Die Westküstenkliniken haben als einziges Krankenhaus in Deutschland eine Transfusions-Koordinatorin. Ulrike Martens kümmert sich unter anderem um den effizienten Einsatz von Blutprodukten. Der Aufwand zahlt sich aus – sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für die Klinik selber. Das Haus ist mittlerweile mit dem Gold-Siegel für Patient Blood Management ausgezeichnet. 

Ulrike Martens und Dr. Utz E. Bartels sind die Hüter des Roten Goldes. Das lagert gut gekühlt bei 4 Grad Celsius in mehreren großen Kühlschränken im Keller der Westküstenkliniken in Heide.  An guten Tagen ist der Kühlschrank prall gefüllt. An schlechten Tagen liegen nur wenige Beutel mit den Blutkonserven in den Schubladen. 

Die Flüssigkeit, die den lebenswichtigen Sauerstoff bis in den letzten Winkel unseres Körpers transportiert, ist aber unverzichtbar im Kampf gegen Krankheiten und für die Wundheilung. Künstlich kann man sie nicht herstellen. Blut muss gespendet werden.

„Doch die Spenderzahlen gehen zurück. Es ist deswegen am besten, Blut gar nicht erst zu verbrauchen“, sagen Ulrike Martens und Dr. Bartels und fügen hinzu: „Wir begegnen dem Spannungsfeld zwischen sinkender Spendenbereitschaft und wachsendem Bedarf durch eine alternde Gesellschaft frühzeitig mit einer Logistik- und Prozessoptimierung. Die oft aufwändigen Prozesse im Krankenhaus tragen ein Optimierungspotenzial in sich, das es zu nutzen gilt.“

Beim Kampf um das Rote Gold beschreiten die Westküstenkliniken einen innovativen Weg. Sie halten mit Dr. Utz E. Bartels nicht nur den gesetzlich vorgeschriebenen Transfusionsverantwortlichen vor, sondern haben mit Ulrike Martens als einziges Krankenhaus in Deutschland eine Transfusionskoordinatorin.

„Unseres Wissens haben nicht einmal die Uni-Kliniken eine vergleichbare Struktur“, erzählt Dr. Utz E. Bartels und erklärt den Mehrwert der Transfusions-Koordinatorin: „Durch den effizienten und koordinierten Einsatz von Blutprodukten erhöhen wir die Behandlungsqualität und können gleichzeitig Geld sparen. Blutprodukte sind nämlich in jeder Hinsicht kostbar.“

Dr. Bartels ist eigentlich Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesie und Operative Intensivmedizin und mit diesem Beruf bereits ausgelastet. Ulrike Martens ist Medizinische Technologin für Laboranalytik (MTL) und hatte lange Jahre das Labor der Westküstenkliniken geleitet.   

Eine erste ganz greifbare Maßnahme beim Blutsparen ist die Verwendung kleinerer Proben-Röhrchen für die Labordiagnostik..

„Dank der Einführung dieser neuen Probenröhrchen können wir nun beispielsweise für die Klinische Chemie wie zum Beispiel die Bestimmung von Leberwerten nur noch 4,0 ml Blut entnehmen, anstatt der bisherigen 7,5 ml. Dies stellt eine erhebliche Reduzierung um fast die Hälfte dar. Im Durchschnitt erwarten wir, durch diese Änderung etwa 35 Prozent des bisher benötigten Blutes einsparen zu können“, erklärt Ulrike Martens.

Für jede oder jeden, der sich schon einmal beim Arzt hat Blut abnehmen lassen, erscheinen diese Mengen winzig im Vergleich zu den gut sieben Litern des kostbaren Lebenssafts, der im Körper eines Erwachsenen zirkuliert. Doch Intensivmediziner Dr. Bartels gibt zu bedenken:

„Wenn Ihnen während eines längeren Krankenhausaufenthalts häufiger Blut abgenommen wird, dann schwächt das die Patientinnen und Patienten weiter und können gerade auf der Intensivstation auch transfusionspflichtig werden.“

Daher ist eine gute Anamnese, also eine Erhebung der Patientengeschichte, wichtig, um zu erkennen, welche Proben verzichtbar sind.

„Die Blutentnahme ist nur ein kleines, aber sehr plastisches Beispiel dafür, worauf es beim Umgang mit Blut und Blutprodukten im Krankenhaus ankommt und welche vermeintlich auch kleinen Maßnahmen bereits einen großen Effekt haben“, sagt Ulrike Martens.

Eine weitere Maßnahme ist die gute Vorbereitung eines geplanten Eingriffs. Durch die Gabe von Eisen kann beispielsweise bei bestimmten Patientinnen und Patienten die Wahrscheinlichkeit gesenkt werden, unter oder nach der OP eine Bluttransfusion zu benötigen.

„Jede Blutkonserve, die ich nicht geben muss, ist eine gute Konserve“, erklärt Dr. Bartels. „Das eingesetzte Blut bleibt ein Fremdkörper. Selbst Blut der gleichen Blutgruppe kann Unverträglichkeitsreaktionen verursachen oder den Genesungsprozess ungünstig beeinträchtigen.“

Die Westküstenkliniken haben verbindliche Richtlinien zum Umgang mit Blut und Blutprodukten festgelegt, die sich an den international gültigen Standards des weltweiten Netzwerks „Patient Blood Management“ orientieren. Der Zusammenschluss von Experten aus aller Welt hat die Westküstenkliniken auch jüngst mit dem Gold-Status zertifiziert. 

Der Leiter des Qualitätsmanagements, Björn-Ola Fechner betont den Wissenstransfer durch die Mitgliedschaft im Netzwerk und der Zertifizierung als Patient-Blood-Management-Haus.

Das PBM fordert beispielsweise für die Zertifizierung einer Klinik auch die Zertifizierung der jeweiligen Transfusionsbeauftragten nach den Regeln des Netzwerks. Transfusionsbeauftragte sind Ärzt*innen, die in ihrem jeweiligen Fachbereich für das Thema zuständig sind.

Darüber hinaus müssen die Westküstenkliniken durch die Beteiligung am Patient Blood Management ihre Standards immer aktuell halten und durch unabhängige Fachexperten überprüfen lassen.

„Dadurch ist gewährleistet, dass wir fachlich immer auf dem neuesten Stand sind. Für die Patienten bedeutet das eine bessere Behandlungsqualität und mehr Sicherheit“, so Fechner. 

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