Zum Erreichen der für 2045 anvisierten Klimaziele ist ein beschleunigter Umstieg auf erneuerbare Energien unabdingbar. Daher erschien 2021 ein Gesetzentwurf zur Beschleunigung des Ausbaus von Solaranlagen zur Stromerzeugung auf Gebäuden. Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen führten daraufhin 2022 eine Solardachpflicht ein. 2023 folgten weitere Bundesländer. Wo die Solarpflicht im Jahr 2025 gilt, welche Gebäude jeweils betroffen sind und ob sie auch auf Bundesebene geplant ist, erfahren Sie hier. 

Das Wichtigste zur Solarpflicht in Deutschland

Eine bundesweite Solardach-Pflicht gibt es derzeit nicht.

☛ In vielen Bundesländern existiert aber bereits eine Pflicht zur Installation einer Solaranlage.

Meist gelten diese für öffentliche und gewerbliche Immobilien sowie Parkplätze.

Eine Solarpflicht für private Hausbesitzer besteht aktuell (Stand: Januar 2025) nur in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sowie einigen Städten.

Die Solarpflicht gilt dann entweder bei Haus-Neubauumfangreicher Dachsanierung oder beidem.

☛ Weitere Bundesländer haben bereits für die kommenden Jahre eigene Vorgaben beschlossen bzw. in Planung.

Was bedeutet Solarpflicht? Mehr Strom vom Dach

Mit Solarpflicht – auch als Solardach-Pflicht, Solaranlagen-Pflicht oder solare Baupflicht bezeichnet – sind gesetzliche Vorgaben zur verpflichtenden Installation und Nutzung von Solaranlagen auf Gebäudedächern gemeint. In erster Linie bezieht sie sich auf Photovoltaik-Anlagen zur Gewinnung von Strom. Sie ist daher auch als Photovoltaik-Pflicht oder PV-Pflicht bekannt.

Meist stellt aber die Installation einer Solarthermie-Anlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung ebenfalls eine Erfüllungsoption der Solarpflicht dar. Denn auch damit nutzen Sie klimaschonende Sonnenenergie.

Solarpflicht gilt hauptsächlich für Neubauten

Die Photovoltaikanlagen-Pflicht kann sowohl für Gebäude als auch für Parkplatzflächen gelten. Bei Gebäuden wird zwischen öffentlichen, gewerblich genutzten und privaten unterschieden. So galt bzw. gilt sie in den meisten Fällen zunächst für Nicht-Wohngebäude.

Die meisten Bundesländer haben eine Solarpflicht

Bisher haben acht Bundesländer eine Solarpflicht, die auch Wohnhäuser umfasst: 

  • Baden-Württemberg
  • Bayern
  • Berlin
  • Bremen
  • Hamburg
  • Niedersachsen
  • Nordrhein-Westfalen
  • Schleswig-Holstein 

Des Weiteren wird bei ihr zwischen Neubauten und Altbauten differenziert. So wurde sie bisher stets zuerst für Neubauten eingeführt. Eine Verpflichtung zur PV-Installation im Rahmen einer umfassenden Dachsanierung gibt es bisher nur in sechs Bundesländern: 

  • Baden-Württemberg
  • Bayern
  • Berlin
  • Bremen
  • Hamburg
  • Niedersachsen

Als erste Bundesländer führten 2022 Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen eine Solardach-Pflicht ein – zunächst jedoch erstmal nur für Nicht-Wohngebäude bzw. größere Parkplätze.

2023 zogen BayernBerlinHamburgHessenNiedersachsenRheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein mit eigenen Regelungen nach.

Seit Mitte 2024 gehören auch Brandenburg und Bremen zu den Bundesländern mit Solarpflicht.

Mecklenburg-VorpommernSaarlandSachsenSachsen-Anhalt und Thüringen verfügen derzeit (Stand: Januar 2025) noch über keine entsprechenden Regelungen. Teils sind diese aber in Planung.

☛ Im ausführlichen Ratgebertext zur Solarpflicht finden Sie einen genauen Überblick über die Regelungen in den einzelnen Bundesländern.

Ausnahmen von der Solarpflicht – Wenn Ihr Dach ungeeignet ist

Eine PV-Anlage muss auch bei Vorhandensein einer Solarpflicht nicht in jedem Fall installiert werden. So entfällt sie, wenn dies technisch nicht möglich oder wirtschaftlich nicht vertretbar ist. Gründe dafür können sein:

  • Dachausrichtung nach Norden
  • starke Verschattung
  • Statik des Dachs würde Traglast der Anlage nicht standhalten
  • Gebäude wird voraussichtlich keine 20 Jahre mehr genutzt

Ausnahmeregelungen können auch für unter Denkmalschutz stehende Häuser gelten. Eine generelle Befreiung denkmalgeschützter Immobilien von der Solaranlagen-Pflicht gibt es allerdings nicht. Hier sollten Sie sich bei der zuständigen Behörde erkundigen.

