN 2025

DAS ATELIER ALS GEMEINSCHAFT
#GEYSO20
22.1. BIS 6.4.25
Mit „Das Atelier als Gemeinschaft“ initiiert das Sprengel Museum Hannover ein zweigeteiltes Ausstellungs- und Vermittlungsprojekt mit dem Atelier Geyso20 aus Braunschweig und der Kunstwerkstatt Atelier Wilderers aus Hildesheim. Der erste Teil der Ausstellung zeigt die Werke des Ateliers „#Geyso20“. Das Atelier wird als Keimzelle künstlerischer Gestaltung und Ort der Gemeinschaft betrachtet. 42 Künstler*innen mit Beeinträchtigungen präsentieren ihre Werke in einem Ausstellungsraum, der ihrer Ateliersituation nachempfunden ist. Die Präsentation wird von einem umfangreichen Vermittlungsprogramm begleitet, an dem die Künstler*innen mitwirken.
Kuratiert von Nora Niefanger, Kristina Sinn, Dörte Wiegand

ERÖFFNUNG #GEYSO20
DI 21.1.24, 18.30 Uhr, Eintritt frei

SPRENGEL@FEINKUNST
LILLIEN GRUPE
REALITÄTE(EN)
15.2. BIS 13.4.25
Gesellschaftliche und individuelle Reflexion fließen im Werk von Lillien Grupe (*1997) in eine vom Realismus geprägte Bildsprache. Ihre Themen findet die Malerin, die in Niedersachsen lebt und arbeitet, in der kritischen Auseinandersetzung mit einer von Schnelllebigkeit und stetiger Veränderung geprägten Gesellschaft. Um Emotionalität, Subjektivität und Objektivität sowie Kontrolle und Freiheit kreisen ihre Sujets, die schließlich in die Frage münden: Was ist Realität?

Im Rahmen des Kooperationsformats Sprengel@feinkunst zeigen das Sprengel Museum Hannover und feinkunst e.V. die Künstlerin in einer Einzelausstellung, welche ihr malerisches Schaffen der letzten Jahre umfasst.
Kuratiert von Katharina Herrmann

ERÖFFNUNG SPRENGEL@FEINKUNST
Freitag, 14.2.25, 19.00 Uhr, Eintritt frei

GRETHE JÜRGENS
RETROSPEKTIVE
22.2. BIS 15.6.25
Die umfassende Retrospektive zu Grethe Jürgens im Sprengel Museum Hannover beleuchtet eine wichtige Vertreterin der Neuen Sachlichkeit der 1920er Jahre. Die Ausstellung zeigt zum ersten Mal einen Teil ihres Nachlasses, der über 370 Werke aus verschiedenen Schaffensphasen umfasst. Die Retrospektive im Jubiläumsjahr der Neuen Sachlichkeit 2025 zeigt etwa 150 Werke, ergänzt durch zahlreiche Dokumente. Diese Ausstellung bietet eine seltene Gelegenheit, die Künstlerin Grethe Jürgens, die lange in der Wahrnehmung hinter anderen Vertreter*innen der Neuen Sachlichkeit stand, in ihrer Schaffensbreite zu entdecken. Der begleitende Katalog im Snoeck Verlag bietet mit Beiträgen verschiedener Autorinnen Einblicke in ihr Werk und Leben und würdigt ihre künstlerische Bedeutung in vollem Umfang.

Werdegang und Stil

Geboren 1899 in Osnabrück, begann Jürgens in Hannover ihr Grafikstudium und lernte in dieser Zeit Künstler*innen kennen, die später als „Neue Sachlichkeit in Hannover“ bekannt wurden. Schon früh widmete sie sich charakterstarken Porträts und Stadtlandschaften und etablierte später mit sachlichen, distanzierten Darstellungen von Arbeiter*innen und Randgruppen ihre typische Bildsprache, geprägt von nüchternem Realismus und einem kühlen, emotionslosen Blick auf ihre Motive. Ihre Werke sind frei von Anklage und Verurteilung, zeigen jedoch aufmerksam soziale Spannungen und die Herausforderungen des Lebens am Rand der Gesellschaft.

