Forschende aus Europa, China und Japan kommen vom 10. bis 12. März an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe zur Fachtagung „Bildsamkeit – aus pädagogischer, psychologischer und philosophischer Perspektive“ zusammen. Die Veranstaltung der Internationalen Herbart-Gesellschaft stellt das Konzept der Bildsamkeit in den Mittelpunkt und fragt nach dessen Bedeutung für die Zukunft der Bildung.

Johann Friedrich Herbart (1776-1841) gehört zu den Begründern der wissenschaftlichen Pädagogik. Bildsamkeit ist für ihn ein Grundbegriff, der darauf hinweist, dass nicht allein Anlagen oder angeborene Fähigkeiten die Entwicklung eines Menschen bestimmen, sondern dass Menschen lernen und sich bilden können. Dieser Grundbegriff steht auch im Mittelpunkt der 13. Tagung der Internationalen Herbart-Gesellschaft, die unter dem Titel „Bildsamkeit – aus pädagogischer, psychologischer und philosophischer Perspektive“ vom 10. bis 12. März an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) stattfindet.

Auf dem Programm stehen über 20 Panelvorträge von Wissenschaftler:innen unter anderem aus Belgien, Frankreich, Ungarn, China und Japan. Sie greifen den grundlegenden Begriff der Bildsamkeit historisch, systematisch und empirisch auf, stellen Fragen nach der Bedeutung von Bildsamkeit in der Debatte um Inklusion und thematisieren unter anderem Herbarts Psychologie – auch im Hinblick auf Verbindungen zu Deep Learning und Künstlicher Intelligenz. Die beiden Herbart-Lectures „Pädagogische Komplexität und Verantwortung“ und „Bildsamkeit in pädagogischen Zusammenhängen“ halten Prof. Dr. Elmar Anhalt (Universität Bern) und Prof. em. Dr. mult. Dietrich Benner (Humboldt Universität zu Berlin).

„Das Programm der Tagung zeigt sehr deutlich, dass Herbart für die Gegenwart von großer Relevanz ist. Die Ideen Herbarts zu Bildsamkeit oder zum pädagogischen Takt können uns helfen, Antworten auf aktuelle, pädagogische Fragen, zum Beispiel zur Digitalisierung oder zum Thema Künstlicher Intelligenz, zu finden“, sagt Nina Kühn. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin am PHKA-Institut für Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft zeichnet maßgeblich für die Planung der Tagung verantwortlich. „Herbart liefert Begriffe, die dabei helfen, Erziehung und Bildung auch in der Gegenwart besser zu verstehen. Allen voran ist dies der Begriff der Bildsamkeit“, ergänzt Prof. Dr. Rainer Bolle. Der an der PHKA lehrende Experte für das Werk Johann Friedrich Herbarts ist Vorsitzender der Internationalen Herbart-Gesellschaft, die es sich zur Auf­gabe gemacht, den international wirksamen Ideenschatz des Pädagogen immer wieder zu prüfen, kritisch zu würdigen und in aktuelle Diskussionen einzubringen.

Herbarts zentrale Schriften zur Allgemeinen Pädagogik, zur Psychologie und auch zur Unterrichtsgestaltung werden bis heute rezipiert und diskutiert.

„Ohne die Vorstellung davon, dass Menschen lernen und sich verändern können, ist Pädagogik nicht zu denken“, sagt Sebastian Engelmann, Juniorprofessor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der PHKA und Mitorganisator der Fachtagung.

Weitere Informationen zur Fachtagung „Bildsamkeit – aus pädagogischer, psychologischer und philosophischer Perspektive“ stehen zur Verfügung auf https://www.ph-karlsruhe.de/…. Anmeldungen sind noch bis 10. Februar möglich. Die Ergebnisse der Tagung werden 2026 veröffentlicht.

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