Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die häufig im jungen Erwachsenenalter (meist zwischen 20 und 40 Jahren) diagnostiziert wird. Besonders für MS-Erkrankte mit Kinderwunsch ist es dann von großer Bedeutung zu wissen, ob MS vererbbar ist. AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V., möchte anlässlich des Welt-DNA-Tages am 25.04. darauf hinweisen, dass MS keine Erbkrankheit im klassischen Sinn ist, aber dass es für MS eine gewisse genetische Veranlagung gibt, die das Risiko eine MS zu entwickeln in Kombination mit Umweltfaktoren erhöht.

Genetik ist mitursächlich für MS

Multiple Sklerose ist eine komplexe, durch viele Faktoren beeinflusste Autoimmunerkrankung. Und es gibt nicht das eine konkrete Gen, das die MS auslöst; mittlerweile sind über 200 Gene identifiziert, die mit der MS assoziiert sind. Die MS-Erkrankung tritt in bestimmten Familien gehäufter auf als in der Normalbevölkerung. Bei dieser liegt das Risiko, eine MS zu entwickeln, bei etwa 0,3 Prozent. Ist ein Elternteil an MS erkrankt, beträgt das Risiko, dass ein leibliches Kind an MS erkrankt, etwa zwei bis drei Prozent, was im Umkehrschluss bedeutet, dass 97 bis 98 Prozent der Kinder nicht erkranken. Haben beide Elternteile MS, so steigt das Erkrankungsrisiko der Kinder auf 20 Prozent, bei eineiigen Zwillingen auf 25 Prozent.

Diese Zahlen zeigen: Multiple Sklerose kann zwar durch eine genetische Veranlagung begünstigt werden, aber Genetik allein ist nicht der Auslöser. Da hunderte von Genen an der Ausprägung einer MS-Veranlagung beteiligt sind, ist es derzeit auch (noch) nicht möglich, mit einem einzelnen Gentest eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine MS-Erkrankung festzustellen. Zudem spielt die Genetik nur eine untergeordnete Rolle: den weitaus höheren Anteil am Erkrankungsrisiko haben Umweltfaktoren.

Der Einfluss von Umweltfaktoren

Wissenschaftliche Studien legen einen Zusammenhang zwischen u.a. folgenden Umwelteinflüssen und dem Entstehen einer MS-Erkrankung nahe:

  • Vitamin D: Forschungsergebnisse zeigten, dass MS in Ländern in Äquatornähe weniger häufig auftritt, das Erkrankungsrisiko mit höheren Breitengraden im Norden jedoch zunimmt. Dies führt zu der Vermutung, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel, wie er oft bei geringerer Sonneneinstrahlung vorliegt, das Risiko einer Multiplen Sklerose erhöhen kann.
  • Rauchen: Rauchen erhöht nachweislich das Risiko an MS zu erkranken. So erkranken Raucher 1,5-mal häufiger an MS als Nichtraucher.
  • Virusinfektionen: Eine Infektion in der Kindheit oder Jugend mit dem Epstein-Barr-Virus (Pfeiffersches Drüsenfieber), das zur Gruppe der Herpes-Viren gehört, erhöht mehreren Studien zufolge das Risiko für eine MS um ein Vielfaches. Dies gilt auch für asymptomatische Infektionen.
  • Auch die individuelle Darmflora, die Ernährung und Übergewicht im Kindesalter sind möglicherweise an der Entstehung einer MS beteiligt.

Fazit: Der aktuelle Stand der Forschung legt nahe, dass eine erbliche Disposition eine MS begünstigt, sie aber nicht alleine auslösen kann. Es gibt eine Vielzahl an Faktoren, die eine MS triggern können. Wie diese verschiedenen Faktoren aber zusammenwirken und inwieweit sich daraus auch therapeutische Konsequenzen ableiten lassen, ist nach wie vor unklar.

Über den AMSEL e.V.

Seit 1974 ist AMSEL Fachverband, Interessenvertretung und Selbsthilfeorganisation für Menschen mit MS und ihre Angehörigen. Unterstützung im Umgang mit der Krankheit und jederzeit aktuelle Informationen rund um die MS gibt es auf www.amsel.de.

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