Karriere und Herausforderungen

Jürgens’ künstlerischer Durchbruch kam mit ersten Ausstellungen ab 1928. Regelmäßig nahm sie an Ausstellungen in Hannover teil, und Werke von ihr wurden von öffentlichen Sammlungen erworben. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten musste sie sich in der Reichskammer der bildenden Künste registrieren, war aber kein Mitglied der NSDAP und entging Beschlagnahmungen. Sie passte sich den veränderten Bedingungen an, wandte sich Landschaften und Pflanzen zu und prägte mit unverfänglichen Naturmotiven ihren Stil der „Unkrautmalerei“. Ihre „Trümmerbilder“ aus dem zerstörten Hannover sind einzigartig in ihrer eindrucksvollen Darstellung der Ruinen und der beginnenden Erneuerung. In diesen Arbeiten spiegelt sich das Grauen des Krieges und die Hoffnung auf Wiederaufbau. Ab den 1950er Jahren wuchs ihr Ansehen, und sie wurde vermehrt als Künstlerin der Neuen Sachlichkeit anerkannt. Jürgens entwickelte sich weiter zur abstrakten Kunst und schuf Serien wie die „Linienkompositionen“ und die „Kaleidoskope“.

Kuratiert von Karin Orchard Gefördert durch die Niedersächsische Sparkassenstiftung und die Sparkasse Hannover

ERÖFFNUNG GRETHE JÜRGENS
Freitag, 21.2.25, 19.00 Uhr, Eintritt frei

FRIDA ORUPABO
SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen
5.4. BIS 20.7.25
Der SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen wird seit 1994 an herausragende zeitgenössische Fotokünstler*innen vergeben.

Gewalterfahrungen Schwarzer Menschen, Geschichte und Gegenwart von Rassismus und Misogynie sind Frida Orupabos zentrale Themen, die sie in den bislang existierenden Bildwelten in Europa als blinde Flecken ausmacht.

Vergeblich suchte sie nach möglichen Identifikationsangeboten ihrer eigenen Weltwahrnehmung. Sie begann, die im Internet präsenten Darstellungen Schwarzer Menschen zu untersuchen: Wer schaut auf wen? Wer schaut wie zurück? Was erzählt dies über Macht und Machtmissbrauch? Und wie kann diesen Zeugnissen von Gewaltherrschaft begegnet werden? Frida Orupabo überschreibt die „blinden Flecken“ der Geschichte mit schmerzhaft-poetischen Montagen und Collagen bereits bestehender Bilder und Bildfragmente. Ergänzend hierzu zeigt sie in Videoarbeiten. Die Autodidaktin gilt als eine der einflussreichsten Künstlerinnen ihrer Generation. Der mit 15.000 Euro dotierte SPECTRUM-Preis geht mit einer großen Ausstellung im Sprengel Museum Hannover und einem Künstlerbuch einher und ist in dieser Form deutschlandweit einmalig.

Kuratiert von Inka Schube. Gefördert von der Stiftung Niedersachsen

ERÖFFNUNG FRIDA ORUPABO MIT PREISVERLEIHUNG
Freitag, 4.4.25, 19.00 Uhr, Eintritt frei

DAS ATELIER ALS GEMEINSCHAFT
#WILDERERS
30.4. BIS 13.7.25
Mit „Das Atelier als Gemeinschaft“ initiiert das Sprengel Museum Hannover ein zweigeteiltes Ausstellungs- und Vermittlungsprojekt mit der Kunstwerkstatt Atelier Wilderers aus Hildesheim und dem Atelier Geyso20 aus Braunschweig. Der zweite Teil der Ausstellung zeigt die Werke des Ateliers Wilderes. Das Sprengel Museum Hannover arbeitet mit der Kunstwerkstatt Atelier Wilderers seit einigen Jahren eng zusammen. 15 Künstler*innen mit Behinderung stellen im Sprengel Museum Hannover eine Neuinterpretation des Kreuzweges aus und geben Einblick in ihr individuelles Schaffen. Die Präsentation wird von einem umfangreichen Vermittlungsprogramm begleitet, an dem die Künstler*innen mitwirken.
Kuratiert von Kristina Sinn, Dörte Wiegand

ERÖFFNUNG #WILDERERS
DI 29.4.25, 18.30 Uhr, Eintritt frei

PETER HEBER
ÜBER DAS STERBEN
21.5. BIS 28.9.25
2023 erwarb die Niedersächsische Sparkassenstiftung für ihre Sammlung, die das Sprengel Museum Hannover beherbergt, die 49-teilige Zeichnungsfolge „Über das Sterben“ von Peter Heber (*1956 Süderbrarup, lebt in Hannover). Die Zeichnungen, die im Jahr 1993 innerhalb von drei Tagen nach Besuchen am Sterbebett seiner Tante entstanden sind, stehen in einer Tradition von Sterbeszenen, mit denen sich Künstler wie etwa Claude Monet, Ferdinand Hodler oder Michael Morgner intensiv beschäftigt haben. Es erscheint ein Heft in der Reihe „Beiträge zur Sammlung“.
Kuratiert von Karin Orchard