Wann kommt die Solarpflicht für ganz Deutschland?

Derzeit gibt es keine bundesweite Solarpflicht. Die Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP haben in ihrem Koalitionsvertrag allerdings festgelegt, dass künftig auf allen geeigneten Dachflächen Solarenergie gewonnen werden soll. Dies soll insbesondere für gewerbliche Neubauten zur Pflicht werden; für private zumindest „die Regel“. Einen konkreten Entwurf, wie eine solche bundesweite Solarpflicht aussehen könnte, gibt es bisher jedoch nicht.

Möglicherweise ändert sich dies aber bald. Denn am 12. März 2024 hat das Europäische Parlament die Überarbeitung der EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie (EPBD) beschlossen. Der zufolge sollen alle Neubauten künftig "solartauglich" erstellt werden (§ 10 EPBD). Dabei liegt der Fokus zunächst auf öffentlichen sowie sonstigen Nichtwohngebäuden ab 250 qm. Bereits bestehende öffentliche Gebäude sollen nach Größe gestaffelt ebenfalls solar nachgerüstet werden. Spätestens ab 2030 sollen die Vorgaben dann auch für neue Wohngebäude gelten.

Gründe für die Solarpflicht

Die Gründe dafür sind zum einen die angestrebte Senkung der Treibhausemissionen: bis 2030 mindestens 55 % im Vergleich zu 1990. In Deutschland konnten von 1990 bis 2022 durch Photovoltaik-Nutzung 41,7 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Zum anderen sollen die EU-Staaten unabhängiger von fossilen Brennstoff-Importen werden. Deutschland kosten diese zwischen 40 und 130 Milliarden Euro pro Jahr. Die Sonne schickt ihre energiereichen Strahlen dagegen kostenlos zur Erde. Durch Solarenergie lässt sich also einiges an Emissionen und Kosten sparen.

2024 stammten jedoch gerade einmal 14,7 Prozent unseres Bruttostromverbrauchs aus Solarenergie. Das liegt u. a. daran, dass wir nicht einmal 10 Prozent unseres PV-Potenzials nutzen. Von etwa 40 Millionen für Photovoltaik geeigneten Gebäuden sind nur rund 3,7 Millionen mit einer Anlage ausgestattet.

In den kommenden Jahren wird unser Strombedarf – u. a. aufgrund der zunehmenden Verwendung von Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen – weiter steigen. Stromerzeugung mittels fossiler Brennstoffe wie Kohle und Gas wird sich durch die immer höher werdende CO2-Abgabe weiter verteuern.

Ziel ist es daher, bis 2045 auf eine Gesamt-PV-Leistung von 400 GW zu kommen. Derzeit beträgt sie knapp 100 GW. Der Solarausbau darf somit nicht ins Stocken geraten. Durch eine Solarpflicht lässt sich erreichen, dass immer mehr Dächer mit einer PV-Anlage versehen werden.

Fazit: Ob mit oder ohne Solarpflicht, PV lohnt sich

Unabhängig davon, ob Ihr Bundesland oder Ihre Kommune eine Solarpflicht hat, sollten Sie die Anschaffung einer PV-Anlage in Erwägung ziehen. Denn in vielerlei Hinsicht kann sich für Sie Photovoltaik lohnen. So sparen Sie bei hohem Eigenverbrauch Kosten für den Bezug von Netzstrom ein. Und für nicht selbst verbrauchten Strom erhalten Sie eine Einspeisevergütung.

Die Kosten für eine Photovoltaikanlage sind in den letzten Jahren immer weiter gesunken. Bei einem Neubau entsprechen sie nur etwa 2 Prozent der Gesamtinvestition. In einigen Bundesländern und Kommunen gibt es zudem für Photovoltaik-Förderung. Durch eingesparte Stromkosten und die Vergütung der Netzeinspeisung amortisieren sich die Anlagen meist schon nach etwa 10 Jahren.

Hinzu kommt das gute Gefühl, selbst Energie zu gewinnen – und zwar auf regenerative und umweltschonende Weise –, sowie die Unabhängigkeit von externen Anbietern.

Besprechen Sie am besten mit einem Fachbetrieb in Ihrer Nähe, ob Ihr Dach die Voraussetzungen für Photovoltaik erfüllt. Wenn ja, steht Ihrer Zukunft als Sonnenenergie-Sammler und Weltretter nichts mehr im Weg.

Gut informiert ist halb verstromt: Linktipps und Downloads zur PV-Anlage

Hier finden Sie allgemeine Informationen zur Photovoltaikanlage – als Ratgeberartikel, zum Hören oder zum Download.


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