Wie prägen Frauenbilder unser Leben und wie prägt unser Leben diese Bilder? Julia Krahn beschäftigt sich seit mehr als zwanzig Jahren mit den Herausforderungen des Menschseins, den Hindernissen und den Stärken, die sich daraus ergeben. In dieser Ausstellung geht es weniger um die Darstellung von Frauen als vielmehr um die Bilder, die wir in unseren Köpfen von ihnen erzeugen. Objektifizierung, Rollenverteilung und Machtverhältnisse stehen im Mittelpunkt dieser Ausstellung.

Die Ausstellung widmet sich dem Werk der renommierten Künstlerin Julia Krahn und stellt ihre Arbeiten in einen spannungsvollen Dialog mit ausgewählten Meisterwerken aus der Sammlung des Landesmuseums Hannover.

Im Mittelpunkt der Schau steht die Frage, ob sich in unserer Gesellschaft wirklich etwas verändert oder ob bestimmte Bilder in einem endlosen Kreislauf immer wiederkehren. Historische Ölgemälde treffen auf zeitgenössische Fotografien und was auf den ersten Blick unterschiedlich erscheint, entwickelt sich in der Begegnung zu einem Dialog, der erst durch das Publikum seine volle Kraft entfaltet.

In der Ausstellung stehen weniger die klassischen Darstellungen im Vordergrund als vielmehr die individuelle Wahrnehmung und die Bilder, die wir in unseren Köpfen erschaffen. Julia Krahn regt dazu an, gelernte Sehgewohnheiten zu hinterfragen und sich bewusst zu machen, wie stark Erziehung, mediale Einflüsse und kulturelle Prägungen unsere Vorstellungen beeinflussen.

Für die Präsentation hat Julia Krahn passende Werke aus der Sammlung des Landesmuseums Hannover ausgewählt und mit eigenen Arbeiten kombiniert. So entstehen neue Bezüge, die kunsthistorische Zusammenhänge in einem anderen Licht erscheinen lassen. Gezeigt werden unter anderem Meisterwerke von Peter Paul Rubens, Lovis Corinth und Auguste Rodin.

Die Ausstellung lädt zur Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und gesellschaftlichen Rollenbildern ein. Wie verändern sich Vorstellungen im Laufe der Zeit? Welche neuen Perspektiven ergeben sich aus dem Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart?

Durch eine besondere Inszenierung im Raum entfaltet sich ein facettenreiches Bild, das die Betrachtenden auf eine vielschichtige Entdeckungsreise mitnimmt. Die Ausstellung bietet nicht nur eine Auseinandersetzung mit künstlerischen Ausdrucksformen, sondern auch mit gesellschaftlichen Fragen, die bis in die Gegenwart reichen.

Zitate

»Ein bekannter Spruch besagt, dass auch alte Kunst mal zeitgenössisch war. Julia Krahn macht aber etwas anderes: Sie zeigt die Aktualität alter Werke für die heutige Zeit und setzt mit ihrer Kunst gleichzeitig ein Denkmal für Frauen«, so Prof. Dr. Katja Lembke, Direktorin Landesmuseum Hannover

»Komplementär, kontemplativ und einfühlsam. Julia Krahn, die Meisterin der Fotografie, holt starke, stille und auch verletzte Frauen aus dem Gemälde-Archiv und setzt sie zusammen mit ihren eigenen Werken ins Licht. Anklänge an jüdisch-christliche Traditionen sind ebenso erkennbar wie die existentiellen Erfahrungen der gemalten und fotografierten Frauen. Zwischen diesen Frauen, der Künstlerin und dem Publikum entwickeln sich Dialoge. Ein herausragender Beitrag auch zum Deutschen Ev. Kirchentag, bei dem die Ausstellung, um partizipative und interaktive Elemente durch die Gäste in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Julia Krahn tagesaktuell erweitert wird – ganz im Sinne der Hanns-Lilje-Stiftung«, so Prof. Dr. Christoph Dahling-Sander, Geschäftsführer der Hanns-Lilje-Stiftung

»Julia Krahn verbindet auf kraftvolle Weise moderne künstlerische Reflexion mit der bedeutenden Tradition weiblichen Kunstschaffens, die seit dem Hochmittelalter auch und gerade in Niedersachsen in Frauenklöstern blühte und oft übersehen wird«, so Dr. Stephan Lüttich, Leiter der Abteilung Förderungen Klosterkammer Hannover

»Die Auseinandersetzung mit dem Bildgedächtnis und der Ikonografie, hat weniger mit der Nähe zur Vergangenheit zu tun, als mit dem Bewusstsein in der Gegenwart«, so Julia Krahn, Künstlerin

Über Julia Krahn

Julia Krahn ist eine multidisziplinäre deutsche Künstlerin. Sie wurde 1978 in Jülich geboren und ist in Aachen aufgewachsen. Um sich ganz der Kunst zu widmen, brach sie 2001 ihr Medizinstudium ab und zog nach Mailand, wo sie lebt und arbeitet.

Julia Krahns Arbeit definiert Symbole, Traditionen und Anschauungen durch ihre Fotografie neu. So zeichnen sich ihre Arbeiten durch eine fließende Mehrdeutigkeit aus. Die Künstlerin nutzt die Fotografie, um Personen, Gegenstände, Situationen als Gegenwartszeugen zu konstituieren und schafft ihnen einen neuen, häufig ungewohnten, zeitübergreifenden Kontext. Oftmals schöpft sie aus dem Repertoire religiöser Bildgeschichte und konfiguriert in verfremdeter Weise das Altvertraute verstörend neu. So entstehen Bilder, die den Kontrast zu traditionellen Symbolen betonen und nichts revitalisieren, sondern radikal neu inszenieren. Die Leiblichkeit des Menschen und seine Vergänglichkeit bleiben fortwährender Hintergrund ihrer Kunst. Julia Krahns Arbeiten werden international ausgestellt, 2023 erhielt sie den Schnell & Steiner Kulturpreis »Kunst und Ethos«.

Mehr über die Künstlerin auf www.juliakrahn.com

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