ERÖFFNUNG PETER HEBER
DI 20.5.25, 18.30 Uhr, Eintritt frei

STAND UP!
FEMINISTISCHE AVANTGARDE. WERKE AUS DER SAMMLUNG VERBUND, WIEN
5.7. BIS 28.9.25
Die Ausstellung „Feministische Avantgarde. Werke aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien“ zeigt die radikale Bewegung feministischer Kunst der 1970er-Jahre. Die internationalen Künstlerinnen teilen ein kollektives Bewusstsein, welches erstmals in der Kunstgeschichte das „Bild der Frau“ völlig neu bewertet, und wenden sich neuen Ausdrucksformen wie Fotografie, Performance, Film und Video zu. Ihre Werke sind provokant, poetisch und ironisch.

Für diese feministische Kunstbewegung prägte Gabriele Schor, Gründungsdirektorin der SAMMLUNG VERBUND, den Begriff „Feministische Avantgarde“, um die Pionierleistung dieser Künstlerinnen hervorzuheben. Die Frauen forderten Themen wie Schwangerschaft, Ehe, Recht auf Abtreibung, gleicher Lohn für gleiche Arbeit und Gewalt gegen Frauen öffentlich zu machen. Themen, die auch heute nach wie vor aktuell sind.
Kuratiert von Inka Schube

ERÖFFNUNG STAND UP!
Freitag, 4.7.25, 19.00 Uhr, Eintritt frei

NIKI. KUSAMA. MURAKAMI
LOVE YOU FOR INFINITY
6.9.25 BIS 14.2.26
Das Sprengel Museum Hannover zeigt von September 2025 bis Januar 2026 die Ausstellung „Love You For Infinity“, ein herausragendes Ausstellungshighlight, das erstmals Werke von Niki de Saint Phalle gemeinsam mit Arbeiten von Yayoi Kusama und Takashi Murakami präsentiert. Anlass dieser besonderen Schau ist die Schenkung von über 400 Werken, die Niki de Saint Phalle im Jahr 2000 dem Museum vermachte. Die Ausstellung schlägt einen Bogen von de Saint Phalles ikonischen „Schießbildern“ und „Nanas“ über Kusamas immersive „Infinity Room“-Installationen bis hin zu Murakamis poppigen Werkmotiven. Malerei, Skulptur, Installation und Film vereinen sich zu einer facettenreichen Schau, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der künstlerischen Handschriften aufzeigt.

Auf über 2.000 Quadratmetern entstehen überraschende Verbindungen zwischen den großformatigen Werken: von überschäumender Lebensfreude bis zu existenziellen Themen wie Bedrohung und Vergänglichkeit, von Feminismus und weiblicher Selbstbehauptung bis hin zu männlicher Dominanz.

„Love You For Infinity“ ist die erste Ausstellung, die Niki de Saint Phalles Arbeiten mit denen der japanischen Künstler*innen Yayoi Kusama (*1929) und Takashi Murakami (*1962) vereint. Alle drei verbindet eine Vorliebe für farbenfrohe, kraftvolle Bildwelten, die die Grenzen von Kunst, Popkultur und Kommerz überschreiten. Ihre Werke reflektieren zentrale Themen wie Kunst und Konsum, Leben und Tod sowie Sexualität und Traumata.

Niki de Saint Phalle erlangte internationale Bekanntheit durch ihre Nana-Figuren, die 1974 erstmals im öffentlichen Raum Hannovers ausgestellt wurden. Damals kontrovers diskutiert, prägen die farbenfrohen Skulpturen bis heute das Stadtbild. Ihre lebensbejahende Bildsprache ist zugleich politisch aufgeladen.

Ähnlich verhält es sich mit Kusamas Werk, das durch Polka-Dots und immersive Installationen geprägt ist, sowie mit Murakamis unverwechselbarer, kommerzialisierter Bildsprache, deren stilisierte Blumenmotive ikonischen Status besitzen. Was für Niki de Saint Phalle die „Nanas“ sind, sind für Yayoi Kusama die Polka-Dots und für Takashi Murakami die stilisierten Blumen im Emoji-Stil.

