Leicht verbessert hat sich laut Umfrage die Lage bei Bau und Ausbau. Die Erwartungen der Betriebe sind nicht mehr so negativ wie vor einem Jahr. „Es ist definitiv noch zu früh, um von einer Trendwende zu sprechen. Wir warten und hoffen auf eine schnell handlungsfähige Regierung, die Investitionen ankurbelt. Denn dass bei der Infrastruktur, dem Wohnungsbau, bei Energie und Verkehr Handlungsbedarf besteht, wissen wir seit Jahren“, sagt der Hauptgeschäftsführer.
Industriekrise fordert beim Handwerk Tribut
Weiter verschärft hat sich im letzten Quartal 2024 die Situation im gewerblichen Bedarf: Aufträge und Umsätze sind eingebrochen und es wurde Personal abgebaut. Der Konjunkturindikator, berechnet nach der ifo-Methode aus Bewertungen der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen, liegt bei -20 Punkten. Dazu der Kammerchef: „Der gewerbliche Bedarf im Handwerk, beispielsweise Metallbau, Elektromaschinenbau und Feinwerkmechanik, hängt als Zulieferer am Tropf der regionalen Industrie. Sinken dort die Umsätze und werden Investitionsentscheidungen vertagt, hat das unmittelbare Konsequenzen für das regionale Handwerk.“ Zu befürchten sei, dass, wenn die Industrie in der Region Stuttgart in großem Stil Arbeitsplätze abbaut, die Einwohner vor Ort auch weniger in ihre Immobilien investieren und für den privaten Konsum ausgeben. „Am Ende leidet dann nicht nur der Gewerbliche Bedarf, sondern auch andere Gewerkegruppen“, so Peter Friedrich.
Der Blick in die Zukunft ist daher pessimistisch: Nur 16 Prozent (Q4/2023: 16 %) der befragten Unternehmen gehen von steigenden Umsätzen aus, 38 Prozent (Q3/2024: 36 %) jedoch von Umsatzrückgängen. „Es ist Zeit, dass die wirtschaftliche Starre ein Ende findet. Dafür muss auch die Politik endlich den Schritt zu grundlegenden Reformen wagen, um den Wirtschaftsstandort wieder attraktiver zu machen und die deutsche Wirtschaft auf Wachstumskurs zu lotsen“, fordert Friedrich.
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