Die Winterlandschaft auf dem Dach ist kein Grund für Hausbesitzer und Hausmeister, sofort zu Schaufel und Besen zu greifen. Davon rät Norbert Hain, Geschäftsführer des Landesinnungsverbands des Dachdeckerhandwerks Hessen sogar dringend ab.

„Selbst wenn die Schneehöhe auf dem Dach massiv steigt, sollten Hausbesitzer niemals zur Selbsthilfe greifen“, so Hains dringende Mahnung. Zu groß sei neben dem Absturzrisiko gerade bei Flachdächern die Gefahr eines Durchsturzes durch Oberlichter. „Am besten, einen Dachdecker-Fachbetrieb informieren, der dann erst mal beurteilt, ob eine Schneeräumung wirklich notwendig ist und diese dann bei Bedarf auch entsprechend gesichert ausführt“, so Hain.

Unverantwortlich handeln auch Hausbesitzer, die ihre Solaranlage in Eigenregie von Schnee befreien wollen. Auch hier besteht höchste Absturzgefahr. Zudem produzieren Solarmodule auch noch Strom, wenn sie mehrere Zentimeter dick mit Schnee bedeckt sind. Lediglich die Leistungsausbeute wird verringert. Hain beruhigt: „Je nach Dachneigung erledigt sich das Problem meist binnen weniger Stunden oder Tage von selbst, wenn der Schnee von der glatten Modulfläche abrutscht“. Wichtig sei es aber, die unter dem betreffenden Dachbereich verlaufenden Verkehrsflächen oder auch Autostellplätze abzusichern. Entsprechende Schneefangsystem hierzu gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen.

Bei zugeschneiten Dachfenstern sollten Hausbesitzer ebenso auf den „Zeitfaktor“ setzen. Wer sein Dachfenster dennoch von Schnee befreien will, sollte dies nur von innen erledigen. Denn auch hier gilt: Dach betreten verboten.

Gegen die Eiszapfenbildung an der Dachrinne hat der Weilburger Dach-Experte einen guten Tipp: Im Rahmen einer Dachinspektion, die ohnehin jährlich empfehlenswert ist, können durch die Dachrinnenreinigung viele Probleme im Vorfeld vermieden werden. Denn oft sind Eiszapfen an der Dachrinne die Folge einer eingeschränkten Wasserabführung durch Laub und Äste aus dem Herbst. Übrigens gibt es bereits seit Jahren auch beheizbare Dachrinnen. Hierzu werden vom Dachdeckerbetrieb Heizbänder in Rinne und Fallrohr verlegt. Der Strombedarf dieser mit 12 oder 24 V betriebenen Bänder ist außerordentlich gering.

Norbert Hain fasst zusammen: „Ein gut vorbereitetes und regelmäßig vom Fachbetrieb inspiziertes Dach, bei dem auch die Schneelast berechnet und in der Ausführung berücksichtigt ist, wird auch im Winter ein sicheres Dach über dem Kopf bleiben“. Sollten dennoch im Winter Maßnahmen auf dem Dach erforderlich werden, rät Hain von jeder Eigeninitiative ab: „Dafür sind Dachdecker besser ausgebildet“.

Adressen von Dach-Fachbetrieben in der Region gibt es bei der Dachdecker-Innung vor Ort und unter www.hessendach.de

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Der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Hessen vertritt als berufsständische Organisation die Dachdecker-Innungsbetriebe in den 18 angeschlossenen hessischen Dachdecker-Innungen. Sitz des Verbandes ist in Weilburg.

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