Kuratiert von Stefan Gronert, Reinhard Spieler, Nora Niefanger, Talia Walther

ERÖFFNUNG LOVE YOU FOR INFINITY
Freitag, 5.9.25, 19.00 Uhr

KÄTE STEINITZ (1889-1975)
VON HANNOVER NACH LOS ANGELES
22.10.25 BIS 8.2.26
Die Ausstellung präsentiert erstmals das umfassende bildnerische Schaffen der Künstlerin Käte Steinitz aus fünf Jahrzehnten. Obwohl Steinitz als bedeutende Persönlichkeit im Umfeld von Kurt Schwitters in der Geschichtsschreibung Hannovers bekannt ist, blieb ihr eigenes künstlerisches Werk nahezu unbekannt. Auf Grundlage des künstlerischen (Teil-)Nachlasses, den die Erben 2018 aus den USA dem Sprengel Museum Hannover schenkten, entsteht nun eine Retrospektive, die Steinitz‘ vielseitiges Schaffen als Künstlerin, Fotografin und Autorin beleuchtet. In sechs Räumen werden etwa 150 Werke und 40 Dokumente gezeigt, die ihren Lebensund Werkweg nachzeichnen. Der Großteil der ausgestellten Arbeiten, insbesondere ihre fotografischen Werke, die teilweise nur als Negative überliefert sind, ist bisher unveröffentlicht.
Kuratiert von Isabel Schulz, Pauline Behrmann
Gefördert von der Ernst von Siemens Kunststiftung

ERÖFFNUNG KÄTE STEINITZ
Dienstag, 21.10.25, 18.30 Uhr, Eintritt frei

SPRENGEL PREIS 2025. NIEDERSACHSEN IN EUROPA
SVEN-JULIEN KANCLERSKI
22.11.25 BIS 1.3.26

Den SPRENGEL PREIS der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur erhält 2025 Sven-Julien Kanclerski. Der in Hannover lebende Künstler möchte das Preisgeld in Höhe von 12.500 Euro sowie das beinhaltete Reisestipendium „Niedersachsen in Europa" nutzen, um künstlerisch das zweite Leben von ausrangierten Continental-Autoreifen in Rumänien zu dokumentieren.

Sven-Julien Kanclerski plant, das Stipendium für eine Zugreise nach Timişoara, Rumänien, auf den Spuren der Fabrikation der Continental-Autoreifen zu nutzen. „In Ländern wie Rumänien werden Altreifen oft kreativ wiederverwendet, beispielsweise auf Kinderspielplätzen, für Blumenkübel und als bunte, funktionale Skulpturen im öffentlichen Raum, als Wellenbrecher oder als Ummantelung, um Stoßkanten sicherer zu machen. Diese Nutzung und das ambivalente Thema von Reifen, auch als ikonisches Objekt innerhalb der Kunst, interessieren mich sowohl aus skulpturaler als auch aus umweltbewusster Perspektive. Diese Parallele zu meiner eigenen Arbeit, in der ich alltägliche, ikonische Objekte verwandle und ihnen eine neue Bedeutungsebene gebe, fasziniert mich. Ziel meines Projekts ist es, die unterschiedlichen Ansätze und skurrilen Lösungen für das Reifenproblem auf meiner Reise in Rumänien zu erfassen, fotografisch zu dokumentieren und ein Reisetagebuch zu verfassen. Diese Notizen und Beobachtungen sollen später in einem Katalog und innerhalb einer Ausstellung als Installation gezeigt werden", so der Künstler.

Kuratiert von Nora Niefanger

ERÖFFNUNG SVEN-JULIEN KANCLERSKI
Freitag, 21.11.25, 19.00 Uhr, Eintritt frei

AUS 2024 IN 2025 LAUFENDE SONDERAUSSTELLUNGEN:

Sonderausstellung
SKULPTUREN ERFASSEN
13.11.24 BIS 13.4.25

Im Raum Sprengel Focus werden Skulpturen von Barbara Hepworth, Richard Deacon und Tony Cragg gezeigt. Die Besonderheit: Das inklusive Vermittlungsprogramm der Ausstellung bietet Möglichkeiten, die Kunst anders als

über den Sehsinn zu erkunden. Die von der Abteilung Bildung und Vermittlung kuratierte Schau ist Teil eines Prozesses, der Barrieren im Museum abbauen und das Haus inklusiver machen soll.

