„Lernen aus europäischen Lebensgeschichten“ heißt das neue, aus Mitteln des EU-Programms Erasmus+ geförderte Forschungsprojekt, für das sich fünf Hochschulen aus vier Ländern zusammengeschlossen haben. Ziel ist die Entwicklung von Studienmodulen sowie der Aufbau einer biografischen Bibliothek mit europäischen Lebensgeschichten. Das erste Projekttreffen fand diese Woche an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe statt.

Der Anteil älterer Menschen in Europa steigt. Entsprechend sollten auch Fachwissen über und systematisches Verständnis für die Lebenswirklichkeiten älterer Menschen steigen. Einen Beitrag hierzu leistet das neue
Forschungsprojekt „Lernen aus europäischen Lebensgeschichten“ (Learning from European Lives, kurz LEuLiv). Der Deutsche Akademische Austauschdienst fördert das internationale Forschungsprojekt im Rahmen des EU-Programms Erasmus+ für drei Jahre mit insgesamt rund 400.000 Euro.

Fünf Hochschulen aus vier Ländern haben sich zusammengeschlossen, um die biographische Forschung in Studiengängen wie Gerontologie, Geragogik oder Sozialarbeit zu fördern, entsprechende wissenschaftlich fundierte Lehr- und Lernmethoden sowie länder- und studiengangsspezifische Studienmodule zu entwickeln und diese als offene Bildungsmaterialien (OER) zur Verfügung zu stellen.

LEuLiv-Projektpartner sind die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (Deutschland; Projektleitung), die Mykolas Romeris Universität (Vilnius/Litauen), die WSB Universität (Standort Dabrowa Górnicza/Polen), die Universität Lodz (Polen) und die Alma Mater Europaea Universität (Standort Maribor/Slowenien). Im Projekt arbeiten Expert:innen aus den Bereichen Erwachsenenbildung, Geragogik, (Sozial-)Gerontologie, Konfliktmanagement, Pädagogik, Psychologie und Sozialwissenschaften zusammen.

Bedürfnisse älterer Menschen verstehen

Die digitale biografische Bibliothek, die Rahmen von LEuLiv aufgebaut wird, soll Lebenserinnerungen von mindestens 80 älteren Menschen aus Deutschland, Litauen, Polen und Slowenien umfassen. Durchgeführt werden die Interviews von Studierenden. Die aus den Interviews gewonnenen Erkenntnisse fließen anschließend in die Entwicklung von Lehr- und Lernmethoden im Rahmen passender Studienmodule ein.

„Diese biographische Erkundung ist unerlässlich, um die Bedürfnisse älterer Menschen zu verstehen. Außerdem fördert sie das interkulturelle und generationenübergreifende Lernen“, sagt Prof. Dr. Christian Gleser. Der LEuLiv-Projektleiter zeichnet an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe unter anderem verantwortlich für den Masterstudiengang Geragogik, in dessen Mittelpunkt die Bildung älterer Menschen steht. Deutschlandweit ist dieser PHKA-Studiengang der einzige seiner Art.

„Bislang ist biographische Forschung zu Lebenserinnerungen älterer Menschen kaum Teil von Studienprogrammen“, so Gleser. Umso wichtiger sei es, dass LEuLiv Studierenden nun ermögliche, biographische Forschung kennenzulernen, durchzuführen und sich das entsprechende wissenschaftliche Know-how anzueignen. Gleichzeitig, so Gleser weiter, finde im Rahmen von LEuLiv ein intensiver Austausch mit älteren Menschen und eine Auseinandersetzung mit ihren Biografien auf europäischer Ebene statt.

„Unser Projekt gibt älteren Generationen eine Stimme und trägt unmittelbar zur Erweiterung des intergenerationellen Verständnisses bei“, unterstreicht der Wissenschaftler. Diese Woche kamen zehn LEuLiv-Wissenschaftler:innen aus den beteiligten Hochschulen zu ihrem ersten Projekttreffen an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) zusammen. Auf dem Programm standen unter anderem die Präsentation verschiedener Projektideen aus dem Bereich Forschungsmethodologie sowie die Diskussion von Konzepten zur
Studienmodulplanung.

 

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