Die Bundesregierung hat ihren nationalen Bericht zum Schutz, zur Wiederherstellung und zur nachhaltigen Nutzung von Feuchtgebieten im Rahmen der internationalen Ramsar-Konvention vorgelegt. Der Bericht dokumentiert erfolgreiche Maßnahmen und Aktivitäten des Bundes und der Bundesländer zur Erhaltung und Förderung von Feuchtgebieten in den letzten drei Jahren. Zentrale Elemente zur Umsetzung in Deutschland sind in dieser Berichtsperiode die Nationale Moorschutzstrategie und das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz der Bundesregierung unter Federführung des Bundesumweltministeriums (BMUV). Auch international fördert die Bundesregierung Projekte zur Erhaltung und Wiederherstellung von Feuchtgebieten im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI). Deutschland ist zudem der Danube WILDisland Ramsar-Regionalinitiative in der Donau-Region beigetreten. Außerdem hat das BMUV erstmals einen nationalen Jugendvertreter für die Ramsar-Konvention ernannt.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Feuchtgebiete, wie Moore, Auen und Marschland, spielen eine entscheidende Rolle beim natürlichen Klimaschutz und der Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz fördern wir in Deutschland Maßnahmen, um den Zustand dieser Ökosysteme und ihre Klimaschutzleistungen zu verbessern. Im Rahmen der Nationalen Moorschutzstrategie ist neben dem Schutz intakter Moore auch die Wiederherstellung und nachhaltige Bewirtschaftung bisher entwässerter Moorböden ein zentrales Thema“.

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Feuchtgebiete, wie Moore, Küsten, Seen, Flüsse, Mangroven sind die vielseitigsten und gleichzeitig am stärksten bedrohten Ökosysteme der Erde. Auf nationaler Ebene unterstützt Deutschland den Schutz, die Wiederherstellung und die nachhaltige Nutzung von Feuchtgebieten auf vielfältige Weise, so zum Beispiel auch durch die Renaturierung von Bundeswasserstraßen und ihren Auen im Rahmen des Bundesprogramms „Blaues Band.“

Die Ramsar-Nationalberichte sind zentrale Bestandteile der Vorbereitung auf die Vertragsstaatenkonferenzen der Ramsar-Konvention. Alle drei Jahre legen die Mitgliedsstaaten der Ramsar-Konvention anhand dieser detaillierten Berichte die Umsetzung der Konvention dar. Die nächste Vertragsstaatenkonferenz findet vom 23. bis 31. Juli 2025 in Simbabwe statt.  Neben der Nationalen Moorschutzstrategie und dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz stellt der Bericht die folgenden Maßnahmen und Aktivitäten Deutschlands vor:

Beitritt Deutschlands zur Danube WILDisland Ramsar-Regionalinitiative in der Donau-Region

Die „wilden Inseln“ der Donau gelten als ökologisch besonders hochwertig und stehen im Mittelpunkt der Initiative. Durch die gesteigerte grenz- und länderübergreifende Zusammenarbeit auf einem Gebiet von 3.000 Kilometer Flusslänge in zehn Ländern, sollen über 900 dieser Inseln geschützt und bewahrt werden. Übergeordnetes Ziel ist, die ökologische Konnektivität entlang der Donau zu stärken, die natürliche Wildnis im Herzen Europas zu bewahren, Feuchtgebiete zu erhalten und die Flussdynamik der Donau zu fördern. Das BMUV wird die Initiative über drei Jahre mit rund 225.000 EUR beim Aufbau von Kapazitäten, Maßnahmen zur Vernetzung und Kommunikation unterstützen. Die Initiative wurde von der Dachorganisation der Donauschutzgebiete DANUBEPARKS entwickelt.

Auch über den Donauraum hinaus leistet Deutschland einen Beitrag zum Schutz, zur Wiederherstellung und zur nachhaltigen Nutzung von Feuchtgebietsökosystemen. Im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) fördert die Bundesregierung mit 8 Millionen Euro beispielsweise die Erhaltung und Wiederherstellung von Seen und Feuchtgebieten sowie den Schutz der damit verbundenen Biodiversität in zehn Ländern Südamerikas, Afrikas und Asiens.

Ausweitung der Öffentlichkeits- und Jugendarbeit zur Bedeutung von Feuchtgebieten:

Um das Bewusstsein für Feuchtgebiete bei jungen Menschen zu stärken, hat Deutschland einen Jugendvertreter für die Feuchtgebietskonvention ernannt, welcher auch die Belange junger Menschen in die Arbeit zur Umsetzung der Konvention in Deutschland, aber auch international einbringen soll.

Um die Öffentlichkeitsarbeit in der Zukunft zu unterstützen, wird in diesem Jahr eine Broschüre zu den deutschen Ramsar Gebieten entwickelt. Über eine Wanderausstellung werden die Inhalte zudem einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Aktivitäten zur Vernetzung:

Ende November 2024 organisierte das Bundesamt für Naturschutz (BfN) einen wichtigen Workshop zu nationalen Feuchtgebietsinventaren in Europa. Vertreter aus 23 europäischen Ländern tauschten sich über ihre Ansätze dazu aus, einschließlich der Nutzung neuer Technologien hinsichtlich Erdbeobachtung und künstlicher Intelligenz. Die Erfassung des Potentials von Feuchtgebieten für die Speicherung von Kohlenstoff, aber auch für andere wichtige Ökosystemleistungen, setzt eine Inventarisierung der Gebiete voraus.

Hintergrund: Ramsar-Konvention

Die internationale Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten verfolgt das Ziel, Feuchtgebiete ganzheitlich zu schützen, nachhaltig zu nutzen sowie Forschung, Bildung und Kommunikation, Weiterbildung und internationale Zusammenarbeit hierzu zu fördern. Die Bundesrepublik Deutschland ist der Ramsar-Konvention im Jahr 1976 beigetreten und beherbergt derzeit 35 Ramsar Gebiete auf einer Fläche von 868.320 Hektar, darunter drei grenzüberschreitende Ramsar Gebiete.

Jährlich wird am 2. Februar mit dem „Weltfeuchtgebietstag“ auf die Bedeutung von Feuchtgebieten und das Bestehen dieses völkerrechtlichen Abkommens hingewiesen. Mittlerweile zählt die Konvention 172 Mitgliedsstaaten. Weltweit konnten bisher 2525 „Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung“ ausgewiesen werden.

Mit einer Ausweisung von Ramsar-Feuchtgebieten verpflichten sich die Mitgliedsländer der Ramsar-Konvention zugleich, dafür zu sorgen, dass auch die übrigen Feuchtgebiete innerhalb ihrer Grenzen nachhaltig genutzt werden. Weiterhin sind die Vertragsstaaten zur internationalen Zusammenarbeit aufgefordert. Alle drei Jahre muss eine ausführliche Berichterstattung erfolgen.

 

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