„Skulpturen erfassen“ lädt dazu ein, die Kunstwerke durch Berührung zu erleben. Besuchende können in ausgewiesenen sensorischen Führungen die Skulpturen und das Tastmodell mit den Händen nachzeichnen, ihre Konturen erspüren und ihre Oberflächen ertasten. An bereitgestellten Zeichentischen sind Besucher*innen zudem eingeladen, die Skulpturen mit Papier und Bleistift zeichnerisch zu entdecken. Ebenfalls zur Verfügung stehen Audiodeskriptionen zu den präsentierten Werken wie auch zur Wegeleitung. Ein taktiles Bodenleitsystem ermöglicht blinden und seheingeschränkten Besucher*innen die Orientierung in der Ausstellung.

Kruratiert von der Abteilung Bildung und Vermittlung

Sonderausstellung
BARBARA PROBST
SUBJECTIVE EVIDENCE
11.12.24 BIS 9.3.25

Barbara Probsts Arbeiten laden dazu ein, die Wirklichkeit durch das Spiel der Perspektiven neu zu entdecken. Die mehrteiligen Fotografien fordern dazu auf, sich physisch vor ihnen zu bewegen. Durch den Wechsel der Standpunkte zeigt sich das Motiv jedes Mal aus anderen Blickwinkeln, wodurch Zusammenhänge, Ähnlichkeiten und Wiederholungen erkennbar werden, die Probst bewusst inszeniert. Diese Effekte entstehen durch die Aufnahme einer einzigen Szene mit mehreren Kameras aus verschiedenen Winkeln und zur gleichen Zeit. Auf diese Weise treten Details und Verbindungen zutage, die verdeutlichen, wie stark Wahrnehmung und die Position des Betrachtenden den „Moment der Realität“ prägen.

Barbara Probst, 1964 in München geboren und international anerkannt, begann ihre künstlerische Laufbahn mit Bildhauerei und fand später zur Fotografie.

In Kooperation mit dem Kunstmuseum Luzern und dem Contemporary Arts Center, Cincinnati, OH Kuratiert von Stefan Gronert

SAMMLUNGSPRÄSENTATIONEN

Sammlung
ABENTEUER ABSTRAKTION
VON DER MODERNE BIS ZUR GEGENWART

Mit „Abenteuer Abstraktion“ wird ein bedeutender Teil der Sammlung gezeigt: 19 Räume widmen sich abstrakter Kunst und spiegeln die Qualität und Vielseitigkeit des hauseigenen Bestandes. Die Ausstellung richtet den Blick auf die wesentliche Errungenschaft der Moderne: die Befreiung der Kunst von einer abbildenden Funktion.

Malerei, Skulptur, Grafik, Foto und raumgreifende Medienkunstwerke und Filme vereint die Schau.

Zentral für den Rundgang sind die Nachbauten von El Lissitzkys Kabinett der Abstrakten (1927) und Kurt Schwitters‘ Merzbau (1933). Für die Klassische Moderne stehen Arbeiten von Piet Mondrian, Hans Arp und Paul Klee. Aus der Nachkriegszeit stammen Werke von Willi Baumeister, Pierre Soulages und K.O. Götz. Sie leiten über zu zeitgenössischen Künstler*innen, darunter Pia Fries, Pipilotti Rist und Wolfgang Tillmans. Zu entdecken sind neben einem grafischen Kabinett auch raumgreifende Medienkunstwerke sowie abstrakte Filme aus der Anfangszeit des Mediums.

KUNST UND KÜNSTLER*INNEN IN HANNOVER IM NATIONALSOZIALISMUS
Am Beispiel verschiedener Persönlichkeiten und entlang historischer Ereignisse beleuchtet die multimediale Schau die Situation von Kunst und Künstler*innen im Nationalsozialismus. In der Reihe „Beiträge zur Sammlung“

erscheint Band XV unter dem Titel „Kunst und Künstler*innen in Hannover im Nationalsozialismus“. Er ist für 12 Euro an der Museumskasse erhältlich.

Kuratiert von Isabel Schulz

ELEMENTARTEILE
GRUNDBAUSTEINE DES SPRENGEL MUSEUM HANNOVER UND SEINER KUNST
BIS HERBST 2025
ELEMENTARTEILE präsentiert bis ins Jahr 2025 die Highlights des Hauses: In zehn Kapiteln bietet sie mit Werken u.a. von Max Ernst, Donald Judd, Paul Klee, Yves Klein, Franz Marc, Emil Nolde, Pablo Picasso, Kurt Schwitters und Niki de Saint Phalle einen Überblick über die einzigartige Sammlung, die Malerei, Skulptur, Zeichnung und Druckgrafik, Fotografie und Video vereint.
Kuratiert von Reinhard Spieler

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

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