Eine zwischen 2021 und 2024 durchgeführte Studie zum Thema „spirituelle Langeweile“ untersucht das Gefühl der Langeweile in fünf verschiedenen spirituellen Kontexten: beim Yoga, bei der Meditation, in Stille-Retreats, bei Predigten in katholischen Gottesdiensten sowie auf Pilgerfahrten. Dazu wurden 1.267 Erwachsene auf einer Skala von 1 („wenig Langeweile“) bis 5 („viel Langeweile“) zu ihrem Empfinden während der jeweiligen spirituellen Praxis befragt. Dabei zeigte sich ein negativer Zusammenhang zwischen spiritueller Langeweile und der Motivation zu einer persönlichen spirituellen Praxis.

Studienergebnisse

Die Predigt im katholischen Gottesdienst schnitt mit dem Wert 3,6 dabei überdurchschnittlich schlecht ab. Die Forscher stellen fest: „Folglich ertragen manche die Predigt möglicherweise, auch wenn sie langweilig ist, um die anderen Aspekte des Gottesdienstes zu erleben, die ihnen eher gefallen.“ Pilgerfahrten schnitten mit dem Wert 1,5 am besten ab, da abwechslungsreiche Landschaften, wechselndes Wetter, überschaubare Herausforderungen und Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen zur Abwechslung beitragen. Laut den Forschern können Gründe für spirituelle Langeweile sowohl die Über- als auch die Unterforderung sein.

Die Studie liefert zwar keine konkreten Hinweise auf Möglichkeiten, das Gefühl der Langeweile zu reduzieren, stellt jedoch grundsätzlich fest: „Individualisierte spirituelle Praktiken könnten dazu beitragen, spirituelle Langeweile zu reduzieren.“ Zusätzlich zur stärkeren Individualisierung könnten Bildungsbezüge spirituelle Langeweile bei der Predigt verringern.

Der Studienleiter Thomas Götz, Professor für Bildungspsychologie an der Universität Wien, kommentierte laut der Nachrichtenagentur kathpress: „Die Kirche sollte das Thema Langeweile durchaus ernst nehmen. Wenn Menschen sich langweilen, schweifen sie gedanklich ab, empfinden die Inhalte als irrelevant und kommen künftig seltener oder gar nicht mehr“.

Die Rolle der Predigt in adventistischen Kirchengemeinden

In der Freikirche der Siebten-Tags-Adventisten kommt der Predigt eine zentrale Stellung im Gottesdienst zu. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2000 wird die Predigt als wichtigstes Element des adventistischen Gottesdienstes wahrgenommen (Handbuch für Gemeindedienste der Freikirche, S. 53.) Die adventistische Predigt hat das Ziel, das Wort Gottes zu vergegenwärtigen und aktuell anzuwenden. „Die Predigt soll also die Brücke schlagen zwischen dem Wort Gottes, dem ‚ewigen Evangelium‘, und dem Menschen der heutigen Zeit … Predigen ist daher zeugnishaftes Reden und Ausdruck persönlichen Berührtwordenseins von Gott und seinem Wort“, so formuliert es das Handbuch der Gemeindedienste (S. 53). Wer predigt, ist ausdrücklich dazu aufgefordert, zuhörerorientiert und lebensrelevant zu sprechen, um den persönlichen Glauben zu stärken und spirituelle Langeweile zu vermeiden. In adventistischen Kirchengemeinden (Adventgemeinden) ist auch Laien das Predigen erlaubt.

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